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Anwendungen der getrennt konvexen Funktionale in der Mechanik

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1.2 Halbstetigkeit 7Betracht ziehen. Es ist <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>konvexen</strong> Analysis üblich, die Zahlengerade R um die zweiWerte −∞ und +∞ zu ergänzen: R = R ∪ {−∞, +∞} und den <strong>Funktionale</strong>n außerhalbihres Def<strong>in</strong>itionsbereiches den Wert +∞ zuzuordnen. Dadurch wird die Überprüfung <strong>der</strong>Konvexität des Def<strong>in</strong>itionsbereichs überflüssig gemacht: Ist e<strong>in</strong>e gemäß dieses Verfahrensauf ganz X erweiterte Funktion konvex, so ist ihr effektiver Def<strong>in</strong>itionsbereich (die Menge<strong>der</strong> Punkte, <strong>in</strong> denen sie endliche Werte annimmt) e<strong>in</strong>e konvexe Menge. In diesemS<strong>in</strong>ne führt man für e<strong>in</strong>e beliebige Menge K ⊆ X das assoziierte IndikatorfunktionalI K: X −→ R e<strong>in</strong>:{0 für x ∈ KI K (x) =(1.4)∞ für x ∈ X KSatz 1.1.2. E<strong>in</strong>e Menge K ⊆ X ist genau dann konvex, wenn ihr Indikator I K e<strong>in</strong>konvexes Funktional ist.Die Erweiterung <strong>der</strong> Zahlengeraden wird ausführlich <strong>in</strong> Hiriart-Urruty und Lemaréchal([36], Seiten 5-6) diskutiert.1.2 HalbstetigkeitE<strong>in</strong> an<strong>der</strong>er wichtiger Begriff ist die Halbstetigkeit. Wir er<strong>in</strong>nern uns an die Def<strong>in</strong>ition<strong>der</strong> Stetigkeit:Def<strong>in</strong>ition E<strong>in</strong> Funktional f : X −→ R ist stetig <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Punkt x 0 ∈ X, wenn es fürjedes ǫ > 0 e<strong>in</strong>e Umgebung V (ǫ) von x 0 gibt so, dass |f(x) − f(x 0 )| < ǫ ∀x ∈ V (ǫ) gilt.E<strong>in</strong>e äquivalente Schreibweise für die Stetigkeitsbed<strong>in</strong>gung ist f(x 0 )−ǫ < f(x) < f(x 0 )+ǫ.Liegt nur e<strong>in</strong>e dieser zwei Ungleichungen vor, so spricht man von Unterhalbstetigkeit, bzw.Oberhalbstetigkeit:Def<strong>in</strong>ition E<strong>in</strong> Funktional f : X −→ R ist unterhalbstetig <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Punkt x 0 ∈ X, wennes für jedes ǫ > 0 e<strong>in</strong>e Umgebung V (ǫ) von x 0 gibt so, dass f(x 0 ) − ǫ < f(x) ∀x ∈ V (ǫ)gilt. Gilt diese Ungleichung <strong>in</strong> jedem Punkt des Def<strong>in</strong>itionsbereiches, so nennt man funterhalbstetig.Analog wird die Oberhalbstetigkeit def<strong>in</strong>iert. Man verwendet auch die Bezeichnungen” nach unten halbstetig“ und nach oben halbstetig“. Wichtig ist, dass die Halbstetigkeit”von <strong>der</strong> Menge <strong>der</strong> Nachbarschaften, also von <strong>der</strong> Topologie, abhängig ist.Der Begriff <strong>der</strong> Halbstetigkeit wurde von Baire ([2]) e<strong>in</strong>geführt. In e<strong>in</strong>em späteren Artikel([3]) lieferte Baire e<strong>in</strong>e Erklärung <strong>der</strong> Zusammenhänge, die zur E<strong>in</strong>führung <strong>der</strong> Halbstetigkeitführten. Es handelte sich dabei um die Untersuchung von <strong>getrennt</strong> stetigen

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