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Anwendungen der getrennt konvexen Funktionale in der Mechanik

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3.2 Eigenschaften 25Analog gilt für <strong>getrennt</strong> konvexe <strong>Funktionale</strong>: E<strong>in</strong> Funktional f : X × Y −→ R ist<strong>getrennt</strong> konvex, wenn und nur wenn alle Sektionen se<strong>in</strong>es Epigraphen konvex s<strong>in</strong>d. DurchSektionen versteht man hier die Schnitte des Epigraphen mit Hyperebenen <strong>der</strong> Formx = const bzw. y = const (siehe Abbildung 3.2).Ähnliches gilt für den Def<strong>in</strong>itionsbereich. Ist <strong>der</strong> Def<strong>in</strong>itionsbereich e<strong>in</strong>es <strong>konvexen</strong> Funktionalse<strong>in</strong>e konvexe Menge <strong>in</strong> X, so gilt diese Aussage nur noch für die Sektionen desDef<strong>in</strong>itionsbereichs e<strong>in</strong>es <strong>getrennt</strong> <strong>konvexen</strong> Funktionals. Der Def<strong>in</strong>itionsbereich selbst istnicht unbed<strong>in</strong>gt konvex, wie es das nächste Beispiel zeigt.Beispiel Sei f : R × R −→ R,{0, x = 0 o<strong>der</strong> y = 0f(x, y) =+∞, xy ≠ 0(3.3)f ist zwar <strong>getrennt</strong> konvex, aber <strong>der</strong> Def<strong>in</strong>itionsbereich D(f) = {(x, y) | xy = 0} ist ke<strong>in</strong>ekonvexe Menge (siehe Abbildung 3.3).Abbildung 3.3: D(f) = {(x, y) | xy = 0} = {(x, 0) | x ∈ R} ∪ {(0, y) | y ∈ R}Die Konvexitätsbed<strong>in</strong>gungen für <strong>getrennt</strong> konvexe <strong>Funktionale</strong> s<strong>in</strong>d auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er kompaktenanalytischen Schreibweise auszudrücken:f((1 − λ)x 1 + λx 2 , (1 − µ)y 1 + µy 2 ) ≤ (1 − λ)(1 − µ)f(x 1 , y 1 ) + λµf(x 2 , y 2 ) +(1 − λ)µf(x 1 , y 2 ) + λ(1 − µ)f(x 2 , y 1 ) ∀λ, µ ∈ [0, 1], ∀x 1 , x 2 , y 1 , y 2 . (3.4)Dieser Ausdruck lässt e<strong>in</strong>e geometrische Interpretation zu (siehe Abbildung 3.4): Für viergegebene Eckpunkte (mit den Koord<strong>in</strong>aten x 1 , x 2 , y 1 , y 2 ) e<strong>in</strong>es beliebigen Rechtecks ausdem Def<strong>in</strong>itionsbereich beschreibt <strong>der</strong> l<strong>in</strong>ke Ausdruck e<strong>in</strong>e von den zwei Geradenscharen,die dem Abbild <strong>der</strong> Seiten des Rechtecks entsprechen, erzeugte Oberfläche. Die Ungleichungsagt dann aus, dass <strong>der</strong> Graph des <strong>getrennt</strong> <strong>konvexen</strong> Funktionals unterhalb dieserOberfläche liegt. Diese anschauliche Interpretation macht den Unterschied, aber auch dieNähe zwischen <strong>getrennt</strong>er und globaler Konvexität deutlich.

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