Bestattungen - Evangelische Kirchengemeinde Nierstein

glücklichen, sondern nur einen
leeren Menschen. Man muss
etwas Positives hineinbringen.«
Bei einem Gespräch mit Eltern
eines Konfirmanden im letzten
Jahr sagte ein Vater zu mir: »Die
Kirche hat aber auch nur so
schwere und negative Botschaften,
damit kann man Jugendliche
nicht erreichen.«
Ich lebe und ihr sollt auch leben
– ist die positivste Botschaft, die
ich mir vorstellen kann. Die
Happiness-Formeln der Glücksgurus
sagen mir nicht ein Hundertstel
dieser Leben spendenden
Botschaft. Das sagt Jesus seinen
Jüngern, als er ihnen klar zu
machen versucht, dass er leiden
und sterben wird. Die Passionszeit
ist eine nachdenkliche Zeit
und es bleibt auch Zeit für
Trauer in dieser Zeit, aber sie ist
keine »negative« Zeit.
Der bekannteste Gospelsong ist
ein relativ junges Stück von den
Edwin Hawkins Singers »Oh
Happy Day« (1968). Beim Kirchentag
in Leipzig (1997) betreuten
wir mit dem Stadtjugendpfarramt
Wiesbaden mit einem
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Kulturcafé den »Kommunikativen
Treffpunkt Gospel«. 80
Jugendliche aus Wiesbaden
halfen mit, dass sich tausende
Besucher dieses Treffpunktes
wohlfühlen konnten. An jedem
Tag sahen und hörten wir ca. 15
bis 20 verschiedene Gospelchöre
in sehr unterschiedlicher Güte.
Von Kirchenchören, die auch drei
Gospelstücke im Programm
hatten, bis zu professioneller
Gospelmusik war dort alles zu
hören. Am dritten Tag sah ich,
dass unsere beiden Zivis ein
Verkehrsschild bastelten: Roter
Ring mit weißem Inhalt und
einem diagonalen Querstrich –
also ein Verbotsschild. Darunter
stand: »Oh Happy Day« – freie
Zone. Nicht, dass sie das Lied
nicht mochten. Sie konnten es
nur nicht mehr hören. Wir
hatten zu viele verschiedene
Versionen dieses Liedes gehört.
Fast alle sangen es und jeder
Gospelchor hat es im Repertoire.
Es ist mit Abstand der meist
gesungene und von den Zuhörern
meist geliebte Gospelsong
weltweit. »Oh Happy Day«. Das