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Bestattungen - Evangelische Kirchengemeinde Nierstein

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gibt vordergründig den oben<br />

genannten Glücksgurus recht:<br />

Oh, welch ein glücklicher Tag.<br />

Aber, wenn wir den Text<br />

anschauen, stellen wir verwundert<br />

fest: Das ist ja ein Passionslied.<br />

Der Sänger, die Sängerin<br />

meint ja den Karfreitag! »When<br />

Jesus washed – oh when he<br />

washed – when Jesus washed, he<br />

washed my sins away. Oh happy<br />

day.« Als Jesus meine Sünden<br />

wegwusch. Das feiern wir an<br />

Karfreitag. Der höchste Feiertag<br />

der <strong>Evangelische</strong>n Christen. Und<br />

das genau aus diesem Grund.<br />

Nicht, wie uns Kritiker vorwerfen,<br />

weil wir <strong>Evangelische</strong>n<br />

am liebsten durch das Kreuz<br />

gebeugt, vor Gottesfurcht zu<br />

Boden gedrückt durch das<br />

Jammertal auf Erden wandeln. –<br />

Nein – »Oh Happy Day«, der<br />

glücklichste Tag ist der Tag, an<br />

dem Christus die Schuld von uns<br />

genommen hat.<br />

Schon als Kind war es so: Wenn<br />

ich etwas angestellt hatte, belastete<br />

mich am Meisten, dass<br />

meine Mutter sauer auf mich<br />

war. Es hatte so etwas End-<br />

5<br />

gültiges, wenn sie nicht mehr<br />

mit mir sprach. Eine Ohrfeige<br />

oder eine Tracht Prügel, was<br />

noch normales Erziehungsmittel<br />

war, belastete mich weit weniger,<br />

als dass meine Mutter manchmal<br />

zwei Tage nicht mit mir<br />

sprach, höchstens mal notwendige<br />

Anweisungen gab, aber auf<br />

Fragen gar nicht reagierte. Das<br />

war die mit Abstand härteste<br />

Strafe. Wenn diese Zeit vorbei<br />

war, wenn die Stille wieder<br />

durchbrochen wurde und ich<br />

wusste, morgen ist unser Verhältnis<br />

wieder normal, dann war<br />

das ein Grund zu feiern. Es war<br />

ein glücklicher Tag, weil die<br />

Schuld verziehen war.<br />

Der Mensch kann vor Gott nicht<br />

bestehen. Angesichts dessen, der<br />

für mich die Liebe, die Gerechtigkeit<br />

und Gnade ist, der aber<br />

auch der höchste Richter ist über<br />

mein Tun, kann ich mit meinem<br />

Leben nicht bestehen. Ich werde<br />

schuldig, jeden Tag, weil ich den<br />

Ansprüchen der 10 Gebote, der<br />

Bergpredigt und der Gesetze der<br />

Bibel nicht genüge, weil ich<br />

Mensch bin.

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