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Informationen - WSD Mitte - Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des ...

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���� 30 Jahre Elbe-Seitenkanal<br />

N a c h r i c h t e n<br />

Am 15. Juni 1976 wurde der Elbe-Seitenkanal (ESK) dem Verkehr übergeben<br />

Der Amtsleiter <strong>des</strong> WSA Uelzen mit seinen Vorgängern: (v.l.n.r.)<br />

Martin Köther, Helmut Trapp, Matthias Buschmann, Dietrich Feske<br />

Vor 30 Jahren eröffnete der damalige Verkehrsminister Georg<br />

Leber den ESK für den Schiffsverkehr. Erste Überlegungen für den<br />

Bau einer Kanalanbindung <strong>des</strong> Hamburger Hafens an das Industriegebiet<br />

Rhein-Ruhr lagen bereits 100 Jahre zurück. Der damalige<br />

Oberbaudirektor in Lübeck, Dr. Ing. Peter Rehder, erstellte in<br />

den Jahren 1906 bis 1911 detaillierte Pläne für den Bau eines<br />

NordSüd-Kanals. Es folgten in den 20er-Jahren weitere Planungen<br />

für eine direkte Anbindung <strong>des</strong> größten deutschen Seehafens<br />

Hamburg aus dem Raum Stade über Bremen-Verden zum <strong>Mitte</strong>llandkanal<br />

bei Osnabrück.<br />

Die Pläne wurden nach dem 2. Weltkrieg wieder aufgegriffen <strong>und</strong><br />

es kam 1951 in Lüneburg zur Gründung <strong>des</strong> Nordsüdkanal-<br />

Vereins unter der Geschäftsführung der IHK (Industrie- <strong>und</strong> Handelskammer)<br />

Lüneburg. Bereits 1955 lagen die ersten in Auftrag<br />

gegebenen Gutachten vor. Es zeigte sich, dass die schon 1911<br />

von Rehder favorisierte Trassenführung durch die östliche Heide<br />

anstelle der Querverbindung zwischen Hamburg <strong>und</strong> Bremen/Verden bis Osnabrück die volkswirtschaftlich günstigste Variante<br />

darstellte. Am 14. September 1965 wurde das Regierungsabkommen zwischen B<strong>und</strong>, Land Niedersachsen, Land<br />

Schleswig-Holstein <strong>und</strong> der Freien <strong>und</strong> Hansestadt Hamburg geschlossen, wodurch der Bau <strong>des</strong> ESK Teil <strong>des</strong> Programms<br />

zum Ausbau der nordwestdeutschen <strong>Wasser</strong>straßen wurde. Die Kostenteilung sah vor, dass sich die Freie Hansestadt<br />

Hamburg am Bau <strong>des</strong> ESK zu 1/3 beteiligte <strong>und</strong> 2/3 vom B<strong>und</strong> getragen wurde.<br />

In dem Regierungsabkommen wurde eine schnelle Umsetzung mit einer Bauzeit von nur 8 Jahren festgeschrieben. Mit<br />

den Arbeiten wurde 1968 begonnen. Als erstes Teilstück wurde die Strecke von der Elbe bis zum Hafen Lüneburg am<br />

5. Dezember 1975 frei gegeben. Am 15. Juni 1976 folgte die vollständige Verkehrsfreigabe. Die Baukosten beliefen sich<br />

auf ca. 1,7 Mrd. DM.<br />

Die erwarteten Verkehrsströme wurden in den ersten Jahren <strong>des</strong> ESK nicht erreicht. Hierzu trugen konjunkturelle Entwicklungen,<br />

Veränderungen in der erwarteten Güterstruktur, betriebsbedingte Schwierigkeiten <strong>und</strong> nicht zuletzt die Konkurrenz<br />

durch die damalige B<strong>und</strong>esbahn bei. Der Gütertransport zeigt jedoch im Gesamtverlauf der vergangenen 30 Jahre eine<br />

steigende Tendenz mit beachtlichen Verkehrszuwächsen. Seit 1978, dem ersten vollen Betriebsjahr (bedingt durch den<br />

Dammbruch bei Nutzfelde), hat sich die transportierte Gütermenge auf dem ESK mit knapp 9 Mio. Tonnen (ohne Container)<br />

mehr als verdoppelt.<br />

Ein außergewöhnlicher starker Anstieg ist im Containerverkehr zu verzeichnen. Während seit Beginn <strong>des</strong> Containerverkehrs<br />

auf dem ESK 3.500 Containereinheiten (TEI) im Jahr 1999 transportiert wurden, hat sich diese Menge bis heute auf<br />

r<strong>und</strong> 73.000 TEU um das zwanzigfache gesteigert. Mittlerweile bestehen Linienverkehre, die von Hamburg über den ESK<br />

sowohl nach Braunschweig, Hannover <strong>und</strong> weiter westlich mehrmals wöchentlich fahren, als auch in Richtung Osten z.B.<br />

den Hafen Haldensleben regelmäßig bedienen.<br />

Der ESK ist heute nicht nur als ein Gütertransportweg ein bedeutender Wirtschaftsfaktor, sondern erfüllt auch diverse Nebennutzen.<br />

Hierbei sind insbesondere zu nennen:<br />

• <strong>Wasser</strong>entnahme zu Beregnungszwecken,<br />

• die Hochwasserschutzfunktion,<br />

• diverse <strong>Wasser</strong>sport- <strong>und</strong> Freizeitaktivitäten<br />

bis hin zu einem<br />

• touristischen Magneten in der Region Nordostniedersachsens.<br />

Hierzu tragen nicht zuletzt die eindrucksvollen Abstiegsbauwerke, das Schiffshebewerk Lüneburg mit seiner gut besuchten<br />

Ausstellungshalle sowie die Schleusen Uelzen I <strong>und</strong> Uelzen II bei.<br />

Die Bedeutung <strong>des</strong> ESK im mitteleuropäischen Verkehrsinfrastrukturnetz wird angesichts der dynamischen Verkehrsentwicklung<br />

weiter zunehmen.<br />

<strong>WSD</strong> <strong>Mitte</strong> 2006<br />

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