Informationen - WSD Mitte - Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des ...
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Gr<strong>und</strong>instandsetzung der Ufersp<strong>und</strong>wände am <strong>Mitte</strong>llandkanal von MLK-km 216,6 bis 217,9- (Südufer) <strong>und</strong> von MLK-km 216,8 bis 217,5- (Nordufer)<br />
Abb. 1 - Durch Korrosion stark geschädigte Sp<strong>und</strong>wand am Südufer<br />
Vorgesehene Maßnahmen<br />
Die v. g. Untersuchungen ergaben, dass die Sp<strong>und</strong>wände<br />
wegen der erheblichen Schäden (Korrosion, Verformungen)<br />
am Südufer von MLK-km 216,6 – 217,9 (Abb. 1) <strong>und</strong> am<br />
Nordufer von MLK-km 216,8 – 217,5 abgängig <strong>und</strong> in jedem<br />
Fall durch neue Sp<strong>und</strong>wände zu ersetzen waren.<br />
Unter Beachtung der obigen Ausführungen boten sich zur<br />
Verhinderung von direktem Kontakt der korrosiv wirkenden<br />
Bakterienschicht mit dem Stahl gr<strong>und</strong>sätzlich folgende Alternativen<br />
an:<br />
1. Erneuerung der Sp<strong>und</strong>wand mit Verankerung <strong>und</strong><br />
Schutz durch absperrenden Beton auf der Erdseite, der<br />
über den Schwankungsbereich <strong>des</strong> hinter der Sp<strong>und</strong>wand<br />
anstehenden Gr<strong>und</strong>wassers hinausgeht.<br />
2. Erneuerung der Sp<strong>und</strong>wand mit Verankerung unter<br />
nachträglichem Herstellen <strong>des</strong> KRT-Profils entsprechend<br />
den „Richtlinien für Regelquerschnitte von<br />
Schifffahrtskanälen“, wobei den Bakterien die Lebensgr<strong>und</strong>lage<br />
entzogen wird.<br />
3. Erneuerung der Sp<strong>und</strong>wand mit Verankerung <strong>und</strong><br />
Maßnahmen zum Umleiten <strong>des</strong> Gr<strong>und</strong>wasserstroms,<br />
so dass der Antransport der für die Bakterien lebenswichtigen<br />
Stoffe an die Sp<strong>und</strong>wand unterb<strong>und</strong>en<br />
wird.<br />
Im vorliegenden Fall wurden die Alternativen 1. <strong>und</strong> 3.<br />
zu der Entwurfslösung zusammengefasst:<br />
• Rammen einer neuen vorgesetzten Sp<strong>und</strong>wand mit<br />
Verankerung,<br />
• Einbringen von absperrenden Beton erdseitig hinter<br />
der Sp<strong>und</strong>wand <strong>und</strong><br />
• Einbau einer Dränage zum Abführen <strong>des</strong> erdseitig<br />
hinter der Sp<strong>und</strong>wand anstehenden Gr<strong>und</strong>wassers.<br />
Im Rahmen der Voruntersuchungen wurde zusätzlich<br />
zu dieser Entwurfslösung (vorgesetzte Sp<strong>und</strong>wand) als<br />
Variante die Ausführung im KRT-Profil untersucht (Alternative<br />
2).<br />
Hierbei zeigte sich, dass die Entwurfslösung gegenüber<br />
dem KRT-Profil folgende Vorteile besitzt:<br />
• Entwurfslösung ist kostengünstiger,<br />
• kurzfristiger Baubeginn möglich, da keine Planfeststellung<br />
erforderlich,<br />
• kein Eingriff in das vorhandene Ökosystem notwendig,<br />
• kein Landerwerb erforderlich,<br />
• Austausch <strong>und</strong> Ersatz von Ankern sowie<br />
Instandsetzungsarbeiten am Holm oder Sp<strong>und</strong>wandkopf<br />
sind unproblematisch möglich.<br />
Dem stehen folgende Nachteile entgegen:<br />
• etwas geringere Kanalbreite (~ 1,00 m);<br />
• evt. etwas geringere Standzeit durch erhöhte Abrostungsraten<br />
in der <strong>Wasser</strong>wechselzone,<br />
• die vorhandenen Wildschutzzäune sind auf Dauer<br />
zu unterhalten.<br />
Die Voruntersuchungen haben ergeben, dass die<br />
vorgesetzte Sp<strong>und</strong>wand die wirtschaftlichere Lösung<br />
ist. Durch die Verringerung der Kanalbreite von 42 m<br />
auf 41 m infolge der an beiden Ufern vorgestellten<br />
Sp<strong>und</strong>wände wird der Querschnitt <strong>des</strong> MLK nur unwesentlich<br />
von 168 m² auf 164 m² verringert.<br />
Ausgeführte Arbeiten<br />
Als Ersatz für die vorhandene Sp<strong>und</strong>wand wurde am Nordufer<br />
auf 700 m Länge <strong>und</strong> am Südufer auf 1.300 m Länge<br />
eine neue Stahlsp<strong>und</strong>wand vor die alte Sp<strong>und</strong>wand gerammt.<br />
Der Abstand von Vorderkante alter Sp<strong>und</strong>wand bis<br />
Vorderkante neuer Sp<strong>und</strong>wand sollte max. 50 cm betragen.<br />
Als Holm wurde ein Gurtholm aus IPE 450 eingebaut, die<br />
Verankerung erfolgte über Dauerverpressanker im Abstand<br />
von 2,40 m. Die alte Sp<strong>und</strong>wand wurde im Boden belassen.<br />
Der Holm der alten Sp<strong>und</strong>wand wurde nur in Teilbereichen<br />
zwischen den vorhandenen Zugbohlen ausgebaut, so dass<br />
bis auf extrem beschädigte Bereiche die Tragfähigkeit der<br />
alten Sp<strong>und</strong>wand während der gesamten Bauzeit sichergestellt<br />
war. Der Zwischenraum zwischen alter <strong>und</strong> neuer<br />
Sp<strong>und</strong>wand wurde bis auf NN + 64,50 m mit Grobkies verfüllt.<br />
Darüber wurde zum Schutz gegen die Bakterien (SRB<br />
<strong>und</strong> SOB) der Zwischenraum auf 1,20 m Höhe, d.h. im<br />
<strong>Wasser</strong>wechselbereich <strong>und</strong> oberhalb <strong>des</strong> <strong>Wasser</strong>spiegels<br />
bis NN + 65,70 m mit Beton verfüllt, der konstruktiv bewehrt<br />
wurde.<br />
Hinter der alten. Sp<strong>und</strong>wand wurde eine neue Dränage<br />
eingebaut (Abb. 2).<br />
Abb. 2 - Bauzustand mit Dränage, alter Sp<strong>und</strong>wand,<br />
Bewehrung für die Betonverfüllung <strong>und</strong> neuer Sp<strong>und</strong>wand<br />
<strong>WSD</strong> <strong>Mitte</strong> 2006<br />
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