Informationen - WSD Mitte - Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des ...
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Scannerbefliegung<br />
der künstlichen <strong>Wasser</strong>straßen<br />
im Bereich der<br />
<strong>WSD</strong> <strong>Mitte</strong><br />
Die Bündelungsstelle „Nachsorge Dämme“ beim <strong>Wasser</strong>-<br />
<strong>und</strong> Schifffahrtsamt Minden untersucht die Standsicherheit<br />
der Kanalseitendämme am <strong>Mitte</strong>llandkanal mit seinen<br />
Stichkanälen sowie am Elbe-Seitenkanal nach dem Merkblatt<br />
„Standsicherheit von Dämmen an B<strong>und</strong>eswasserstraßen“<br />
(MSD).<br />
Eingangsparameter für die Standsicherheitsberechnungen<br />
sind neben der Beschaffenheit <strong>des</strong> Baugr<strong>und</strong>es vor allem<br />
Angaben über die Topographie <strong>des</strong> Dammes sowie <strong>des</strong><br />
Hinterlan<strong>des</strong>. Diese <strong>Informationen</strong> waren für die zu untersuchenden<br />
Bereiche jedoch nur streckenweise <strong>und</strong> oftmals<br />
unvollständig vorhanden. Daher wurde im Rahmen eines<br />
Entwurfes AU untersucht, mit welcher Aufnahmemethode<br />
ein digitales Geländemodell (DGM) zur Ableitung der erforderlichen<br />
Topographiedaten wirtschaftlich erzeugt werden<br />
kann. Die Anforderungen an das DGM waren dabei:<br />
• einheitliches Bezugssystem<br />
• flächendeckend<br />
• aktuell<br />
• zeitnah<br />
Untersucht wurden eine terrestrische Vermessung, digitale<br />
Photogrammetrie sowie eine Laser-Scannermessung. Unter<br />
Berücksichtigung der Anforderungen sowie der voraussichtlichen<br />
Kosten stellte sich die Laser-Scannermessung<br />
als wirtschaftlichste Aufnahmemethode heraus.<br />
Ausschreibung<br />
Die Ausschreibung der Maßnahme wurde von der Fachstelle<br />
Vermessungs- <strong>und</strong> Kartenwesen <strong>Mitte</strong> (VK-<strong>Mitte</strong>) durchgeführt.<br />
Unterstützt sowohl bei der Planung als auch bei der<br />
Ausschreibung wurden die VK-<strong>Mitte</strong> <strong>und</strong> das WSA Minden<br />
von der B<strong>und</strong>esanstalt für Gewässerk<strong>und</strong>e (BfG), da hier<br />
schon Erfahrungen mit vergleichbaren Maßnahmen vorlagen.<br />
Insgesamt wurden r<strong>und</strong> 400 km <strong>Wasser</strong>straßen mit der<br />
Ausschreibung der Laser-Scannermessung erfasst:<br />
• <strong>Mitte</strong>llandkanal MLK-km 0 bis 238<br />
• Elbe-Seitenkanal<br />
• Stichkanal Osnabrück<br />
• Stichkanal Linden<br />
• Stichkanal Hil<strong>des</strong>heim<br />
• Stichkanal Salzgitter<br />
• Schleusenkanäle der <strong>Mitte</strong>lweser<br />
Gemäß dem aufgestellten Ingenieurvertrag waren vom<br />
Auftragnehmer neben den Rohdaten der Laser-Scannermessung<br />
in erster Linie die klassifizierten Laser-Scanner-<br />
Bernd Kroop<br />
<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schiffahrtsamt<br />
Minden<br />
daten, digitale farbige Orthophotos sowie die Land-<br />
<strong>Wasser</strong>grenze zu liefern. Die Klassifizierung der Laser-<br />
Scannerdaten hatte nach Gelände- <strong>und</strong> Nicht-Geländepunkten<br />
(Bewuchs, Bebauung, <strong>Wasser</strong>flächen) zu erfolgen.<br />
Auftragnehmer für die Maßnahme war das Ingenieurbüro<br />
Nebel & Partner aus Schleswig, welches die Befliegung mit<br />
einem Hubschrauber gestütztem System von Februar 2004<br />
bis April 2004 durchgeführt hat.<br />
Abnahme<br />
Carsten Hentschel<br />
<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt<br />
Minden<br />
Für die Abnahme der gelieferten Daten wurde zusammen<br />
mit der BfG ein Konzept erarbeitet, in welchem die einzelnen<br />
Schritte der Abnahme beschrieben, sowie Grenzwerte<br />
für die Abnahme der gelieferten Daten verbindlich geregelt<br />
wurden. Des weiteren wurden die für die Durchführung der<br />
Abnahme erforderlichen Programmsysteme festgelegt. Bei<br />
der Auswahl der Programmsysteme wurde auf in der <strong>Wasser</strong>-<br />
<strong>und</strong> <strong>Schifffahrtsverwaltung</strong> bereits eingesetzte Software<br />
zurückgegriffen, so dass für die Abnahme der Laser-<br />
Scannerdaten das System HyDAP (Hydrographische Datenverarbeitung<br />
<strong>und</strong> Präsentation; Einsatz bisher in der Peilung)<br />
der BfG <strong>und</strong> für die Abnahme der Orthophotos sowie<br />
der Land-<strong>Wasser</strong>grenze das Programm MicroStation verwendet<br />
wurden.<br />
Die Abnahme der Laser-Scannerdaten umfasste im wesentlichen<br />
die Überprüfung der geforderten Punktdichte,<br />
der Klassifizierung nach Gelände- <strong>und</strong> Nicht-Geländepunkten<br />
sowie den Vergleich mit zuvor terrestrisch aufgenommen<br />
Höhen-Sollwerten. Die Orthophotos <strong>und</strong> die Land-<br />
<strong>Wasser</strong>grenze wurden hinsichtlich ihrer Lagegenauigkeit<br />
überprüft. Bei der Land-<strong>Wasser</strong>grenze wurde zudem noch<br />
eine Kontrolle der Höhe vorgenommen. Auch für diese<br />
Überprüfungen wurden zuvor terrestrisch Sollwerte ermittelt.<br />
Qualität der gelieferten Daten<br />
Im abgeschlossenen Ingenieurvertrag wurden Vorgaben<br />
zur Qualität (Genauigkeit, Auflösung) der abzuliefernden<br />
Daten verbindlich angegeben, welche in das zuvor erwähnte<br />
Abnahmekonzept eingeflossen sind. Generell bleibt festzuhalten,<br />
dass diese Vorgaben nicht nur eingehalten, sondern<br />
oftmals sogar übertroffen wurden.<br />
So war für die Laser-Scannerdaten im Vertrag eine Punktdichte<br />
von 4 Punkten/m² gefordert worden, welche in keinem<br />
Fall unterschritten <strong>und</strong> im Schnitt mit r<strong>und</strong> 5,5 Punk-<br />
<strong>WSD</strong> <strong>Mitte</strong> 2006<br />
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