Informationen - WSD Mitte - Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des ...
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Nicole Biermann<br />
Neubauamt für den Ausbau <strong>des</strong><br />
<strong>Mitte</strong>llandkanals in Hannover<br />
Beschreibung <strong>des</strong> Bestan<strong>des</strong><br />
Der Stichkanal Misburg (SKM) wurde von 1914 bis 1916 als<br />
Teil <strong>des</strong> heutigen <strong>Mitte</strong>llandkanals (MLK) bis zum damaligen<br />
Ende bei Kanal km 172,263 mit einer Wen<strong>des</strong>telle<br />
gebaut. Nach dem Ende <strong>des</strong> Ersten Weltkrieges wurde für<br />
den weiteren Ausbau <strong>des</strong> Kanals die derzeitige Trasse <strong>des</strong><br />
MLK gewählt, so dass aus der bisherigen Strecke der heutige<br />
SKM entstand. Bis ca. SKM-km 0,56 besteht der Kanalquerschnitt<br />
derzeit aus einem Muldenprofil mit einer<br />
<strong>Wasser</strong>spiegelbreite von ca. 33,00 m <strong>und</strong> einer maximalen<br />
Tiefe von ca. 3,00 m. Daran anschließend folgt die Einfahrt<br />
zu einem am Südufer befindlichen Stichhafen einer ehemaligen<br />
Ölverladung.<br />
Bei ca. SKM-km 0,800 beginnt die Wen<strong>des</strong>telle mit geböschten<br />
Ufern. Der Kanal wurde für die Schleppschifffahrt<br />
konzipiert. Bei dieser Betriebsform zogen Schlepper jeweils<br />
drei bis vier Schleppkähne, die selbst ohne Antrieb waren<br />
<strong>und</strong> eine Ladekapazität von etwa 600 t besaßen (67 m<br />
Länge, 8,20 m Breite <strong>und</strong> 1,75 m Tiefgang). Nach dem<br />
Zweiten Weltkrieg wurden die langsamen Schleppzüge von<br />
schnellfahrenden, immer größer werdenden Schiffen mit<br />
eigenem Antrieb (Motorgüterschiffen) abgelöst. Das stärkere<br />
Verkehrsaufkommen <strong>und</strong> die höheren Fahrgeschwindigkeiten<br />
der größeren Schiffe mit ihrem tiefliegenden Schraubenstrahl<br />
führten zu erheblichen Uferabbrüchen <strong>und</strong> hohen<br />
Instandsetzungskosten.<br />
Veranlassung <strong>und</strong> Begründung<br />
der Baumaßnahme<br />
Als Teil <strong>des</strong> Projektes 17 in der Liste der Verkehrsprojekte<br />
Deutsche Einheit wird der <strong>Mitte</strong>llandkanal zwischen Hannover<br />
<strong>und</strong> Magdeburg mit seinen Stichkanälen ausgebaut <strong>und</strong><br />
an die Erfordernisse der modernen Güterschifffahrt angepasst.<br />
Der Stichkanal Misburg genügt in seinen vorhandenen<br />
Abmessungen nicht der modernen Schifffahrt.<br />
Der Ausbau erfolgt nach den „Richtlinien für Regelquerschnitte<br />
von Schifffahrtskanälen“ <strong>des</strong> B<strong>und</strong>esministeriums<br />
für Verkehr vom 1. August 1994 für das Großmotorgüterschiff<br />
(2.100 t Tragfähigkeit) <strong>und</strong> den Schubverband<br />
(3.500 t Tragfähigkeit).<br />
Um den wirtschaftlichen Standort der Region zu stärken<br />
<strong>und</strong> eine Neuansiedelung von Industriebetrieben zu fördern,<br />
wird der SKM für die Durchfahrt eines vollbeladenen<br />
Ausbau <strong>des</strong> Stichkanals nach Misburg<br />
Renaturierung <strong>des</strong> alten Ölhafens<br />
- Eisvogelbrutplatz wird geschützt -<br />
Großmotorgüterschiffes mit 110 m Länge <strong>und</strong> 2,80 m Tiefgang<br />
in Einzelfahrt ausgebaut. Der zukünftige Kanalquerschnitt<br />
reicht auch für die einspurige Fahrt der Übergroßen<br />
GroßMotorgüterSchiffe (ÜGMS) mit 135 m Länge <strong>und</strong><br />
2,80 m Abladetiefe aus.<br />
Chronologie<br />
Landschaftspflegerischer Begleitplan: Januar 2001<br />
Planfeststellungsbeschluss: 20.01.2004<br />
Entwurfsgenehmigung:11.10.2005<br />
Veröffentlichung der Ausschreibung: 13.04.2006<br />
Auftragserteilung: 31.05.2006<br />
Fertigstellung: Januar 2007<br />
Nur 545 m Kanalausbau, damit fing alles an. Es<br />
ist der Bereich von km 0,400 bis 0,945 betroffen. Die<br />
Misburger Hafengesellschaft hatte vorgelegt <strong>und</strong> den Bereich<br />
im Anschluss an die B<strong>und</strong>eswasserstraße von SKMkm<br />
0,92 bis km 1,78 im Jahr 1996 /1997 ausgebaut, die<br />
<strong>Wasser</strong>tiefe wurde auf 4,00 m erhöht. Die Schubverbände<br />
<strong>und</strong> Großmotorgüterschiffe konnten bis zum Hafen Misburg<br />
jedoch nur r<strong>und</strong> 65 bis 70 % ihrer vollen Abladetiefe nutzen,<br />
da die ersten 545 m nur knapp 3,00 m <strong>Wasser</strong>tiefe aufwiesen.<br />
Ausbaudaten:<br />
Ausbauprofil: KRT- Profil<br />
Ausbaulänge: 545 m<br />
<strong>Wasser</strong>tiefe: 4,00 m<br />
Breite zwischen den Sp<strong>und</strong>wänden: 29,50 m<br />
Sp<strong>und</strong>wandprofil: Vitkovice VL603Z aus Tschechien<br />
Verankerung: System Gewi<br />
Deckwerk aus <strong>Wasser</strong>bausteinen CP 90/250, teilvergossen<br />
mit 65 l/m²<br />
Ausgleichs- <strong>und</strong> Ersatzmaßnahme: Flachwasserzone im<br />
alten Ölhafen<br />
Baukosten: r<strong>und</strong> 2,4 Mio € (brutto)<br />
Entsorgungskosten für kontaminiertes Material<br />
> Z2: 100.000,00 €<br />
Die Wen<strong>des</strong>telle bleibt im Böschungsbereich in ihrem ursprünglichen<br />
Zustand erhalten, sie erhält jedoch eine ver-<br />
<strong>WSD</strong> <strong>Mitte</strong> 2006<br />
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