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Informationen - WSD Mitte - Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des ...

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Stauhaltung Hemelingen, Blick von<br />

Achim-Baden weseraufwärts<br />

N a c h r i c h t e n<br />

Die <strong>Mitte</strong>lweser umfasst die Weser zwischen Minden <strong>und</strong> der Schleuse<br />

Hemelingen oberhalb Bremen (Weser km 362). Sie ist durch sieben Staustufen<br />

für den Verkehr mit in einigen Bereichen nur teilabgeladene Europaschiffen<br />

(ES) (85 m Länge, 9,50 m Breite) ausgebaut. Die Fahrrinnentiefe<br />

(Solltiefe unter hydrostatischem Stau) beträgt derzeit in den vier unteren<br />

Staustufen jedoch noch 2,50 m (Drakenburg bis Hemelingen), auf der<br />

Strecke zwischen Weser km 206,20 (Minden) <strong>und</strong> der Schleuse<br />

Petershagen 2,80 m. Die für den Binnenschiffsverkehr ausgebaute Flussstrecke<br />

<strong>und</strong> die Schleusenkanäle der <strong>Mitte</strong>lweser erstrecken sich über<br />

128 km.<br />

1984 wurde von der Freien Hansestadt Bremen der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland die Anpassung der <strong>Mitte</strong>lweser von<br />

Weser km 204,5 bei Minden bis Weser km 354,19 bei Bremen für die ganzjährige Befahrbarkeit mit 2,50 m abgeladenen<br />

(ES) beschlossen <strong>und</strong> in einem entsprechenden Verwaltungsabkommen 1988 festgelegt. In einem ergänzenden Abkommen<br />

aus dem Jahr 1997 wurde entsprechend der Entwicklung der Binnenschifffahrt festgelegt, die <strong>Mitte</strong>lweser auf ganzer<br />

Länge auch an das Großmotorgüterschiff (GMS) (110 m Länge, 11,45 m Breite) mit 2,50 m Teilabladung <strong>und</strong> mit eingeschränkten<br />

Begegnungsmöglichkeiten anzupassen. Zwei Drittel der Kosten der Maßnahmen trägt der B<strong>und</strong>, ein Drittel die<br />

Freie Hansestadt Bremen.<br />

Nach den Prognosedaten <strong>des</strong> B<strong>und</strong>esverkehrswegeplans (BVWP) 1992 für<br />

das Jahr 2010 werden für die <strong>Mitte</strong>lweser Verkehrsmengen von 5,5 Mio.<br />

Gütertonnen erwartet. Diese Gütermenge wurde bereits im Jahr 2005 trotz<br />

der bisher nicht erfolgten <strong>Mitte</strong>lweseranpassung mit 6,7 Mio. Gütertonnen<br />

überschritten. Bei der Fortschreibung der Verkehrsprognose im Jahr 2003<br />

ging Planco-Consulting für das Jahr 2015 dann von einer Transportmenge<br />

von 6,9 Mio. Gütertonnen aus. Auch diese Menge wurde im Jahr 2005 fast<br />

erreicht, so dass der Bedarf an der Anpassung der <strong>Mitte</strong>lweser in den stetig<br />

anwachsenden Transportmengen Bestätigung findet. Darüber hinaus ist<br />

dieser Bedarf durch die zwischenzeitlich erheblich größeren Zuwächse beim Containerumschlag an den Unterweserhäfen,<br />

die frühere Abschätzungen deutlich überschreiten, zusätzlich gestiegen.<br />

Für die weiteren Anpassungsmaßnahmen in dem Flussabschnitt km 252,6 bis 354,2 - Stauhaltungen Drakenburg,<br />

Dörverden, Langwedel <strong>und</strong> Hemelingen mit den Schleusenkanälen <strong>und</strong> Vorhäfen - wird daher der Entwicklung in der Binnenschifffahrt<br />

vom ES zum 2,50 m abgeladenen GMS Rechnung getragen. Die Anpassung der <strong>Mitte</strong>lweser zwischen Lan<strong>des</strong>bergen<br />

<strong>und</strong> Bremen ist im BVWP 2003 als "fest disponiertes Vorhaben" in den "vordringlichen Bedarf" mit "größeren<br />

Ersatzinvestitionsanteilen" aufgenommen worden.<br />

Der Beschluss im Planfeststellungsverfahren für die „Anpassung der <strong>Mitte</strong>lweser an den Verkehr mit auf 2,50 m abgeladenen<br />

1.350 t-Schiffen <strong>und</strong> den Verkehr von Großmotorgüterschiffen mit Begegnungs- <strong>und</strong> Abladebeschränkungen Weser<br />

km 252,60 - 354,19" liegt seit dem 15.11.2002 vor <strong>und</strong> hat seit Rücknahme zweier Klagen vor dem Oberverwaltungsgericht<br />

Lüneburg im Mai 2006 Rechtskraft erlangt. Das Hochwassertestat der B<strong>und</strong>esanstalt für <strong>Wasser</strong>bau (BAW) vom<br />

17.01.2003 kam zu dem Ergebnis, dass die vorgesehenen Anpassungsmaßnahmen keine negativen Auswirkungen auf<br />

die Hochwassersituation haben. Somit kann im Jahr 2007 die lang erwartete erste Stufe der <strong>Mitte</strong>lweseranpassung begonnen<br />

werden, die die Vertiefung von drei Schleusenkanälen auf 3,50 m <strong>Wasser</strong>tiefe unter Beibehaltung der alten Deckwerke<br />

<strong>und</strong> die Vertiefung der Flussstrecke auf 3,00 m umfasst. Die Baggerarbeiten in den Stauhaltungen werden im Frühjahr<br />

2007 vergeben. Nach Umsetzung der ersten Stufe werden ab Ende 2008 2,50 m abgeladene ES mit Begegnungseinschränkungen<br />

<strong>und</strong> Verkehrslenkung fahren können.<br />

In der zweiten Stufe der <strong>Mitte</strong>lweseranpassung, die in den Jahren 2008 bis 2012 ausgeführt werden soll, werden dann<br />

19 Uferrückverlegungen von insgesamt 19,2 km Länge in den Kurvenbereichen<br />

erfolgen sowie der Endausbau aller Schleusenkanäle auf<br />

3,50 m mit neuen Ufersicherungen.<br />

In Teilstrecken wird der Schiffsverkehr für größere Einheiten aus Gründen<br />

der Sicherheit auch nach der Anpassung nur im Richtungsverkehr<br />

möglich sein, so dass sieben Regelungsstrecken <strong>und</strong> voraussichtlich<br />

geeignete Verkehrsregelungssysteme eingerichtet werden müssen.<br />

Die Maßnahmen von Weser km 204,5 bis 252,6 für das 2,50 m abgeladene<br />

ES in den drei oberen Stauhaltungen Petershagen, Schlüsselburg<br />

<strong>und</strong> Lan<strong>des</strong>bergen sind weitgehend abgeschlossen. Derzeit wird unter-<br />

Binnenschiff im Schleusenoberkanal Schlüsselburg<br />

���� Die Anpassung der <strong>Mitte</strong>lweser beginnt<br />

Brücke 59 - Hagener Straße -<br />

im Schleusenkanal Langwedel<br />

sucht, welche ergänzenden Maßnahmen für den Verkehr <strong>des</strong> GMS <strong>und</strong><br />

<strong>des</strong> übergroßen Gütermotorschiffs (ÜGMS) erforderlich sind.<br />

Die Terminplanung für die Anpassung der <strong>Mitte</strong>lweser ist auf den Neu-<br />

bau der Schleusen Dörverden <strong>und</strong> Minden abgestimmt. Deren Neubau mit 139 m Nutzlänge ist in den Vordringlichen Bedarf<br />

– Neue Vorhaben – <strong>des</strong> BVWP 2003 eingestellt. Nach derzeitigem Stand ist davon auszugehen, dass die Planfeststellungsbeschlüsse<br />

für beide Schleusen 2007 erteilt werden. Der Neubau der Schleuse Dörverden ist von 2008 bis 2010<br />

vorgesehen, der für Minden von 2010 bis 2012, so dass die <strong>Mitte</strong>lweser Ende 2012 für 2,50 m abgeladene Großmotorgüterschiffe<br />

zur Verfügung stehen wird. Zusätzlich können bei bestimmten <strong>Wasser</strong>ständen einschiffig 2,50 m abgeladene<br />

ÜGMS fahren.<br />

<strong>WSD</strong> <strong>Mitte</strong> 2006<br />

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