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Christliche Patientenvorsorge 25Telefonnummer (08 00) 904 04 00 der Bundeszentralefür gesundheitliche Aufklärung (BzgA,siehe auch www.organspende-info.de) oder beider Deutschen Stiftung Organtransplantation(DSO) unter www.dso.de.Die Entscheidung für oder gegen eine Organtransplantationkönnen Sie auch Ihrer Vertrauenspersonübertragen.Die christlichen Kirchen kennen keine moralischeVerpflichtung zur Organ- und Gewebespende,sehen in ihr gleichwohl eine Möglichkeit, überden Tod hinaus Nächstenliebe zu praktizieren; sietreten zugleich für eine sorgfältige Prüfung derOrganverpflanzung im Einzelfall ein (Näheres siehein: Gott ist ein Freund des Lebens. Herausforderungenund Aufgaben beim Schutz des Lebens,hg. vom Kirchenamt der Evan gelischen Kirche inDeutschland und vom Se kretariat der DeutschenBischofskonferenz, Gütersloh/Trier 1989 u. ö.,102–105; Organtransplantationen. Erklärung derDeutschen Bischofskonferenz und des Rates derEvangelischen Kirche in Deutschland, GemeinsameTex te 1, Bonn/ Hannover 1990).4.5 Was passiert in einerNotfallsituation?In Notfallsituationen, in denen der Wille desPatienten nicht bekannt ist und auch für dieErmittlung individueller Umstände keine Zeitbleibt, ist die medizinisch angezeigte Behandlungeinzuleiten. Bei einer unsicheren Prognoseist zunächst die Therapie angezeigt, die auf dieErhaltung des Lebens gerichtet ist. Hier darf derArzt davon ausgehen, dass der Patient denärztlich angezeigten Maßnahmen zustimmenwürde.Im weiteren Verlauf einer Erkrankung sollte derArzt nach einer Vorsorgeverfügung fragen undsich mit dem Bevollmächtigten oder Betreuerüber die weitere Behandlung austauschen.Entscheidungen, die im Rahmen einer Notfallsituationgetroffen wurden, müssen regelmäßigdaraufhin überprüft werden, obsie weiterhin medizinisch angezeigt sindund vom Patientenwillen getragen werden.4.6 Was umfassen Behandlungund Pflege am Lebensende?Wenn sich Patienten im Krankenhaus dem Todnähern, stellt sich oft die Frage: Welches Ziel solldie weitere Behandlung des Patienten haben?Sollen Maßnahmen ergriffen werden, das Lebenzu erhalten und zu verlängern, oder nur solche,die auf weitere Lebensverlängerung verzichtenund ausschließlich die Beschwerden lindern(palliatives Ziel)? Das palliative Therapieziel leitetsich von der so genannten »Palliativmedizin«(von lat. pallium: der Mantel = ummantelnd, behütend)ab, die von der Diagnosestellung an aufeine umfassende Verbesserung der Lebensqualität– insbesondere auch auf eine kompetenteSchmerztherapie und die Linderung andererSymptome – ausgerichtet ist. Die Behandlung erfolgtentweder ambulant oder in einer besonderenPalliativstation eines Krankenhauses. PalliativmedizinischeMaßnahmen versuchen, diegrößtmögliche Linderung der Beschwerden vonschwerstkranken Menschen in der letzten Phaseihres Lebens und damit die Verbesserung ihrerLebensqualität herbeizuführen. Darüber hinaussteht in der Palliativmedizin die intensive Einbeziehungpsychologischer, sozialer und spirituellerAspekte der Krankheitsverarbeitung beiPa tienten und ihren Angehörigen im Vordergrund.Deshalb ist es hilfreich, sich bei der Diagnoseeiner schweren Krankheit bereits im Vorfeldüber die Möglichkeit palliativer Versorgungund Begleitung zu informieren; zum Beispielüber den »Wegweiser Hospiz und Palliativmedizinin Deutschland« (www.weg weiser-hospizund-palliativmedizin.de).

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