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1985 - Gen-ethischer Informationsdienst

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GEN-ETHISCHER INFORMATIONSDIENST<br />

Gesamtausgabe Nr. 2<br />

02.08<br />

Meldung<br />

Dokumentation<br />

Hormon Nierenkranken hilft, die sich regelmäßig Blutwäschen unterziehen müssen. Trotz al-<br />

ler schonenden Pumpanlagen kommt es bei dieser Behandlung stets zum Verlust von roten<br />

Blutkörperchen. Sie werden von den mechanisch arbeitenden Aggregaten quasi zerschlagen.<br />

Bisher hat sich noch keine Pumpe finden lassen, die diesen Nachteil vermeidet. Es wird ge-<br />

schätzt, daß weltweit mehr als 250.000 Menschen, die regelmäßig zur Dialyse gehen müssen,<br />

durch das Hormon erhebliche Erleichterung verschafft werden kann. Es soll ebenfalls getestet<br />

werden, ob auch Unfallopfern mit hohem Blutverlusten geholfen werden kann. (02.07)<br />

Aufbau einer <strong>Gen</strong>-Bibliothek<br />

Mit dem Aufbau einer ,,<strong>Gen</strong>-Bibliothek", die eine komplette Sammlung der menschlichen Er-<br />

binformationen enthalten soll, haben amerikanische Wissenschaftler in Los Alamos begon-<br />

nen: Aus Zellkulturen isolierte und durch Klonen vervielfältigte Human-<strong>Gen</strong>e werden in gro-<br />

ßen Mengen gespeichert und, bei Bedarf, für Forschungszwecke an Hochschul- oder Indu-<br />

strie-Labors verschickt. Bislang konnten von den insgesamt 50.000 menschlichen <strong>Gen</strong>en erst<br />

rund 5.000 identifiziert werden; die Funktion der übrigen ist noch unerforscht. Mit Hilfe des<br />

<strong>Gen</strong>-Versand-Betriebs soll es Wissenschaftlern in aller Welt demnächst möglich sein, jährlich<br />

etwa 1.000 weitere Erbinformationen zu entschlüsseln. Praktischen Nutzen von der Dechif-<br />

frierbarkeit erwarten vor allem die Mediziner: Sie rechnen mit neuen Methoden zur Früher-<br />

kennung und Behandlung von Erbkrankheiten. (02.08)<br />

OECD - Experten-Sitzung 1982<br />

Schlußfolgerungen und Empfehlungen<br />

4. Verbindung zwischen Industrie und Universität<br />

Die Experten sprachen über die Gefahr, daß eine zu starke Industrie-Orientierung der For-<br />

scher an den Universitäten zu einer Einschränkung der Grundlagenforschung führen könnte<br />

oder das bestimmte Arten vonVerbindungen zwischen Industrie und Universität aufgrund von<br />

Geschäftsgeheimnissen zu einem Verlust an Wissen führen könnte.<br />

6. Wirtschaftliche Bedingungen der Biotechnologie: Rohstoffe und Konkurrenzfähigkeit<br />

Die Zukunft der Biotechnologie hängt in hohem Maße von der Verfügbarkeit der Rohstoffe<br />

ab. Keine Regierung sollte Biotechnologie-Projekte planen, ohne Sorgfältig zu untersuchen,<br />

welche Folgen sich im Hinblick auf erneuerbare und andere Rohstoffe ergeben. In einigen<br />

OECD-Ländern bezieht sich das auch auf Wasser als Rohstoff. Eine vergleichende Untersu-<br />

chung der Rohstoffbasis für die Biotechnologie in verschiedenen Ländern könnte auch zu ei-<br />

nem etwas gewandelten Bild der relativen Stärke oder Schwäche auf diesem Sektor führen<br />

(. . .) Außer den Rohstoffen muß auch die Konkurrenzfähigkeit der Biotechnologie mit ande-<br />

ren Technologien untersucht werden. Auch auf anderen Gebieten der Forschung und Entwick-<br />

lung gibt es vielversprechende Erkenntnisse, und es wäre deshalb irreführend, Wirtschaftlich-<br />

keitsstudien für die Biotechnologie isoliert von anderen Technologien durchzuführen (. . .)<br />

7. Auswirkungen der Biotechnologie<br />

Industrie und Dienstleistungssektoren<br />

Es herrscht weitgehend Einverständnis darüber, daß sich die größten kurzfristigen Auswirkun-<br />

gen der Biotechnologie bei den Feinchemikalien ergeben werden, auch bei der Abwasserbesei-<br />

tigung und im Umweltschutzsektor. (Die heutige Abwasserbehandlung ist zum Teil veraltet.)<br />

Die Biotechnologie wird jedoch die chemischen Grundstoffe nicht ersetzen.<br />

Durch genauere Untersuchungen muß festgestellt werden, ob und wo die Biotechnologie tra-<br />

ditionelle Technologien oder Sektoren ersetzen kann, und wo sie über diese hinausgehen und<br />

neue Möglichkeiten eröffnen kann. Die mögliche Substitution konventionell hergestellten<br />

Tierfutters durch biotechnisch hergestellte Futtermittel muß untersucht werden. Verknüpft<br />

mit den industriellen und anderen wirtschaftlichen Auswirkungen der Biotechnologie sind Be-<br />

schäftigungseffekte, die sorgfältig zu untersuchen sind.

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