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1985 - Gen-ethischer Informationsdienst

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GEN-ETHISCHER INFORMATIONSDIENST<br />

Gesamtausgabe Nr 7<br />

07 10 GID<br />

Bericht<br />

Schrempf, A. Giftgas in der Bundesrepublik, Fischer Taschenbuch Verlag, Stuttgart<br />

-Seuchen im Karton Spiegel Nr. 48,23.11.81<br />

-Wade, N.1980 Chapter of accidents at San Diego Science 209: 1101-1102<br />

- Wolff, U. 1984 Bioforschung für das Militär, S.32 Süddeutsche Zeitung 7.3.84<br />

- Siehe auch: Universität untersucht Bio-Kampfstoffe taz 5.11.1983<br />

Kontaktadresse: Arbeitsgruppe 10, Fachbereich Mathematik, Technische Hochschule Darm-<br />

stadt, Schloßgartenstraße 7, 6100 Darmstadt; Bankverbindung: THD-Initiative für Abrü-<br />

stung, H.Schmidt, Volksbank eG Darmstadt (BLZ 50 890 000), Kontonummer 936 901<br />

Anschrift der Autoren: c/o Prof. Dr. Kathryn Nixdorff, Technische Hochschule Darmstadt,<br />

Schnittspahnstraße 10,6100 Darmstadt (07.09)<br />

Benda: Auswahl von Samenspendern ist Menschenzüchtung<br />

Die vom BMFT und dem Justizministerium im September 1973 eingesetzte Kommission, ,,in-<br />

vitro Fertilisation, <strong>Gen</strong>omanalyse und <strong>Gen</strong>therapie", soll in diesem Sommer ihre Ergebnisse<br />

vorlegen. Diese Arbeitsgruppe, unter dem Vorsitz des ehemaligen Verfassungsrichters Prof.<br />

Dr. Ernst Benda, befaßt sich mit Fragen der Embryoforschung, Samen-, Ei- und Embryospen-<br />

den, extrakorporale Befruchtung sowie genetische Diagnostik und Therapie. Die Ergebnisse<br />

der Kommission sollen Grundlage „notwendiger forschungs- und rechtspolitischer Konse-<br />

quenzen'' sein. In einem Beitrag „Humangenetik und Recht - eine Zwischenbilanz", gab<br />

Benda in der „Neuen Juristischen Wochenzeitung" (NJW <strong>1985</strong>, Heft 30) eine Übersicht der zu<br />

erwartenden Ergebnisse und Positionen.<br />

Nach Auffassung von Prof. Dr. Ernst Benda werden nationale Regelungen allein nicht ausrei-<br />

chen, „um den sich aus einer weltweiten Entwicklung ergebenden Gefahren zu begegnen".<br />

Begrüßenswert sei deshalb die 12. Internationale Konferenz World Peace Through Law Cen-<br />

ters, eine internationale Juristenkonferenz, deren Arbeitsgruppe „Bio-Technology" wichtige<br />

Anstöße zur rechtlichen und ethischen Klärung einer am Menschen angewendeten <strong>Gen</strong>tech-<br />

nologie liefern werde. Die Konferenz des World PeaceThrough Law Centers spricht von Bio-<br />

Technology in dem Sinne, in dem hierzulande Humangenetik verstanden wird.<br />

Begriff Humangenetik weiter fassen<br />

Zur Begriffsklärung schreibt Benda: ,,Einerseits handelt es sich nur um die Humananwendung<br />

der <strong>Gen</strong>-Technologie. Andererseits werden mit der in-vitro-Fertilisation Techniken einbezo-<br />

gen, die an sich mit der <strong>Gen</strong>technologie nichts zu tun haben." Das Schwergewicht der Proble-<br />

matik im Bereich Humangenetik liege dort, wo der gewollte Eingriff gelingt. Im Gegensatz<br />

dazu habe das 1978 vom Bundesforschungsministerium entworfene, aber schließlich dem Par-<br />

lament nicht zugeleitete Gesetz zum Schutz vor Gefahren der <strong>Gen</strong>technologie, einer ggf. aus<br />

der Kontrolle geratenen Technik entgegenwirken wollen. In der Humangentik ginge es um die<br />

tiefer greifende Frage, ,,ob das, was man kann, auch gewollt werden darf, weil es zweifelhaft<br />

ist, ob es wirklich dem Menschen dient". Diese Fragestellung sei jedoch dem engeren Bereich<br />

der Biotechnik, soweit sie sich auf den Menschen bezieht, und der in-vitro- Fertilisation ge-<br />

meinsam. Ein weiterer Berührungspunkt ergebe sich daraus, daß die bei der in-vitro-Fertilisa-<br />

tion entwickelten Techniken teilweise eine Voraussetzung für die Humananwendung der <strong>Gen</strong>-<br />

technologie liefere. Während unter <strong>Gen</strong>technik nur die gezielteveränderung des Erbmaterials<br />

von Organismen verstanden wird, soll unter Humangenetik auch jede den Menschen betref-<br />

fende Maßnahme verstanden werden, die sich entweder gentechnischer Methoden bedient<br />

(<strong>Gen</strong>manipulation, <strong>Gen</strong>omanalyse auf molekularem Gebiet) oder die eine nicht natürliche<br />

Fortpflanzungsmethode darstellt, zum Beispiel künstliche Insemination oder in-vitro-Fertili-<br />

sation. Auch die von Benda geleitete Kommission faßt unter den Begriff Humangenetik die<br />

Bereiche in-vitro-Fertilisation, Klonierung, <strong>Gen</strong>manipulation und <strong>Gen</strong>omanalyse.

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