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Ratgeber Demenz - Schmerzzentrum Ludwigshafen

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Besonderheitenbei <strong>Demenz</strong>krankenBei <strong>Demenz</strong>kranken ist durch motorische Unruhe, Umherlaufenund Stress der Kalorienverbrauch höher. Umso schwerwiegenderist das häufige Problem, dass <strong>Demenz</strong>kranke durch ein verändertesHunger- oder Durstgefühl zu wenig essen und vor allem zu wenigtrinken. Verstärkt wird dies dadurch, dass die Betroffenen sichnicht zuverlässig erinnern können, wann sie wie viel gegessenbzw. getrunken haben. Werden sie nun ständig von Angehörigenzum Essen oder Trinken aufgefordert, fühlen sie sich häufigbevormundet und weisen die Ratschläge zurück. Über rationaleArgumente sind <strong>Demenz</strong>kranke meist nicht mehr erreichbar.Deshalb ist es hilfreich, dass die Erkrankten das Essen oder Trinkenmit möglichst vielen Sinnen wahrnehmen können. Dazu gehörenzum einen eine angenehme Atmosphäre, aber auch, dass Speisenund Getränke ansprechend dargereicht werden und auch angenehmriechen. Meist ist es hilfreich zu versuchen, dem Erkranktendas Essen und Trinken immer wieder schmackhaft zu machenohne es zu „verordnen“.Bei wenigen <strong>Demenz</strong>kranken ist aber auch ein schier unbegrenztesBedürfnis nach Essen ein Problem. Hier können evtl. Maßnahmenzur Beschäftigung und Ablenkung helfen.Die Geschmacksempfindungen verändern sich, oft werden süßeSpeisen bevorzugt. Speisen werden im weiteren Krankheitsverlaufals bitter empfunden und deshalb abgelehnt.Im fortschreitenden Stadium wissen <strong>Demenz</strong>kranke zum Teil nichtmehr, wie man mit dem Besteck umgeht und wie man Essen kautund schluckt. Hier kann es hilfreich sein, dass sie, ob in der häuslichenUmgebung oder im stationären Bereich, gemeinsam mitAngehörigen bzw. Pflegepersonal an einem Essenstisch sitzen undgemeinsame Mahlzeiten einnehmen. Dabei können sie von denanderen abschauen, was diese mit der Gabel tun, und das nachahmen.Einige <strong>Demenz</strong>kranke sind so unruhig, dass es ihnen nichtgelingt, länger als einige Minuten am Stück am Tisch zu sitzen.Sie müssen aufstehen und umhergehen und in mehreren Etappenessen. Wenn sie das Essen nicht mit dem Besteck aufnehmenkönnen, weil sie dadurch überfordert sind, dann sollte man einEssen mit den Händen zulassen. Grundsätzlich ist zu beachten,dass es nicht zu heiß auf den Tisch kommt, damit es nicht zuVerbrennungen kommen kann.Unbedingt notwendig ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr bei<strong>Demenz</strong>kranken, da sich die Verwirrtheitszustände ansonstenweiter verschlechtern.Deshalb sollten Getränke regelmäßig angeboten werden, undzwar von morgens nach dem Aufstehen bis zum Zubettgehen. DieAngehörigen oder Pfleger sollten herausfinden, was der<strong>Demenz</strong>kranke bevorzugt, möglicherweise haben sich Vorliebenverändert. Falls das Essen schon schwierig ist, können auch76 Ernährung bei <strong>Demenz</strong>

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