12.07.2015 Aufrufe

Heizend Strom erzeugen - Haufe.de

Heizend Strom erzeugen - Haufe.de

Heizend Strom erzeugen - Haufe.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

24TitelthemaFinanzierung teils über die Rücklagen, teils über ein KfW-Darlehenerfolgte. Die Sanierung wur<strong>de</strong> in 2009 durchgeführt.Nach<strong>de</strong>m in 2010 erstmals ein komplettes Jahr abgerechnetwur<strong>de</strong>, hat sich gezeigt, dass <strong>de</strong>r Überschuss aus <strong>de</strong>m Betrieb<strong>de</strong>s BHKWs mit 6.047 Euro nur unwesentlich unter <strong>de</strong>r Prognoselag, wobei hier zwischenzeitlich noch Optimierungenin <strong>de</strong>r Regelung durchgeführt wur<strong>de</strong>n und damit gerechnetwer<strong>de</strong>n kann, dass die Prognose zukünftig realisiert wird. Vielerfreulicher haben sich die gesamten Heizkosten (Energie,Wartung, Betriebsstrom …) entwickelt. Hier wur<strong>de</strong> gegenüber<strong>de</strong>m Vorjahr eine Einsparung von rund 18.000 Euro erzielt. EinErgebnis, mit <strong>de</strong>m die WEG hoch zufrie<strong>de</strong>n ist.Problematisch ist für <strong>de</strong>n Verwalter allerdings <strong>de</strong>r Mehraufwandfür die Abrechnung eines BHKWs. Dieser Aufwanddarf nicht unterschätzt wer<strong>de</strong>n. So müssen etwa die Gaskostenaufgeteilt wer<strong>de</strong>n. Der Anteil für die Wärmeproduktion wirdmit <strong>de</strong>n Heizkosten abgerechnet. Der Anteil für die <strong>Strom</strong>produktionwird mit <strong>de</strong>n Einnahmen <strong>de</strong>s BHKWs verrechnet. Derselbst verbrauchte <strong>Strom</strong> muss ermittelt und intern verrechnetwer<strong>de</strong>n. Beim Hauptzollamt muss ein Antrag auf Erstattung<strong>de</strong>r Erdgassteuer gestellt wer<strong>de</strong>n. Auch müssen die Daten nochfür <strong>de</strong>n Steuerberater aufbereitet wer<strong>de</strong>n. Durch <strong>de</strong>n Betriebeines BHKWs wird die WEG zum Unternehmer und wird somitumsatzsteuer- und einkommensteuerpflichtig. Hier kannnur dringend empfohlen wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>n Aufwandrechtzeitig mit <strong>de</strong>r WEG zu besprechen und einSon<strong>de</strong>rhonorar zu vereinbaren.terstellt, dass selbst bei Verwendung <strong>de</strong>s <strong>Strom</strong>es innerhalb<strong>de</strong>r WEG o<strong>de</strong>r aber durch die Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r WEG im erstenSchritt eine Lieferung an einen Energieversorger erfolgt und imzweiten Schritt eine Rücklieferung an die Verbraucher. Allerdingsist die Rechtslage noch nicht endgültig geklärt.Da die WEG hauptsächlich nach § 4 Nr. 13 UStG steuerfreieLeistungen erbringt, wird sie in aller Regel als Kleinunternehmernach § 19 UStG zu beurteilen sein. Die Kleinunternehmereigenschaftliegt dann vor, wenn <strong>de</strong>r nach § 19 Absatz 3 UStGzu ermitteln<strong>de</strong> Gesamtumsatz im Vorjahr 17.500 Euro nichtüberstiegen hat und im laufen<strong>de</strong>n Jahr voraussichtlich 50.000Euro nicht übersteigen wird. Die steuerfreien Umsätze nach §4 Nr. 13 UStG sind bei <strong>de</strong>r Berechnung dieses Gesamtumsatzesnicht zu berücksichtigen. Bleibt die WEG auch aufgrund <strong>de</strong>r<strong>Strom</strong>lieferungen Kleinunternehmer, sind ihre Umsätze nichtumsatzsteuerpflichtig, an<strong>de</strong>rerseits ist sie aber auch nicht befugt,die Umsatzsteuer aus <strong>de</strong>n Eingangsrechnungen für dasBHKW als Vorsteuer abzuziehen. In vielen Fällen wird dieWEG aufgrund <strong>de</strong>r umsatzsteuerlichen Fiktion die Umsatzgrenzevon 17.500 Euro allerdings überschreiten.Sollte dies nicht <strong>de</strong>r Fall sein, besteht nach § 19 Absatz 2UStG die Möglichkeit, zur Umatzsteuerpflicht zu optieren. Voraussetzunghierfür ist jedoch ein Beschluss <strong>de</strong>r Wohnungseigentümer,wie aus <strong>de</strong>m Urteil <strong>de</strong>s OLG Hamm vom 12.5.1992,Die steuerliche BehandlungDer Verkauf <strong>de</strong>s produzierten <strong>Strom</strong>s hat umsatz-und ertragsteuerliche Konsequenzen, wasEigentümer bei <strong>de</strong>r Beschlussfassung über <strong>de</strong>nEinbau eines BHKWs häufig übersehen.Der Bun<strong>de</strong>sfinanzhof hat dargelegt, dassWohnungeigentümergemeinschaften (WEGs)umsatzsteuerliche Unternehmer im Sinne <strong>de</strong>s§ 2 <strong>de</strong>s Umsatzsteuergesetzes (UStG) sind. DieWEG erbringt an die Eigentümer steuerfreieUmsätze im Sinne <strong>de</strong>s § 4 Nr. 13 UStG. DieUmsatzsteuerbefreiung umfasst grundsätzlichnur die Leistungen, die das gemeinschaftlicheEigentum betreffen. Soweit jedoch Leistungenan das Son<strong>de</strong>reigentum <strong>de</strong>r Wohnungs- undTeileigentümer erbracht wer<strong>de</strong>n, besteht Umsatzsteuerpflicht.Sofern eine physische Möglichkeit <strong>de</strong>r Einspeisungin das <strong>Strom</strong>netz besteht, wird un-Motor mit großer Lichtmaschine.Das Innenleben eines BHKWs(verwen<strong>de</strong>t in <strong>de</strong>n Freiburger Kleehäusern)02 | 2013 www.immobilienwirtschaft.<strong>de</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!