Guide to Best Practice - Enterprise for Health
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»Eine gesundheitsgerechte und die Gesund-<br />
heit fördernde Arbeitsgestaltung ist der<br />
Schlüssel für gesunde Unternehmen und<br />
partnerschaftliche Unternehmenskulturen.<br />
Das Know-how dafür ist vorhanden: Arbeits-<br />
abläufe und -aufgaben sind so zu gestalten,<br />
dass sie möglichst vollständig sind, d.h.<br />
ausführende und planerisch-kontrollieren-<br />
de Element beinhalten, au<strong>to</strong>nome Teams<br />
eignen sich in vielen Bereichen der Pro-<br />
duktion und Dienstleistungserbringung<br />
aus Sicht der Gesundheitsförderung und<br />
mit Blick auf betriebswirtschaftliche Er-<br />
<strong>for</strong>dernisse.«<br />
Prof. Dr. Eberhard Ulich,<br />
wissenschaftlicher Leiter des Netzwerkes EfH<br />
22<br />
Gemeinsam akzeptierte und praktizierte Überzeugungen erleichtern den Alltag, sie<br />
helfen, mit der In<strong>for</strong>mationsflut fertig zu werden, und unterstützen Entscheidungsprozesse<br />
durch klare Orientierungen. Darüber hinaus prägen sie die »Spielregeln« im<br />
Umgang mit Kunden, Lieferanten, Geldgebern, Beschäftigten usw. Ein wichtiger Unterschied<br />
besteht zwischen der nach innen wie außen kommunizierten öffentlichen Kultur<br />
und der tatsächlich gelebten Unternehmenskultur.<br />
Schließlich unterstützen Unternehmenskulturen die Identifikation der Beschäftigten<br />
mit dem Unternehmen, weil sie implizit oder explizit Sinn und Zweck der Unternehmung<br />
kommunizieren. In dieser Funktion von Unternehmenskulturen begründet<br />
sich ihr wohl wichtigster Vorteil im Hinblick auf wirtschaftlichen Erfolg und die Entwicklung<br />
der Wettbewerbsfähigkeit.<br />
Wann macht Unternehmenskultur gesund?<br />
Viele Unternehmen haben einen jeweils für sie spezifischen und typischen Wertekanon<br />
entwickelt, der als Orientierung für die gesamte Unternehmenspolitik und ihre zentralen<br />
Handlungsfelder verwendet wird. Im Personalmanagement leiten diese Werte die Personalauswahl,<br />
Führungskräfteentwicklung und allgemeine Organisationsentwicklung. In<br />
Mitarbeiterbefragungen wird die Umsetzung der vereinbarten Werte geprüft, Führungskräfte<br />
erhalten Rückmeldung, inwieweit sie die tagtägliche Umsetzung unterstützen und<br />
vorbildhaft leben.<br />
Viele dieser Wertekanons be<strong>to</strong>nen Kundenorientierung, Leistungsorientierung, den<br />
Stellenwert der Mitarbeiter und die soziale Verpflichtung des Unternehmens gegenüber<br />
Mitarbeitern, Umwelt und der Gesellschaft.<br />
Unternehmenswerte fördern die Gesundheit von Unternehmen und Beschäftigten,<br />
wenn sie den Beitrag von Beschäftigten zum Unternehmenserfolg anerkennen, hervorheben<br />
und gleichzeitig Beteiligung, eigenverantwortliches Handeln und gegenseitige Unterstützung<br />
als wichtige Grundprinzipien für eine offene Kooperationsatmosphäre kommunizieren.<br />
Entscheidend jedoch ist, wie glaubwürdig explizite Werte die tatsächlichen<br />
Einstellungen und Haltungen insbesondere von oberen Führungskräften widerspiegeln.<br />
Identifikation mit dem Unternehmen und seinen Zielen, zentrale Voraussetzung für<br />
eigenverantwortliches Engagement, Kreativität und Innovation, ist eng an wechselseitiges<br />
Vertrauen und die Wahrnehmung von Fairness gekoppelt. Starke Diskrepanzen<br />
zwischen Anspruch und Wirklichkeit, zwischen kommunizierten und gelebten Werten<br />
beschädigen diese Grundlagen der Leistungsbereitschaft und verringern die Effizienz<br />
und Produktivität der Geschäftsprozesse erheblich. Untersuchungen zu den Ursachen innerer<br />
Kündigung und Burnout-Erfahrungen bestätigen immer wieder eindrücklich diese<br />
Zusammenhänge.