Mitteilungen des Fachverbandes Philosophie - Fachverband ...
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prüfung gesellschaftlicher Debatten oder persönlicher Erfahrungen. Die<br />
Schülerinnen und Schüler gewinnen Hilfen für die eigene Orientierung im Denken<br />
und Handeln.<br />
Die Reflexionskompetenz schließt Kompetenzen ein, die sich durch den Gebrauch<br />
von philosophischen Werkzeugen und Arbeitsmitteln beschreiben und in die<br />
Kompetenzbereiche der (1) Wahrnehmungs- und Deutungskompetenzen, (2)<br />
Argumentations- und Urteilskompetenzen sowie (3) Darstellungskompetenzen einteilen<br />
lassen.<br />
Die Kompetenzbereiche beschreiben Teilaspekte der eigentlichen, übergeordneten<br />
Reflexionskompetenz. Das Erlangen dieser Kompetenzen erfolgt mit Hilfe von<br />
Arbeitsmitteln und Werkzeugen.<br />
Im <strong>Philosophie</strong>unterricht erweitern Schülerinnen und Schüler ihre Fähigkeit zur<br />
philosophischen Problemreflexion sowie zur sachorientierten und begrifflich<br />
präzisen Beteiligung an mündlich und schriftlich geführten begrifflichargumentativen<br />
Diskursen. Sie artikulieren sich dabei in adäquaten diskursiven oder<br />
präsentativ-kreativen Ausdrucksformen. Sie sind fähig, Theorien und<br />
Argumentationen zu rekonstruieren, Prämissen und Schlussfolgerungen zu explizieren<br />
und selbstständig argumentativ konsistente sowie adäquate Deutungen zu<br />
formulieren. Ziel <strong>des</strong> Unterrichts ist der Erwerb von Kompetenzen für die Erweiterung<br />
der philosophischen Reflexions- und Dis kursfähigkeit.<br />
So zählen z.B. im Bereich Wahrnehmungs- und Deutungskompetenz zu den Werkzeugen<br />
und Arbeitsmitteln das Entwickeln von philosophischen Fragestellungen,<br />
die Abstraktion von lebensweltlichen Erfahrungen oder Gedankenexperimente.<br />
Für jeden dieser Bereiche müsste und könnte man nun Kompetenzraster entwickeln.<br />
Ich habe für die Oberstufe ein Kompetenzraster zur Reflexionskompetenz erarbeitet,<br />
in dem die drei Kompetenzbereiche beschrieben sind. Es gibt viele Möglichkeiten,<br />
ein Raster zu entwerfen, hier sind es die herkömmlichen Notenstufen. Man kann<br />
natürlich auch mit nur vier Niveaustufen arbeiten oder sogar nur drei. Das ist je<br />
nach Absicht unterschiedlich. Ich habe mich letztlich für die fünf Stufen entschieden,<br />
weil es den Schülern deutlich macht, welche Kriterien bei der Beurteilung<br />
wir anwenden. Es lassen sich aber andere Kriterien denken, wie z.B. in meinem<br />
Kompetenzraster Darstellungskompetenzen. Die Arbeitsweise ist jeweils verschieden.<br />
Wenn man Schülern einfach deutlich machen will, um welchen<br />
Kompetenzbereich es geht, was z.B. mit Darstellungskompetenzen gemeint ist,<br />
muss nicht weiter ausdifferenziert werden.<br />
In der Oberstufe erwarten wir ja eine verstärkte Methodenkompetenz sowie die<br />
Reflexion der jeweils gewählten Methoden. Wenn man den Schülern die<br />
Kompetenzraster ausführlich bespricht, wird zunächst einmal erreicht, dass die Anforderungen<br />
wirklich auf dem Tisch liegen. Dass die Schüler die Möglichkeit erhalten,<br />
diese zur Kenntnis zu nehmen, darüber nachzudenken, diese zu hinterfragen<br />
und zu diskutieren. Das höchste Ziel ist es, die Schüler schließlich in die Arbeit an<br />
den Rastern einzubeziehen. IN meiner bisherigen Erfahrung ist es auch so, dass die<br />
MITTEILUNGEN 48/2008