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Mitteilungen des Fachverbandes Philosophie - Fachverband ...

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Tagungsbericht<br />

Fachtagung „<strong>Philosophie</strong>ren mit Kindern und Jugendlichen“<br />

<strong>des</strong> Fachverban<strong>des</strong> <strong>Philosophie</strong> e.V. in Bad Tölz<br />

Am 28. und 29. 09.2007 tagte der<br />

<strong>Fachverband</strong> <strong>Philosophie</strong> e.V.<br />

erstmalig im Freistaat Bayern.<br />

Die Teilnehmenden konnten in<br />

dem harmonischen Ambiente der<br />

schön gelegenen Villa Vivedi in<br />

Bad Tölz nicht nur das Vo ralpenland,<br />

sondern auch die<br />

interessanten Vorträgen,<br />

kontroversen Diskussionen und<br />

inspirierenden Workshops<br />

genießen. Martina Dege<br />

(Hamburg) eröffnete am Freitagmorgen<br />

die Tagung, in der die Fragen <strong>des</strong> <strong>Philosophie</strong>rens mit Kindern und Jugendlichen<br />

(PmKJ) im Zentrum standen. Prof. Dr. Ekkehard Martens (Universität<br />

Hamburg), der sich seit mehr als 20 Jahren auf diesem Gebiet bewegt und ein anerkannter<br />

Sachkenner <strong>des</strong> PmKJ ist, ließ in seinen Ausführungen die Stolpersteine<br />

nicht unerwähnt und erläuterte die Tätigkeit <strong>des</strong> <strong>Philosophie</strong>rens anhand seines<br />

Fünf-Finger-Modells, welches mittlerweile Einzug in Lehrwerke und Curricula gefunden<br />

hat. Nachdrücklich machte Martens klar, dass eine Haltung der Neugier und<br />

der Offenheit zum <strong>Philosophie</strong>ren führen könnte, eine philosophische Tätigkeit sich<br />

aber durch abstraktes Denken auszeichnete. Der „philosophische Aufschwung“ im<br />

Denken erforderte eine kompetente Handhabung der den sokratischen Dialogen abgelesenen<br />

Methoden, kurz: Phänomenologie, Hermeneutik, Analytik, Dialektik und<br />

Spekulative Methode. Diese fünf Methoden sind gleichzeitig fünf Kriterien für das<br />

<strong>Philosophie</strong>ren. Mit diesen Werkzeugen ausgestattet, kann der philosophierende<br />

Mensch grundlegende Lebensfragen begreifen.<br />

Prof. Dr. Karlfriedrich Herb (Universität Regensburg) stellte anschließend aufschlussreiche<br />

Analogien zwischen Sokrates und Colombo auf. Nicht nur, dass beide<br />

Figuren mit einem einzigen Namen auskommen, so genügen sich auch beide mit<br />

dem Ziel, dass der Andere die Wahrheit selbst entdeckt. Das selbstkritische Urteil<br />

ist beiden Figuren das Kernelement der Wahrheitssuche. Herb zeigte in unterhaltsamer<br />

Weise, dass mit der Ironie als Methode der Andere zum Sprechen und so zur<br />

Erkenntnis gebracht werden kann. So die Erkenntnis dann auf der Seite <strong>des</strong> Täters<br />

(Colombo) bzw. <strong>des</strong> <strong>Philosophie</strong>renden (Sokrates) liegt, wird das „Gespräch vor<br />

dem Gespräch“ freigelegt und der Prozess der Anamnese gelingt.<br />

Nach diesen theoretischen Überlegungen untersuchte PD Dr. Stephan Sellmaier<br />

(Ethikzentrum der Universität München) am Abend die Fähigkeiten zum morali-<br />

FACHVERBAND PHILOSOPHIE

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