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Mitteilungen des Fachverbandes Philosophie - Fachverband ...

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Selbstironie <strong>des</strong> professoralen Eifers und Wichtigkeitsgefühls, aber in dieser Ironie<br />

lag wiederum auch die ernste Anerkennung solch produktiver Selbstüberschätzung.<br />

Wie bei jeder philosophischen Ironie lässt sich Ernst und Unernst, Wahrheit und<br />

Täuschung und Selbsttäuschung nicht ganz leicht auseinanderhalten.<br />

So auch wenn Janke uns darauf hingewiesen hat, wie sinnvoll es ist, dass es verschiedene<br />

Lehrer der <strong>Philosophie</strong> an verschiedenen Universitäten gibt, weil so jeder<br />

einen Lehrer finden kann, der zu ihm passt. Auch in dieser Bemerkung spielte die<br />

Ironie. Aber eine großzügige Ironie. Diese Großzügigkeit gegen andere und gegen<br />

sich selbst, die Generösität gegenüber jeder menschlichen Endlichkeit und Eigenheit<br />

hat es Janke ermöglicht, als philosophischer Lehrer auch menschlich zu überzeugen,<br />

d.h. uns als je andere Menschen zu erreichen und zu überzeugen.<br />

Die großzügige Ironie bezog Janke auch auf die eigene Position, die eigene Art <strong>des</strong><br />

<strong>Philosophie</strong>ren, nämlich zuletzt auf deren Zufälligkeit. Ich weiß noch, wie erstaunt<br />

ich mich belehrt fand, als Sie, lieber Professor Janke, einmal gesagt haben, dass es<br />

der Zufall macht, was für einer <strong>Philosophie</strong> einer anhängt. Der Zufall etwa, an was<br />

für eine Universität und an was für einen Lehrer man gerät - der Zufall und nicht<br />

etwa die eigene vernünftige Wahl! Das hat mich erst fast entmutigt, diese Einsicht<br />

auch in meine philosophische Zufälligkeit, - bis ich (wieder durch Janke) aufmerksamer<br />

darauf wurde, welcher dunkle Sinn vielleicht gerade im Zufall liegt: Zufall,<br />

Fortuna, Tyche, das weist nämlich in jenes Geflecht von Glück und Schicksal und<br />

Gnade und Freiheit und Notwendigkeit, das die Philosophen eigentlich immer bedenken,<br />

wenn sie ihre ersten und letzten Fragen stellen, etwa wie das Ich sich selbst<br />

schlechthin setzen kann, wie Gott als unbegreiflicher begriffen werden kann, wie<br />

das Sein und Nichts dadurch, dass sie absolut verschieden sind, gerade dasselbe<br />

sind?! Das Anfängliche bleibt rätselhaft. Der Zufall bewahrt das Rätsel und beschenkt<br />

uns dadurch mit unerschöpflichen Einsichten.<br />

NEUES AUS BUND UND LÄNDERN<br />

Ist alles gut, was neu ist? –<br />

Zur Einführung <strong>des</strong> Ethik-Unterrichtes in Berlin<br />

Er beginnt zu meist mit der Suche nach dem Ich und wo endet er? Das offizielle<br />

Ende <strong>des</strong> Ethik-Unterrichtes ist die zehnte Klasse, dann haben die Berliner<br />

Schülerinnen und Schüler vier Jahre Ethik-Unterricht absolviert. „Und?“, könnte<br />

man fragen, was haben sie dann gelernt? Auch wenn wir in Berlin jetzt erst die<br />

Halbzeit erreicht haben, die Gespräche auf den Regionalkonferenzen machen Mut,<br />

der Ethik-Unterricht scheint aller Kritik zu trotzen und für Schüler und Lehrer ein<br />

Erfolg zu werden.<br />

FACHVERBAND PHILOSOPHIE

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