Mitteilungen des Fachverbandes Philosophie - Fachverband ...
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Ordentliches Schulfach ist Ethik sei dem Schuljahr 2006/2007, es wurde zunächst<br />
für die 7. Jahrgangsstufe eingeführt. Seit dem Schuljahr 2007/2008 gibt es nun den<br />
Ethikunterricht in den Jahrgangsstufen 7 und 8, d. h. die ersten Ethikschüler, die die<br />
zehnte Klasse beenden werden, wird es im Schuljahr 2009/2010 geben. Diese<br />
Schülerinnen und Schüler haben damit auch die Qualifikation erworben – soweit sie<br />
eine Oberschule besuchen, in der <strong>Philosophie</strong> angeboten wird – , <strong>Philosophie</strong> als<br />
mögliches Abiturfach zu wählen.<br />
Der Ethik-Lehrer ist mit jeder neuen Lerngruppe vor die Herausforderung gestellt,<br />
den schlanken, aber anspruchsvollen Rahmenlehrplan Ethik individuell angepasst<br />
auf die Lerngruppe umzusetzen. Der Rahmenlehrplan ähnelt in dieser Hinsicht dem<br />
<strong>des</strong> Faches Praktische <strong>Philosophie</strong> in NRW, beschränkt sich aber – dem Namen <strong>des</strong><br />
Faches entsprechend – inhaltlich auf die Auseinandersetzung mit ethischen Fragestellungen.<br />
Die folgende Übersicht zeigt, dass der Lehrer/die Lehrerin bei der Auswahl<br />
eines geeigneten Themas viel Freiheit hat. Er muss jedoch immer im Blick<br />
haben, ob er/sie die drei Perspektiven im Hinblick auf die Förderung der zentralen<br />
Kompetenz der ethischen Reflexion angemessen berücksichtigt:<br />
?? Individuelle Perspektive: Welche Bedeutung hat das Thema für die<br />
Lebenswirklichkeit <strong>des</strong> Einzelnen?<br />
?? Gesellschaftliche Perspektive: Welche Bedeutung hat das Thema für das<br />
Zusammenleben in der Gesellschaft?<br />
?? Ideengeschichtliche Perspektive: In welchen kulturellen Traditionszusammenhängen<br />
steht das Thema?<br />
Und gleichzeitig muss er/sie überprüfen, ob er/sie sich mit der Wahl <strong>des</strong><br />
Unterrichtsthemas nicht immer nur in einem Themenfeld bewegt. Eine Zuordnung<br />
der Themenfelder zu den Jahrgangsstufen ist nicht Pflicht und auch nicht<br />
konsequent im Sinne <strong>des</strong> Rahmenlehrplans, hat sich jedoch an vielen Schulen aus<br />
pragmatischen Gründen etabliert, auch weil die Schulbuchverlage in der Regel ihre<br />
Lehrwerke nach dieses Themenfeldern strukturieren.<br />
1. ThemenfeldIdentität,<br />
Freundschaft<br />
und Glück<br />
4. ThemenfeldGleichheit,<br />
Recht und<br />
Gerechtigkeit<br />
2. ThemenfeldFreiheit,<br />
Verantwortung<br />
und Solidarität<br />
5. ThemenfeldSchuld,<br />
Pflicht und<br />
Gewissen<br />
MITTEILUNGEN 48/2008<br />
3. ThemenfeldDiskriminierung,<br />
Gewalt und<br />
Toleranz<br />
6. ThemenfeldWissen,<br />
Hoffen und<br />
Glaube<br />
Da die Einführung <strong>des</strong> Ethik-Unterrichtes nicht einem bloßen Mangel an Wissen<br />
über Ethik geschuldet ist, sondern der erkannten und ernstgenommenen Bedeutung,<br />
den eine bekenntnisfreie ethische Bildung für die persönliche Entwicklung der<br />
Schülerinnen und Schüler hat, steht die Vermittlung der Sachkenntnis nicht im<br />
Mittelpunkt <strong>des</strong> Unterrichts. Zentrale Fragen wären zum Beispiel: