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Mitteilungen des Fachverbandes Philosophie - Fachverband ...

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schen Handeln. Sellmaier führte die Zuhörer geschickt von der Tugendethik zur<br />

Pflichtenethik um so die Zusammenführung theoretischen Wissens mit der Fähigkeit,<br />

das Wissen auch umzusetzen, darzulegen. Letztlich betonte er die Ausbildung<br />

von situativen Kontextwissen, da das Regelwissen von Moralität allein alle nicht<br />

ausreicht. So wird die erste Stufe<br />

<strong>des</strong> moralischen Handelns, die<br />

das Wissen um das Kriterium der<br />

Moralität darstellt, mit der<br />

zweiten Stufe der situativen Erkenntnisfähigkeit<br />

erweitert. Die<br />

an den Vortrag folgende<br />

kontroverse Diskussion veranschaulichte<br />

die Unabgeschlossenheit<br />

sowohl der aufgeworfenen<br />

Fragen als auch <strong>des</strong><br />

moral-theoretischen Diskurses.<br />

Der erste Tagungstag fand mit<br />

diesem gelungenen Abend ein<br />

schönes, philosophisches Ende.<br />

Dr. Gabriele Münnix (Universität Innsbruck) eröffnete den zweiten Tag mit dem<br />

Versuch einer Begründung <strong>des</strong> <strong>Philosophie</strong>rens und veranschaulichte anhand zahlreicher<br />

philosophischer und pädagogischer Positionen von Marc Aurel über<br />

Nietzsche zu Piaget die Didaktik <strong>des</strong> Perspektivwechsels vor. Da das „Ich“ am<br />

„Du“ wachse (Piaget) und mit der Anzahl an Perspektiven das „Ich“ an Stärke gewänne,<br />

ist der Prozess der Ich-Identität mithilfe eines multiperspektivischen <strong>Philosophie</strong>rens<br />

der nachhaltige Nutzen <strong>des</strong> <strong>Philosophie</strong>rens mit Kindern. Der Multiperspektivismus<br />

erlaubt die Dinge im rechten Ve rhältnis zu betrachten. Werteerziehung,<br />

als Ziel ethischer Erziehung, kann, so Münnix, gelingen.<br />

Mit praxisnahen Workshops von Unterrichtspraktikern wurden in unterhaltsamen<br />

Arbeitsgruppen geeignete Arbeitsweisen, neue Methoden und Inhalte präsentiert.<br />

Die Teilnehmer konnten biographiebasiertes <strong>Philosophie</strong>ren (Dege), das <strong>Philosophie</strong>ren<br />

mit Kindern im Allgemeinen (Mechtild Ralla) oder das <strong>Philosophie</strong>ren zu<br />

Vorurteilen und Urteilen (Münnix) diskutieren, und das Sokratische Gespräch (Dr.<br />

Barbara Weber) sowie den philosophischen Werkzeugkasten (Felix Lund) in der<br />

Praxis selbst erproben. Auch das <strong>Philosophie</strong>ren mit Filmen (Dr. Bernd Rolf) wurde<br />

thematisiert und eröffnete neue Wege im elementaren <strong>Philosophie</strong>ren mit Kindern<br />

und Jugendlichen.<br />

Die Wege von Bad Tölz wurden den Teilnehmern mit einer informativen und landschaftlich<br />

sehr sehenswerten Wanderung auf den Spuren Thomas Manns gezeigt, so<br />

dass sich die Teilnehmer am Samstagnachmittag nach einer gelungenen, vielfältigen<br />

und reichen Tagung aus dem schönen, bayerischen Voralpenland verabschieden<br />

konnten.<br />

MITTEILUNGEN 48/2008

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