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das trügerische Gedächtnis<br />
mir darstellt: ich habe überhaupt<br />
keine Sinne; Körper,<br />
Gestalt, Größe, Bewegung<br />
und Ort sind nichts als<br />
Chimären. Was also bleibt<br />
Wahres übrig?“ (Descartes<br />
17) Zwei Antworten gibt uns<br />
Descartes auf diese Frage:<br />
1. Vielleicht nur dies Ei-<br />
”<br />
ne, daß es nichts Gewisses<br />
gibt.“ (Descartes 17) und 2.<br />
” Das Denken ist´s, es allein<br />
kann von mir nicht getrennt<br />
werden: Ich bin, ich existiere,<br />
das ist gewiß.“(Descartes<br />
20) Kant schließt an diesen<br />
Gedanken Descartes an<br />
und schreibt 1781 in der<br />
” Kritik der reinen Vernunft:<br />
” Das: Ich denke, muß al-<br />
Das Bild – Zwischen<br />
Realität und Imagination<br />
le meine Vorstellungen begleiten<br />
können; denn sonst<br />
würde etwas in mir vorgestellt<br />
werden, was gar nicht<br />
gedacht werden könnte [. . . ]<br />
Diejenige Vorstellung, die<br />
vor allem Denken gegeben<br />
sein muß, heißt Anschauung.“<br />
(Kant 178) Daraus erklärt<br />
sich, dass alles Man-<br />
”<br />
nigfaltige der Anschauung<br />
eine notwendige Beziehung<br />
auf das: Ich denke“ haben<br />
muss. Denken, Vorstellung<br />
und Anschauung sind also<br />
miteinander im Subjekt verwoben.<br />
Die Wortanalyse zu dem<br />
Begriff “Bild“ macht deutlich,<br />
dass der alltägliche Gebrauch<br />
der Worte “real“<br />
und “irreal; imaginär“ die<br />
Gemeinsamkeit von Denken<br />
und Vorstellen eindeutig<br />
unterläuft. In der<br />
englischen Sprache treffen<br />
wir für “Bild“ auf das<br />
Wort “image“ und das<br />
Französische kennt das Wort<br />
” l´image“. Das ebenfalls in<br />
diese Wortfamilie gehörende<br />
Adjektiv<br />
” imaginär“<br />
kommt aus dem lateinischfranzösischen<br />
und bedeutet<br />
bildhaft“ oder, wie das<br />
”<br />
Fremdwörterbuch noch anmerkt:<br />
nur in der Vor-<br />
”<br />
stellung vorhanden, nicht<br />
wirklich, nicht real“. Laut<br />
Fremdwörterbuch kommt<br />
das Wort real aus dem<br />
lateinischen und bedeutet<br />
” 1.dinglich, sachlich; Gegensatz<br />
imaginär“ und 2. wirk-<br />
”<br />
lich, tatsächlich; der Realität<br />
entsprechend; Gegensatz<br />
irreal“.<br />
Die Unterscheidung zwischen<br />
etwas, das real ist und<br />
etwas, das nicht real ist,<br />
verläuft scheinbar zwischen<br />
Dinglichkeit und Bildhaftigkeit.<br />
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