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anti-lookism als (De)Konstruktion des<br />

Schönheitsempfindens<br />

lookism.info überarbeitet<br />

Eine Grundlage der<br />

Lookism-Kritik ist, dass das<br />

Schönheitsempfinden konstruiert<br />

und ansozialisiert<br />

ist. Es soll jedoch nicht das<br />

Gefühl, beispielsweise Gegenstände<br />

oder Landschaften<br />

schön/hässlich zu finden,<br />

angegriffen werden.<br />

Denn das Schönheitsempfinden<br />

wird erst im Bezug auf<br />

Individuen problematisch.<br />

Es gibt den wissenschaftlichen<br />

Versuch, Schönheitsnormen<br />

biologisch zu erklären.<br />

Dieser sogenannte<br />

biologische Determinismus<br />

geht davon aus, dass das<br />

Schönheitsempfinden ange-<br />

”<br />

boren“ sei. Mit ähnlichen<br />

Argumenten wird <strong>zum</strong> Beispiel<br />

auch Geschlecht naturalisiert.Geschlechterordnung<br />

und -rollen werden als<br />

” natürlich“ dargestellt und<br />

”<br />

dadurch biologisch gerechtfertigt.<br />

Geleitet von Urinstinkten<br />

sei jedeR ständig auf<br />

der Suche nach dem at-<br />

”<br />

traktivsten“ PartnerIn mit<br />

dem besten Genmaterial.<br />

Also sei der Grund, dass<br />

schöne“ Menschen bevorzugt<br />

werden, der, dass sie<br />

die besseren Gene hätten.<br />

Diese Argumentation, die<br />

auf der darwinschen Evolutionslehre<br />

aufbaut, halten<br />

wir aus vielen Gründen für<br />

sehr problematisch. So ist<br />

sie unter anderem heterosexistisch,<br />

da nur von heterosexuellem<br />

Begehren ausgegangen<br />

wird. Als Heterosexismus<br />

wird das Denken<br />

und Verhalten bezeichnet,<br />

Heterosexualität als sexuelle<br />

” Normalität“ und als anderen<br />

Formen sexueller Orientierung<br />

überlegen einzustufen.<br />

Außerdem halten wir die<br />

Annahme, das Schönheitsempfinden<br />

sei nicht sozialisiert,<br />

für leicht widerlegbar.<br />

Das gesellschaftlich anerkannte<br />

Schönheitsideal variiert<br />

je nach Kultur, Zeit<br />

und sozialem Umfeld. So<br />

galten früher beispielsweise<br />

dickere Frauen als schöner“<br />

”<br />

und in China waren bis<br />

ins 20. Jahrhundert kleine<br />

Füße der Inbegriff weiblicher<br />

” Schönheit“ und Erotik (die<br />

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