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Brief des AStA der <strong>Universität</strong> <strong>Potsdam</strong> an<br />

die Redaktion der Hörzu Sahra Dornick<br />

Auch der AStA der <strong>Universität</strong> <strong>Potsdam</strong> hat sich damals<br />

bei Hörzu beschwert:<br />

54<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

die von Ihnen gewählte Weise der Bewerbung Ihrer Zeitschrift<br />

stellt in den Augen des AStA Uni <strong>Potsdam</strong> eine<br />

rassistische Vermarktung von kulturellen Differenzen dar.<br />

Die ” Konsumierung des Anderen“ als das Andere ( ” irgendwas“)<br />

wird impliziert durch die Enkontextualisierung<br />

der Afroafrikanerin. Diese Entkontextualisierung wird<br />

verstärkt durch den Werbeslogan ” Irgendwann nimmt man<br />

nicht mehr irgendwas.“<br />

Andere Kulturen zu achten, so wie es in der Grundrechte<br />

Charta der Europäischen Union vereinbart ist, bedeutet,<br />

diese Kulturen in ihren Praxen, in denen sie ihre Bedeutungen<br />

entfalten, wahrzunehmen. Ihre Kampagne entkontextualisiert<br />

diese Kultur und stellt sie vor dem Hintergrund<br />

des Ideals eines europäischen männlichen heterosexuellen<br />

Anzugträgers an den Pranger. Es ist ungeklärt, ob die ausgedrückten<br />

Gefühlsäußerungen (Umarmen, auf dem Schoß<br />

des Mannes sitzen) in der Kultur der Afroafrikanerin dieselben<br />

Bedeutungen tragen, wie in der europäischen Kultur.<br />

Insofern ist Ihre Werbestrategie eurozentristisch. Ihrem<br />

selbstformulierten Anspruch: ” Als modernes Medium<br />

und Europas größte wöchentliche Zeitschrift sehen wir es<br />

auch als unsere Aufgabe an, wichtige Themen der Diskussion<br />

zu stellen und <strong>zum</strong> Denken anzuregen“, werden Sie<br />

leider nicht gerecht, da Sie gängige Klischees bedienen und<br />

konsumierbar chiffriert haben.<br />

Eine Werbekampagne, die <strong>zum</strong> Denken anregen möchte,<br />

wählt nicht den Weg, wissenschaftlich untersuchte und<br />

politisch bekämpfte Diskriminierungsfaktoren (Hautfarbe,

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