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Kinderfüße der Mädchen<br />

wurden fest<br />

” geschnürt“<br />

und die Zehen gebrochen).<br />

Ob beispielsweise gebräunte<br />

Haut als schön“ wahrge-<br />

”<br />

nommen wird, ist auch zeitlich<br />

und kulturell bedingt.<br />

Das Schönheitsempfinden<br />

ist also weder angeboren<br />

noch ” natürlich“ oder<br />

gänzlich individuell, sondern<br />

immer von sozialen<br />

Normen beeinflusst. GesellschaftlicheSchönheitsnormen<br />

dienen immer auch<br />

der Absicherung von MachtundHerrschaftsverhältnissen.<br />

Das ist auch daran<br />

erkennbar, dass sie patriarchal<br />

(bei Frauen äußere<br />

” Schönheit“ bedeutender<br />

als bei Männern) und rassistisch<br />

(weltweit westlichweißes<br />

Schönheitsideal vorherrschend)<br />

geprägt sind.<br />

Daher denken wir, dass,<br />

auch wenn viele Menschen<br />

behaupten, ihr Schönheitsempfinden<br />

sei ” total individuell“,<br />

dieses trotzdem (und<br />

das nicht zufällig!) in vielen<br />

Punkten mit dem gesellschaftlichen<br />

oder szeneinternen<br />

Schönheitsideal<br />

übereinstimmt.<br />

Und<br />

” Schönheit“ lässt<br />

sich nicht ohne Hässlich-<br />

”<br />

keit“ denken, wodurch es<br />

Anti-Lookism<br />

zwangsläufig zu einer Hierarchisierung<br />

von Individuen<br />

kommt. Außerdem wird das<br />

” schön - hässlich“ Wertesystem<br />

auch oft an der eigenen<br />

Person angewendet, was<br />

zu einer Beurteilung des eigenen<br />

Körpers führt - mit<br />

den oft einhergehenden Minderwertigkeitsgefühlen<br />

bis<br />

hin zu Essstörungen. Selbst<br />

wenn ein Mensch zufällig der<br />

gerade herrschenden Norm<br />

nach als schön“ klassifiziert<br />

”<br />

wird, muss diese Person aufpassen,<br />

ihren / seinen Wert<br />

zu erhalten (also schön“ zu<br />

”<br />

bleiben) bzw. muss Angst<br />

davor haben, diesen Wert<br />

(durch Alterungsprozesse,<br />

Beenden der Diät, etc.) zu<br />

verlieren. Obwohl sie / er<br />

bevorteilt wird, wird sie<br />

/ er unter Umständen auf<br />

das Aussehen reduziert und<br />

unterliegt sozialen Normen<br />

mit dem damit verbundenen<br />

Druck, diesen gerecht<br />

zu werden.<br />

Es gibt den Slogan ” Liebe<br />

deinen Körper, wie du<br />

bist“, der selbst in sogenannten<br />

” Frauenzeitschriften“<br />

zu finden ist, während<br />

andererseits normentsprechende<br />

Körper gezeigt werden<br />

und die Wichtigkeit des<br />

Äußeren betont wird. Wie<br />

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