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Political Correctness und<br />
Tabubruch-Rhetorik<br />
http://sexism-sells.so36.net/ überarbeitet<br />
Bei Überlegungen zur Intervention<br />
gegen Sexismus<br />
sieht man sich schnell mit<br />
bestimmten Zuschreibungen<br />
konfrontiert: Vorwurf<br />
der Prüderie, Sexfeindlichkeit<br />
und Humorlosigkeit;<br />
man richte sich gegen die<br />
erkämpften Rechte der sexuellen<br />
Befreiung; Abstempeln<br />
als alt-feministisch. Diese<br />
Zuschreibungen drücken eine<br />
bestimmte Haltung aus,<br />
die Sexismus nicht erkennt.<br />
Sexistische Darstellungen<br />
sind nicht schön oder lustig<br />
und auch keine sexuelle<br />
Befreiung! Sexismus<br />
bleibt eine patriarchale Unterdrückungsform.<br />
Woher<br />
kommen diese Vorwürfe und<br />
wie funktionieren sie?<br />
Eine Antwortmöglichkeit<br />
zu beiden Punkten<br />
ist die Konstatierung<br />
einer allgemeinen antiemanzipatorischen<br />
Tendenz,<br />
die gekennzeichnet ist durch<br />
einen neuen Antifeminismus,<br />
der auch durch den<br />
Modebegriff Postfeminismus<br />
gestützt wird, sowie durch<br />
einen soziopolitischen neo-<br />
32<br />
konservativen Backlash. Eine<br />
weitere neokonservative,<br />
antifeministische Tendenz<br />
lässt sich am Beispiel des<br />
Begriffes Political Correctness<br />
und der dazu eingenommenen<br />
Anti-PC-Haltung als<br />
aktuell populäre Rhetorik<br />
des Tabubruches illustrieren.<br />
Die Diskussion um Political<br />
Correctness ist in diesem<br />
Rahmen interessant,<br />
weil sie einen neuen Antifeminismus<br />
stützt, legitimiert<br />
und in gewisser Weise auch<br />
neu strukturiert.<br />
Einordnung des Begriffs:<br />
Political Correctness<br />
Der Begriff Political Correctness<br />
(im Folgenden als<br />
PC abgekürzt) bezeichnet<br />
eine bewusste politische<br />
Korrektheit sprachlicher<br />
und bildlicher Äußerungen,<br />
besonders in Bezug auf<br />
die Vermeidung von Rassismen<br />
und Sexismen. PC ist<br />
aktuell, teils aufgrund seiner<br />
angeblich elitären Verwendung,<br />
negativ konnotiert. Simon<br />
Möller gibt in seinem