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AStA Brief<br />
Ethnie, Geschlecht) auf eine Figur zu konzentrieren und als<br />
Folie dazu, den europäischen Durchschnittsmann zu stellen.<br />
Ihre Werbestrategie legt es <strong>hier</strong>bei darauf an, gängige<br />
Stereotypisierungen (Mann – transzendental/Frau – Natur<br />
(exotisch)) zu stabilisieren und bereits erarbeitete und<br />
erkämpfte Ausdifferenzierungen dieser Deutungs- und Interpretationsschemata<br />
zu Werbezwecken zu parodisieren.<br />
Es ist also fraglich, ob Ihr formuliertes Ziel: Humor“<br />
”<br />
und Selbstironie“ zu transportieren, der Intention Ihrer<br />
”<br />
Werbekampagne entspricht. Humoristische Figuren spielen<br />
bekanntlich mit Differenzen - wie Sie bereits erkannt<br />
haben - jedoch überzeichnen Sie die normativen Stereotypisierungen<br />
des gesellschaftlichen Unbewussten gleichermaßen!<br />
Wenn Sie in Ihrer Kampagne <strong>hier</strong> die Position des<br />
” Fremden“ einsetzen, um <strong>zum</strong> Lachen zu verführen, stellt<br />
das eine rassistische und sexistische Intervention dar.<br />
Eine Abbildung der Personen auf gleicher Augenhöhe<br />
und der direkte Blick in die Kamera stellen zwar Gesten<br />
der Gleichberechtigung dar (die postkoloniale Kritik hat<br />
vielfach auf entsprechende Gesten aufmerksam gemacht),<br />
sie entkräften jedoch nicht die bereits oben ausgeführten<br />
Vorwürfe des Sexismus, Rassismus, Eurozentrismus und<br />
kapitalistischer Konsumierung anderer Kulturen.<br />
Für eventuelle erneute Versuche solcher Denkanstoß-<br />
Werbekampagnen wünsche ich Ihnen in diesem Sinne reflektiertere<br />
WerbestrategInnen!<br />
Mit freundlichen Grüßen, Sahra Dornick<br />
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