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Ausgabe 2 2009 - St. Peter-Ording

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30<br />

STRANDLEBEN – FRÜHER<br />

Sommerfreuden –<br />

anregend-belebende<br />

Tage auf der Sandbank<br />

Mit Beginn der fünfziger Jahre entwickelte sich der Bade- und Kurbetrieb rasant. Die<br />

Nachkriegsjahre waren überstanden und schon bald suchte man Erholung am Meer.<br />

Die Aussicht aus der bedrückenden Enge des Alltags, über eine Brücke gehend,<br />

alles hinter sich lassen und Weite, Meer, Sand und Sonne genießen zu können, war<br />

verlockend. Die Phantasie anregenden urigen Pfahlbauten machten dazu den<br />

besonderen Reiz eines Urlaubes in <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong> aus!<br />

Zweite Seebrücke 1952 – Neue „Arche<br />

Noah” 1954<br />

In den vierziger und fünfziger Jahren veränderte<br />

sich der <strong>St</strong>rand. Immer mehr Vorland<br />

bildete sich, so dass die Sandbank bald nur<br />

noch die einzige, attraktive Badestelle im<br />

Bad wurde. Eine neue Brücke musste her,<br />

breiter und stabiler. 1952 entstand ein paar<br />

Meter östlich der alten die neue sogenannte<br />

„Betonbrücke”, die direkt von einer<br />

Buhne aus (Dünen wurden zu einer Plattform<br />

zusammengeschoben), auch bei Flut trockenen<br />

Fußes zu betreten war. Sie wurde aus<br />

<strong>St</strong>ahlbeton und Rammpfählen mit Betonplatten<br />

fünf Meter neben die alte Brücke (östlich)<br />

gesetzt. 485 Meter bis zur vorgelagerten<br />

Sandbank wurden so erneuert. Man<br />

brauchte auch keine Erhöhung über den<br />

Priel, denn der war inzwischen so flach,<br />

dass kein Kutter oder Segler ihn befahren<br />

konnte. Auf der Sandbank wollte man sich<br />

den steigenden Gästezahlen anpassen. Das<br />

<strong>St</strong>randcafé musste dringend erneuert werden.<br />

Der alte Eigentümer, Julius Bialek, verkaufte<br />

es und der neue Besitzer, Horst Wieben,<br />

vergrößerte den Bau nach und nach,<br />

schlämmte neue Pfähle ein und Ende 1954<br />

hatte die neue „Arche Noah” etwa das heutige<br />

Aussehen.<br />

Vom „Kinder-” und „Familienbad” zum Nordseeheil-<br />

und Schwefelbad<br />

Als Kinderbad wurde <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong> in den<br />

fünfziger und sechziger Jahren bekannt.<br />

Über 30 Heime gab es. 1957 entstand das<br />

erste Kurmittelhaus. 1958 wurde die<br />

Schwefelquelle entdeckt. Über 600 <strong>St</strong>randkörbe<br />

standen Mitte der Fünfziger Jahre auf<br />

der Sandbank. Es war also ordentlich was<br />

los! In den Sommermonaten war es auch<br />

in <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong> üblich, die neuen Gäste mit<br />

einer Neptun-Taufe zu begrüßen, wenn sie<br />

Unten: Bau der zweiten Brücke 1952 östlich<br />

neben der alten Brücke<br />

Oben: Einweihung der „Betonbrücke“ 1952<br />

den „Mut” besaßen, den Meeresboden, das<br />

Watt, zu betreten. Mit Dreizack, Seepferdchen,<br />

Zepter und Delphin ausgestattet, rückte<br />

Bademeister Bruno Penz als Neptun mit<br />

großem Gefolge an. Der Täufling wurde von<br />

Neptun gereinigt – Eimer Wasser über den<br />

Kopf-, erhielt einen Scherznamen und<br />

bekam eine Urkunde verliehen. Das war<br />

eine fröhliche Angelegenheit, zu der sich<br />

immer viele Zuschauer einfanden, von<br />

denen sich wohl manche freuten, nicht der<br />

Täufling sein zu müssen.<br />

Fotos: Georg Panskus

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