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Ausgabe 2 2009 - St. Peter-Ording

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36<br />

KÜNSTLERPORTRAIT<br />

„Man muss ganz schnell auf den Punkt<br />

arbeiten”, erklärt Michael Pasdzior, der in<br />

Hamburg und in Garding lebt, seine besondere<br />

Aufnahmetechnik, „denn es sind nur<br />

kurze Momente, die im letzten Tageslicht<br />

das Bild entstehen lassen.” Diese Fotos,<br />

die er fast ausschließlich an der Nordsee<br />

aufnimmt, bieten dem Autodidakten, der<br />

aber schon seit über dreißig Jahren professionell<br />

auf den Auslöser drückt, eine willkommene<br />

Abwechslung zum fotografischen<br />

Tagesgeschäft für Presse, Unternehmen<br />

und Werbung. Mit seiner Arbeitsweise<br />

schafft sich Pasdzior eine Möglichkeit,<br />

seine Landschaften in atmosphärischen<br />

<strong>St</strong>immungen und beeindruckenden Farbklängen<br />

entstehen zu lassen. „Die Nordsee<br />

ist rauer, ungewöhnlicher und irgendwie<br />

direkter als zum Beispiel die Ostsee”,<br />

meint der Fotograf, der in allen Teilen der<br />

Welt Aufnahmen gemacht hat und dennoch<br />

Wichtige Sekunden in der<br />

„Blauen <strong>St</strong>unde”<br />

Der Fotograf Michael Pasdzior zeigt in seinen Bildern die<br />

Halbinsel Eiderstedt in einem ganz anderen Licht.<br />

in <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<strong>Ording</strong> seine bevorzugten Motive<br />

findet.<br />

Pasdzior bekennt sich beim Fotografieren<br />

als „großer Fan der Dämmerung”, einer<br />

Tageszeit, die als „Blaue <strong>St</strong>unde” immer<br />

wieder Niederschlag in seinen Bildern findet.<br />

„Viele Fotografen warten, bis die<br />

Sonne hinter dem Horizont verschwindet,<br />

machen eine Aufnahme und gehen”, weiß<br />

Pasdzior, „und versäumen dann die tatsächliche<br />

'blaue <strong>St</strong>unde' – die kommt nämlich<br />

erst danach und dauert oft nur wenige<br />

Sekunden.” Dafür<br />

muss man natürlich ein<br />

Gespür entwickeln und<br />

sich Zeit lassen, auch<br />

wenn die Chance auf ein<br />

Bild dann auf Augenblicke begrenzt ist.<br />

Ohnehin fordern solche Aufnahmen größte<br />

Aufmerksamkeit, denn Licht und <strong>St</strong>immung<br />

unterliegen einem stetigen Wechsel,<br />

so dass „immer etwas Unvorhergesehenes<br />

passieren kann”, wie der Fotograf betont.<br />

Zudem verlangt die weite, unendlich scheinende<br />

Landschaft der Nordsee mit ihrem<br />

Wattenmeer „schon von sich aus eine<br />

Reduktion in den Gestaltungsmitteln”,<br />

beschreibt Pasdzior seine Sichtweise. Da<br />

„Die Natur ist der Künstler,<br />

ich bilde nur ab.”<br />

er große Erfolge als Architektur-Fotograf<br />

verbuchen kann, nimmt es nicht Wunder,<br />

dass in seinen Fotografien immer wieder<br />

von Menschenhand geformte Objekte in<br />

den Landschaften auftauchen, etwa angelegte<br />

Wege oder Treppen, wie man sie an<br />

den Pfahlbauten am <strong>St</strong>rand von <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>-<br />

<strong>Ording</strong> findet.<br />

Der Durchbruch in die Riege der bekannten<br />

Fotografen gelang Michael Pasdzior bereits<br />

1984, als auf der „photokina” (weltgrößte<br />

Foto-Fachmesse in Köln, findet alle zwei<br />

Jahre statt) seine Bilder<br />

von Hamburger Kupfertürmen<br />

ge zeigt wurden.<br />

Sein kurz darauf erschienenes<br />

Buch „Hamburger<br />

Treppenhäuser” gilt inzwischen als <strong>St</strong>andardwerk<br />

der Architektur-Fotografie.<br />

Pasdzior veröffentlichte seine Arbeiten in<br />

vielen renommierten Zeitschriften und produzierte<br />

Bilder für mehr als 35 Bücher. Darunter<br />

„Leuchtturm Westerheversand – Eine<br />

Reise durch Licht und Zeit", das vom<br />

MAGAZIN (<strong>Ausgabe</strong> 2/07) ausführlich<br />

besprochen wurde. Die Landschaftsaufnahmen<br />

von Michael Pasdzior wirken jedoch<br />

besonders beeindruckend, wenn man sie<br />

Fotos: Michael Pasdzior, Winfried Schmidt

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