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Ausgabe 2 2009 - St. Peter-Ording

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34<br />

MULTIMAR WATTFORUM<br />

Das Meer unter einem Dach<br />

Im Tönninger „Multimar Wattforum” kann jedermann die Unterwasserwelt der Nordsee betrachten und die Vielfalt bewundern<br />

– und das ohne Taucheranzug und Schnorchel, und selbst bei Regen wird man nicht einmal nass.<br />

Geheimnisvolle Geräusche, ein in fast mystisches<br />

Halbdunkel getauchter Zuschauerraum<br />

– so präsentiert sich das neue Großaquarium<br />

im Multimar Wattforum. Hier finden die<br />

Zuschauer in einer Art Amphitheater Platz und<br />

lassen die Unterwasserwelt hinter der zentimeterdicken<br />

Glasscheibe auf sich wirken.<br />

Sanftes Licht durchdringt von oben das mächtige<br />

Becken, ganz so, als würde am Himmel<br />

die Sonne scheinen. Auf verschiedenen Ebenen<br />

schweben unterschiedlichste Fische vorbei,<br />

andere haben sich im Sand des Untergrundes<br />

vergraben oder liegen ruhig auf dem<br />

Boden – wie die neueste Attraktion des Wattforums,<br />

ein <strong>St</strong>ör.<br />

Mit diesem Fisch hat es seine besondere<br />

Bewandtnis: Einst in den nordischen Meeren<br />

und Flüssen heimisch, ist diese Art inzwischen<br />

verschwunden; der letzte <strong>St</strong>ör wurde<br />

im August 1969 gefangen, und zwar in der<br />

Eider. Dieser Fluss (er ist vom Wattforum aus<br />

zu sehen) diente viele Jahrhunderte lang den<br />

Fischen als Laichplatz, und da der <strong>St</strong>ör-<br />

Rogen, der „Kaviar”, als Delikatesse gilt,<br />

konnte man mit seinem Fang viel Geld verdienen<br />

– aus der Eider wurden früher pro Jahr<br />

um die 150 <strong>St</strong>öre gefischt. Am Beispiel des<br />

„Neuen” im Multimar Wattforum wird denn<br />

auch gleich deutlich, worum es im Erweiterungsbau<br />

der Einrichtung geht: Man will hier<br />

nicht nur ein wunderschönes Großaquarium<br />

präsentieren, sondern mit vielen anderen<br />

Ausstellungsstücken auf die Auswirkungen<br />

der Fischerei hinweisen. So kann der Betrachter<br />

anhand eines Modells erahnen, in wel-<br />

INFORMATIONEN<br />

Das Multimar Wattforum in Tönning ist leicht<br />

zu finden. An allen Zufahrtsstraßen der <strong>St</strong>adt<br />

sind entsprechende Hinweisschilder aufgestellt<br />

worden.<br />

Am Robbenberg, 25832 Tönning<br />

Telefon 04861/96200<br />

www.multimar-wattforum.de<br />

Öffnungszeiten:<br />

01.04. bis 31.10., täglich von 9 bis 18 Uhr<br />

01.11. bis 31.03., täglich von 10 bis 17 Uhr<br />

24.12. geschlossen<br />

chen Dimensionen heutzutage Fisch gefangen<br />

wird - ein modernes Treibnetz etwa nimmt<br />

einige Kilometer an Raum ein, Langangeln reichen<br />

ebenso tief ins Wasser hinein. Da ist es<br />

kein Wunder, dass der sogenannte „Beifang”<br />

(Fische und Meerestiere, die eigentlich nicht<br />

Ziel des Fischens sind) gut drei Viertel des<br />

Fanges ausmachen – ein Raubbau, denn aus<br />

dem Beifang lässt sich bestenfalls Fischmehl<br />

erzeugen, doch zumeist wird das tote Getier<br />

einfach ins Meer zurück gekippt.<br />

Auch im Erweiterungsbau des Multimar Wattforums<br />

bleibt man also dem didaktischen Auftrag<br />

der Einrichtung treu und hat hier einen<br />

regionalen Bezug gewählt. Kinder können sich<br />

im <strong>St</strong>euerhaus eines Krabbenkutters spielerisch<br />

mit einer typischen Arbeitswelt der<br />

istockphoto.com<br />

schleswig-holsteinischen Westküste vertraut<br />

machen, und dem interessierten Besucher<br />

Hecker,<br />

wird vor Augen geführt, wie es hierzulande<br />

ohne Deiche aussehen würde – das Land<br />

wäre überflutet, weil es deutlich unter dem Christensen,<br />

Meeresspiegel liegt. Aber auch wer weniger<br />

an den bestens aufbereiteten Informationen<br />

NPV-Archiv/<br />

im Multimar interessiert ist und „einfach nur<br />

gucken” möchte, kommt auf seine Kosten. Fotos:

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