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782 Glückauf Nr. 24Auf Grund der Ergebnisse der Sohlenkartierung wurdeder Gang nunmehr auf der 6. Sohle als der geeignetstenausgerichtet, weil dort festzustellen war, ob im Hangendender Kluft Rauhflaserschichten oder mildgebänderte HerdorferSchichten lagen. Die Auffindung der letztgenanntenbestätigte die Richtigkeit der Annahme aus dem Verwerferbild.Jetzt konnte auch die bei den weitern Arbeiteneinzuschlagende Richtung angegeben werden. Wären dierauhflaserigen Schichten angetroffen worden, so hätten dieVerhältnisse anders aufgefaßt und ausgewertet werdenmüssen. Das Gangstück wurde denn auch in einer horizontalenVerstellung von 235 m nach Westen, die dem berechnetenWert für x bis auf eine Genauigkeit von 5 m entsprach,an der angegebenen Stelle in durchaus edler Beschaffenheitund Mächtigkeit angefahren (Abb. 3).Der Name Mahlscheid-Geschiebesprung für die Störungist in Anlehnung an W. E. Schmidt gewählt worden1, derbei der Bearbeitung der Grube Kunst die große Störungdort als Geschiebesprung bezeichnet hat. Er verstehtdarunter eine Störung, bei der neben senkrechter Abwärtsbewegungder Hangendscholle eine seitliche Verschiebungder südlichen Scholle nach Westen erfolgt, wie bei denNormalgeschieben.Die Brauchbarkeit des Verwerferbildes für die Praxisist durch das angeführte Beispiel aufs neue einwandfreibestätigt worden.Zuschriften an die Schriftleitung.(Ohne Verantwortlichkeit der Schriftleitung.)In seinem Aufsatz »Die Aufbereitung der Trümmer-,Bohn- und Oolitherze«* hat Professor Dr.-Ing. Spackeierüber ein Tränkverfahren zur Aufschließung von Eisenerzenund über die Anwendung auf bayerische Doggererze berichtet.Diesem letzten Teil seiner Ausführungen will icheinige Erläuterungen hinzufügen, insoweit er sich nämlichauf meinen Bericht über die Aufbereitung fränkischerDoggererze bezieht, den ich im Erzausschuß des Vereinsdeutscher Eisenhüttenleute am 23. Sept. 1924 erstattet habe.Ohne diese Erläuterungen könnten die Ergebnisse derPegnitzer Doggererzaufbereitung in der Beleuchtung desobengenannten Aufsatzes falsch eingeschätzt werden, wassowohl im Interesse der in Pegnitz erstmalig im Betriebeangewandten reduzierenden Röstung als auch im Hinblickauf die allgemeine Entwicklung der Eisenerzaufbereitungvermieden werden muß.Die nach dem Tränkverfahren aufgeschlossenenDoggererze unterwirft Spackeier einer Läuterung und dasgeläuterte Haufwerk der Anreicherung durch Magnetscheidung;dadurch gewinnt er ein Konzentrat von 45,1 »,'oFebei einem Metallausbringen von 84,8o/o. Auf Seite 1528sagt er in Spalte 2: »Pegnitz wollte 50—53«/o Fe erreichen,erzielte im Dauerbetriebe aber nur 47,9 °/o Fe trotz einesMetaliausbringens von 76,4»/* gegenüber 84,8 o/o bei obigemVersuch.« Diese Worte können bei nicht ganz sorgfältigemLesen den Eindruck erwecken, als solle das SpackelerscheKonzentrat von 45,1 o/o bei 84,8o/0 Ausbringen dem Pegnitzeri Jahrb. Qeol Landesanst. 1921, Tätigkeitsber. S. 15.* Glückauf 1925, S. 1521.Konzentrat vergleichend gegenübergestellt werden mit47,9o/o Fe und 76,4o/0 Ausbringen. Ein solcher Vergleichwäre unzulässig, um so mehr, als in meinem Bericht vordem Erzausschuß die Pegnitzer Zahlen ausdrücklich alsErgebnisse eines mangelhaft arbeitenden Betriebes bezeichnetworden sind; auch hier läßt sich nur Gleichartigesmiteinander vergleichen, also Laboratoriumsergebnis nurmit Laboratoriumsergebnis. Die für Pegnitz maßgebendenLaboratoriumsergebnisse waren aber, wie in meinem Berichtebenfalls angeführt worden ist, Konzentrate bis 53o/o Febei 88- 900/0 Ausbringen (die besten Zahlen waren sogar540/0 Fe und 92o/o Ausbringen). Es ist von mir auch ausdrücklichdarauf hingewiesen worden, daß das im PegnitzerBetriebe erzeugte verhältnismäßig arme Konzentrat vondurchschnittlich 48o/o Fe lediglich eine Folge der mangelhaftenDurchröstung des Roherzes war, und diese wiedereine Folge des unregelmäßigen Ganges des Schnabelofensund der viel zu geringen Abmessungen der Rösttrommel.Auch das geringe Ausbringen ist diesen beiden durch dieBauart und die Abmessungen der Röstöfen bedingtenUrsachen zuzuschreiben. Denn die mangelhafte Röstungmußte, wie leicht cinzusehen ist, dazu führen, daß mandie Magnete kräftig erregte, um den Abfall nicht zu eisenreichwerden zu lassen, was sich mit der Erzielung eine?hochhaltigen Konzentrates nicht vereinigen läßt.Eine nur oberflächliche Anröstung der Erze, wie sieSpackeier als günstig für die Magnetscheidung bezeichnet,kann ich nicht gutheißen. Nur das voll durchgerösteteErz, in dem alles Eisen in die Form Fe30 4 übergeführtworden ist, liefert ein wirklich gut scheidungsfähigesHaufwerk, wie es sowohl die Laboratoriumsergebnisse alsauch der Betrieb in bessern Zeitabschnitten gezeigt haben.In diesem Falle trennen sich die Körner im magnetischenFelde lediglich nach ihrem Gewichtsanteil an unmagnetischemRückstand, Quarz und Tonerde. Bei nur oberflächlicherRöstung dagegen werden Halbkorn und gutes Koniinfolge der gleichstarken Magnetisierungskraft ihrer inbeiden Fällen aus Eisenerz bestehenden Oberschicht oftdenselben W eg gehen. Eingehende Laboratoriumsversuchein dieser Richtung würden hier wertvolles Material fürdie Beurteilung liefern.Der oben hervorgehobene Fehler der viel zu kurzenRösttrommel mit ihrem sehr geringen Fassungsvermögenohne die Möglichkeit der Wärmeausnutzung sowie dasFehlen eines zweckmäßigen Wärmeaustausches besondersam Sclinabelofen verursachte auch in erster Linie dengroßen Brennstoffverbrauch von 125 kg Kohle je t Roher/statt nur 70 kg. Auch dieser Punkt ist in meinem Berichtklar hervorgehoben, und es ist begründet worden, daß heieinem Neubau der Pegnitzer Röstanlage der ‘Brennstoffverbrauchnicht über 70 kg hinausgehen würde. Leiderbringt Spackeler die Zahl von 125 kg ohne jeden erklärendenZusatz und zieht daraus Schlüsse, so daß der Leserannehmen muß, die Zahl 125 kg sei als normale Verbrauchszahlzu betrachten.Die Behauptung, einem auf naßmechanischem Wegevorbereiteten und auf dem Ullrich-Scheider gewonnenenDoggererz-Konzentrat von 45o/0 Fe entspräche »theoretisch«ein geröstetes von 54o/0) führt den Leser zu der irrigenAnschauung, dieses Verhältnis sei für Doggererze feststehend,was aber nur für ganz bestimmte Erze zutrifft.Bei Pegnitzer Erzen, auf das die Behauptung angewendetwird, entspricht beispielsweise dem ungerösteten Konzentratvon 450/0 ein Röstkonzentrat von 49,5-50o.'o. Die Doggererzewerden gemeinhin ohne nähere Angabe ihrer chemischenZusammensetzung als Brauneisenerze bezeichnet.Nach meinen Beobachtungen bestehen sie wahrscheinlichaus einem Gemisch von Braun- und Roteisenerz. DerStrich des Roherzes ist rot, nicht braun, auch die Grubenwassersind rot. Der Glühverlust der bei 105° getrocknetenRoherzprobe ist rd. 80/0; er setzt sich etwa folgendermaßenzusammen: 1,5 0/0 organische Substanzen und Kohlensäuredes Kalks, 4o/0 Hydratwasser der Tonerde und 2,8°/oHydratwasser des Eisenerzes.

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