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12.. Juni 1926 Glückauf 767weise erfolgenden Entschwefelung von Benzin scheintSilikagel allerdings, wie neuerdings veröffentlichte Ergebnissevon Laboratoriumsversuchen gezeigt haben,geeignet zu sein.Abarbeitung des Rohbenzols.Ein besonderer Vorzug des Mineralwaschöls ist,daß infolge der hohen Siedegrenzen beiin Abtreibendes angereicherten Öles nur eine geringe MengeWaschöl in das Leichtöl übergeht. Dieses enthältdaher nur einige wenige Hundertteile Waschöl undkann ohne Rohdestillation sofort der Schwefelsäurewäscheunterworfen werden; es wird also nicht wiebei uns vor der Schwefelsäurewäsche zunächst inRückstandöl und einzelne Rohbenzolfraktionen aufgeteilt,sondern man wäscht sofort das undestillierteLeichtöl.Die bei der Schwefelsäurewäsche entfallende Harzsäurewird häufig ohne irgendwelche Aufarbeitung,also ohne Wiedergewinnung der noch darin enthaltenenSäure, nach vorhergegangener Neutralisierungals unbrauchbares Abfallerzeugnis fortgeschafft.Bei dem niedrigen Schwefelsäurepreis soll sich dieRückgewinnung der Säure aus der Harzsäure nichtlohnen. Vereinzelt findet man jedoch auch die beiuns üblichen Säurewiedergewinnungsanlagcn.Bei der Reindestillation wird, wenn man Motorenbenzolgewinnen will, nicht in einzelne Fraktionen aufgeteilt,sondern von Anfang bis zu Ende durchdestilliert.Das erhaltene Gesamtbenzol findet dannals Motorenbenzol Verwendung (nur 3 -4 o/0 der Kraftwagenwerden in den Vereinigten Staaten mit Benzolbetrieben, der vorherrschende Kraftstoff ist Benzin).Sollen Benzole für die Weiterverarbeitung in derchemischen Industrie gewonnen werden, so muß manbei der Reindestillation natürlich fraktionieren.Das bei der Reindestillation entfallende Cumaronharzfindet keine Verwendung, man mischt es demTeer bei.Die Blasen, in denen das Benzol destilliert wird,sind sehr groß, ln Clairton haben sie einen Inhalt vonje 160 t, während bei uns die größten nur 50 t fassen.T eerdestillation.Teerdestillationen findet man auf den amerikanischenKokereien nicht. Meist wird der Teer überhauptnicht destilliert, sondern als Rohteer verfeuert. Nurein verhältnismäßig kleiner Teil des Teeres erfährteine Aufarbeitung, und zwar in außerhalb der Kokereienliegenden Teerdestillationen. Die bei derDestillation gewonnenen öle usw. gehen an diechemische Industrie, das Pech ins Ausland. Da diedeutschen Teerdestillationen den amerikanischen überlegensein sollen, ist auf die Besichtigung einer derartigenAnlage verzichtet worden.Meßgeräte.Mit Meßeinrichtungen sind die Kokerei- undNebengewinnungsanlagen reichlich versehen. AlleGase und Flüssigkeiten, deren Messung von Belangist, werden gemessen und ihre Mengen aufgezeichnet.Bei der Nebengewinnung mißt und verzeichnet mansogar das auf die Abtreiber gehende Ammoniakwasserund angereicherte Waschöl. Die Gasmeßgeräte beruhenmeist auf Gewichtsfeststellungen und sind dahervon Temperatur und Druck des Gases unabhängig.Z u sta n d d er K o k ereian la g en .Die Übersichtlichkeit der Anordnung und dieSauberkeit der besichtigten Anlagen ließen meist mehroder weniger zu wünschen übrig. Ausnahmen bildetendie nachstehend beschriebene Anlage der ChicagoByproduct Coke Co. und besonders auch die Kokereider Fordwerke auf der River-Rouge-Anlage, die sich,wie die Fordwerke überhaupt, durch peinlichsteSauberkeit und gute Anordnung auszeichnete.B e h eizu n g d er Ö fen m it S ta rk g a s o d erS ch w ac h g as.Die Koksöfen werden in den Vereinigten Staaten,obwohl sie fast ausnahmslos auf den Hüttenwerkenoder wenigstens in deren unmittelbarer Nähe liegen,nicht mit Hochofengas, sondern mit Koksofengas beheizt;nur der Gasüberschuß geht an die Hütte. DieGründe, die für das Fehlen von mit Hochofengasbeheizten Öfen angegeben wurden, waren nicht ganzklar. Nur dort, wo das Koksofengas als Leuchtgasverwendet wird, beheizt man die Öfen mit Schwachgasund gibt das g e sa m te Koksofengas ab. Eine solcheAnlage ist die von der Köppers Co. betriebene derChicago Byproduct & Coke Co., die einen Teil vonChikago mit Leuchtgas versorgt. Auch die Kokerei derSt. Louis Coke & Iron Co. ist eine Leuchtgas lieferndeAnlage, aber hier werden die Öfen nicht mit eigentlichemSchwachgas, also Fremdgas, beheizt, sondernmit einem durch fraktionierte Absaugung mit Hilfevon zwei Vorlagen aus dem Koksofengas erhaltenenArmgas. Das gleichfalls bei der fraktionierten AbsaugunggewonneneReichgas wird dann als Leuchtgasabgegeben.A n lag e d er C h ic a g o B y p ro d u c t C oke Co.Die Anlage der Chicago Byproduct Coke Co. istinnerlich und äußerlich vorzüglich eingerichtet, so daßsie in jeder Beziehung als eine Musteranlage gelten kann.Generatoren jiir Qjenbeheizüng,Die Öfen werden mit Generatorgas beheizt, dasin 10 mit Kleinkoks von 0 -2 5 mm betriebenen Drehrostgeneratorenhergestellt wird und einen Heizwertvon 1100 W E/m 3 hat. Die Generatoren sind ummantelt,und der Raum zwischen Generator undMantel ist als Dampfkessel zur Erzeugung von Hochspannungsdampfausgebildet, so daß die sonst alsStrahlungswärme verlorengehende Abwärme verwertetwird. Aus der Abhitze des heißen Generatorgasesgewinnt man niedrig gespannten Dampf. Der Hochspannungsdampfbetreibt die Turbogebläse (Luftgebläseund Generatorgasgebläse), der niedrig gespannteDampf wird für die Generatoren selbst verwendet.Die vom Drehrost selbsttätig ausgetrageneGeneratorschlacke enthält noch 5 o/o Brennbares.Wassergasgeneratoren.Das als Leuchtgas abzugebende Koksofengas wirdmit Wassergas gestreckt, das 9 mit Koks von 25 bis75 mm Korngröße beschickte Wassergasgeneratorenherstellen. Der Wechsel von Heißblasen und Gasenerfolgt selbsttätig. Die Abschlackung der Generatorenfindet einmal täglich, und zwar von Hand statt. DasWassergas wird mit gekracktem Abfallpetrolcumölkarburiert. Das Karburieren erfolgt in mit Gittersteinenausgesetzten Karburatoren, durch die abwechselndHeißblasegas aus den Generatoren unddann unter Berieselung der Steine mit AbfallpetroleumWassergas geschickt wird. Das Heißblasegas erhitzt

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