12.07.2015 Aufrufe

GLÜCKAUF

GLÜCKAUF

GLÜCKAUF

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

12.Juni 1926 G lü c k a u f 765Arbeitsvorgänge sehr schnell abspielen, ferner daß fürjede Vorrichtung eine Aushilfe bereitsteht, was beider außerordentlichen Beanspruchung der Maschinenzur Vermeidung von Betriebsunterbrechungen unerläßlichist.Belegschaftsstärke der Kokereien.Die hohe Leistung und Ausnutzung der Ofenbedienungseinrichtungenhat natürlich zur Folge, daßnur eine entsprechend geringe Anzahl von jederGattung vorhanden zu sein braucht und daher verhältnismäßigsehr wenig Bedienungsmannschaftenerforderlich sind. Die Koksleistung je Mann undSchicht ist infolgedessen sehr hoch und wird weiternoch durch das große Fassungsvermögen derKammern erhöht.Um ein Bild von der Zahl und der Verteilung derArbeitskräfte an den Koksöfen zu geben, sei nachstehenddie Ofenbelegschaft der größten Kokereianlageder Welt, der Zentralkokerei der CarnegieSteel Co. in Clairton, im einzelnen aufgeführt. Aufdieser Anlage sind 12 Gruppen von je 64 Koppers-Öfen und 6 Gruppen von je 61 Becker-Öfen vorhanden,die insgesamt täglich rd. 14000 t Kokserzeugen. Je drei Ofengruppen sind zu einer Einheitzusammengefaßt, und jede dieser Einheiten hat zweiMaschinen zum Ausdrücken und Planieren, einen Füllwagen,einen Türabhebewagen mit Kokskuchenhalter,einen Löschwagen und die entsprechenden Aushilfseinriehtungen.An jeder Einheit werden bei denBecker-Ofengruppen täglich 258 Öfen gedrückt unddarin 2710 t Koks hergestellt, während man bei denKoppers-Ofengruppen täglich aus 249 Öfen 2110 tgewinnt. Für diese gewaltigen Leistungen sind bei jedrei Ofengruppen nur folgende Arbeiter je Schichterforderlich: 1 Ausdrückmaschinenführer, 1 Planiermaschinenführer,1 Füller, 1 Türwagenführer, 1 Löschwagenführer,2 Füllochdeckelöffner, 2 Teerschieber,3 Schmierer (Druckseite), 2 Schmierer (Koksseite),1/2 Lehmmacher, 1 Platzarbeiter, 1 Düsenwärter, 2Hilfsdüsenwärter, 1/2 Gasaufseher, zusammen 19 Mann.In dieser Aufstellung fehlen die Pinseler. DieLehmschmierungen an den Türen werden nämlichhier, wie auch auf manchen ändern amerikanischenAnlagen, nicht mit Lehmbrühe überpinselt. Der Grundliegt wohl darin, daß nur Stopfentüren mit schmalenSchmierfugen verwendet werden und daß man außerdemeinen Lehm benutzt, der infolge besonders sorgfältigerVorbehandlung und Mischung von besonderszweckentsprechender Beschaffenheit ist.Da allgemein in 3 achtstündigen Schichten gearbeitetwird, sind an je 3 Ofengruppen 57 Mannbeschäftigt bei einer Kokserzeugung der neuenBecker-Öfen von 2710 t und der altern Koppers-Öfen von 2110 t je Tag. Weiter sei noch die Stärkeder Ofenbelegschaft von 2 ändern Kokereianlagenerwähnt. Die Byproduct Coke Corp. beschäftigt anihren beiden Becker-Ofengruppen 52 Mann bei einertäglichen Kokserzeugung von 2156 t, die YoungstownSheet & Tube Co. an ihren beiden Semet-Solvay-Ofengruppen 48 Mann bei einer Kokserzeugung von1690 t im Tag. In Koksleistungen ausgedrückt ergibtsich bei diesen drei Zentralkokereien eine Kokserzeugungje Mann und Schicht der Ofenbelegschaftvon 47,5 t bzw. 37 t, 41,5 t und 35 t. Die Koppers-Öfen der Carnegie Steel Co. weisen trotz bester Ausnutzungder Ofenbedienungseinrichtungen eine erheblichgeringere Koksleistung als die Becker-Öfen auf,weil die Kammern geringere Länge und Höhe haben.Bei der Byproduct Coke Corp. ist trotz sehr guterAusnutzung der Ofenbedienungseinrichtungen undtrotz größerer Höhe und Länge der Kammern dieKoksleistung niedriger, weil die Kammern nur 356 mmbreit sind. Die geringere Koksleistung der YoungstownSheet & Tube Co. ist auf die schlechtere Ausnutzungder Bedienungseinrichtungen zurückzuführen.Bei den Becker-Öfen der Carnegie Steel Co. ist zubedenken, daß sich die Koksleistung noch um 15 0/0höher stellen, also 55 t betragen würde, wenn dieKammern 4 m hoch und 13 m lang wären, fernerdaß sich die Koksleistung noch wesentlich erhöhenwürde, wenn durch die Spülung der Vorlage mitAmmoniakwasser die Teerschieber und durch denEinbau von selbstdichtenden Türen die Schmierer undLehmmacher fortfielen. Das sei angeführt, um zuzeigen, bis zu welchen Koksleistungen man nach demheutigen Stande der Kokereitechnik kommen kann.Solche Leistungen haben die deutschen Kokereienim allgemeinen nicht entfernt aufzuweisen. Bei uns bewegensich die Leistungen meist zwischen 5 und 15 tKoks je Mann und Schicht der Ofcnbelegschaft, undzwar liegen sie meist näher an 5 als an 15 t. WenigeAnlagen reichen an 1 5 t heran, und nur vereinzeltegehen darüber hinaus. Diese Zahlen lassen deutlicherkennen, um wieviel billiger die großen amerikanischenKokereien gegenüber den deutschen arbeiten.G e w in n u n g d e r N e b e n e rz e u g n isse .Der große Kohlendurchsatz der amerikanischenZentralkokereien erfordert entsprechend leistungsfähigeNebengewinnungsanlageii. Da deren in den größtenAbmessungen ausgeführte Einzelvorrichtungen kaummehr Bedienungsmannschaft beanspruchen als dieunsrigen, die nur einen Bruchteil der Leistung erreichen,betragen die Lohnselbstkosten auch bei denNebengewinnungsanlagen in Amerika nur einenBruchteil der in Deutschland üblichen.Bei der Carnegie Steel Co. gehört zu den Koppersöfeneine Nebengewinnungsanlage für annähernd13000 t Kohlendurchsatz je Tag in den Öfen, zu denBecker-Öfen eine solche für reichlich 8000 t. DieKokerei der Gary-Werke hat eine Nebengewinnungsanlagefür reichlich 13000 t Kohlendurchsatz. Nebcngewinnungsanlagenvon solchen Ausmaßen gibt esbei uns nicht, und auch an die Leistungen der ändernbesichtigten Anlagen, die für Kohlendurchsätze in denÖfen von 2000-5000 t bestimmt sind, reichen unsereNebengewinnutigsanlagen bis auf ganz wenige Ausnahmennicht heran. Aus diesen Zahlen ersieht mandie wesentlich billigere amerikanische Arbeitsweiseauch bei der Nebengewinnung.Mit Hilfskräften scheinen die Anlagen in den VereinigtenStaaten allerdings sehr reichlich versehen zusein. Auf der Kokerei und Nebengewinnungsanlageder Chicago Byproduct Coke Corp. sind z. B. bei einertäglichen Kokserzeugung von 1350 t nicht wenigerals 16 Laboranten und 12 Anstreicher beschäftigt.Die Gewinnung der Nebenerzeugnisse erfolgtnach den auch in Deutschland üblichen Verfahren.Über die Ausarbeitung von Neuerungen, womit mansich bei uns viel beschäftigt, war, abgesehen von derSeaboard-Schwefelgewinnung, nichts zu erfahren.Das Ausbringen der besichtigten Anlagen an Neben­

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!