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768 G lü c k a u f Nr. 24die Steine, und im nächsten Arbeitsabschnitt wird danndas ö l beim Durchleiten des Wassergases durch dieheißen Gittersteine gekrackt und so das Wassergaskarburiert. Die Karburatoren brennt man ab und zu zurEntfernung des ausgeschiedenen Kohlenstoffs mit Luftaus. Das karburierte Wassergas hat einen Heizwertvon 4700 WE, das Koksofengas einen solchen von5070 WE. Man mischt 6 Teile Koksoferigas mit10 Teilen karburiertem Wassergas und erhält so einenHeizwert der Mischung von 4800 WE. Das im Koksofengasenthaltene Benzol wird nicht gewonnen, damitder Heizwert des Gases möglichst hoch bleibt.Gasbehälter.Die Anlage hat einen ausziehbaren Glockengasbehältervon 300000 m ; Inhalt. In letzter Zeit gehtman in Amerika auch zum Bau von Scheibengasbehältern1über, wovon Ausführungen von 500000 nv1Fassungsvermögen im Bau sein sollen. Ein Scheibengasbehältersteht in Michigan City.Schwefelreinigung.Die Reinigung des Mischgases von Schwefel erfolgtwie auf deutschen Werken mit Eisenmasse. DieReinigungsanlage soll aber später auf nasse Reinigungnach dem angeblich billigem Seabord-Verfahren umgebautwerden. Dieses steht auf einer Versuchsanlagein New Jersey bei Neuyork in Betrieb, deren Besichtigungjedoch nicht gestattet wurde. Soweit zu erfahrenwar, wird der Schwefel bei diesem Verfahren mitSodalösung aus dem Gas ausgewaschen. Die Sodalösungwird zwecks Entfernung des Schwefelwasserstoffsmit Luft ausgeblasen und kann dann wieder zumAuswaschen des Schwefelwasserstoffs aus dem GaseVerwendung finden. Der ausgeblasene Schwefelwasserstoffläßt sich wegen seiner geringen Konzentrationnicht gewinnen. Neuerdings will man das Verfahrendahin abändern, daß eine Gewinnung desSchwefelwasserstoffs möglich ist.Gasmesser.Bemerkenswert sind auf der Anlage der ChicagoByproduct Coke Co. noch die Gasmesser. Sie habendas Aussehen und die Größe unserer normalen Kapselgebläse,weisen aber die außerordentliche Meßleistungvon 14000 m3 st auf. Es handelt sich nicht um die inDeutschland beim Gas verkauf üblichen und vorgeschriebenenTrommehnesser, sondern um Rotary-Messer. Temperatur und Druck des Gases sowie dieUmlaufzahl des Messers werden aufgezeichnet und ausdiesen Größen die durchgegangenen Gasmengenberechnet. Die Messer sollen sehr gut und genauarbeiten. Sie werden gebaut von The ConnersvilleBlower Co. Rotary Displacement in Connersville (Indiana)2.Gasverkaufspreis.Der Gasverkaufspreis der Chicago ByproductCoke Co. beträgt 7,2 Pf. m3 bei einem Kohlenpreis von23,10 J(. Der Verkaufspreis der Stadt beträgt 14 Pf.Der Gaspreis ändert sich mit dem Kohlenpreis.kokungskammern, in der Zusammenfassung der einzelnenOfengruppen und Nebengewinnungsanlagen zugroßen Zentralanlagen mit möglichst leistungsfähigenMaschinen und Vorrichtungen unter größtmöglicherAusnutzung sowie in der weitgehenden Mechanisierungdes Betriebes. Koksöfen mit einem täglichenDurchsatz von 29 t trockner Kohle je Ofen und Tag(Byproduct Coke Corp.), Anlagen für einen täglichenDurchsatz von 21000 t Kohle mit nur 2 Nebengewinnungsanlagen,davon eine für fast 13000 tKohle, die andere für reichlich S000 t Kohle, beidemit den größten Einzel Vorrichtungen (Carnegie SteelCo.) sowie Anlagen, bei denen ein Füllwagen, eineAusdrückmaschine, eine Planiermaschine und einLöschwagen 258 Öfen täglich bedienen (Becker-Öfender Carnegie Steel Co.) gibt es in Deutschland nicht.Die täglichen Durchsätze der Öfen sowie der ganzenKokereien und Nebengewinnungsanlagen und dieLeistungen der Maschinen und Vorrichtungen betragenauf deutschen Anlagen im allgemeinen nurBruchteile der amerikanischen. In der großen Leistungder Öfen und aller Einrichtungen, sowohl an denÖfen als auch bei der Nebengewinnung, sowie inder Größe der Gesamtanlage ist die hohe Wirtschaftlichkeitder amerikanischen Zentralkokereienbegründet, denn die hohe Leistung hat geringereAnlagekosten, vor allem aber eine sehr erheblicheHerabsetzung der Betriebskosten zur Folge. Hierinliegt der Schwerpunkt des amerikanischen Kokereiwesens,und dies ist auch das Wichtigste, was wir imKokereiwesen von Amerika lernen können. Allesandere tritt dagegen zurück.Bei vollkommener Mechanisierung der Anlagensind solche Leistungen, wie man sie auf den amerikanischenKokereien findet, ohne weiteres zu erreichen,denn d!e körperliche Arbeit des Arbeiters fällt vollständigfort. Seine Tätigkeit besteht nur noch darin,daß er durch Handgriffe seine Maschine oder seineVorrichtung bedient, und es ist keine nennenswerteMehrbelastung des Arbeiters erforderlich, wenn dieEinrichtungen bis zum äußersten ausgenutzt werden.Die ausschlaggebende Bedeutung einer großenOfenleistung, einer guten Ausnutzung der Bedienungseinrichtungenund großer Durchsätze bei der Nebengewinnungunter Verwendung möglichst leistungsfähigerVorrichtungen für die Wirtschaftlichkeit einerKokereianlage wird bei uns häufig noch nicht invollem Umfange gewürdigt, denn man baut auch heuteimmer noch Kokereien ohne Beachtung der genanntenPunkte. Solche Anlagen sind unbedingt dazu verurteilt,unwirtschaftlich zu arbeiten. Die erwähntenGesichtspunkte müssen beim Entwurf einer Kokereianlage,die Anspruch auf größte Wirtschaftlichkeiterheben will, die Grundlage bilden.Statt kleiner, unwirtschaftlich arbeitender Koksofengruppensind große Zentralkokereien zu bauenund zur Erzielung eines gleichmäßigen, guten Koksmit großzügigen Kohlenmischanlagen zu verbinden.Dabei brauchen die angeführten amerikanischenHöchstleistungen natürlich nicht bis auf das LetzteÜberlegenheit der amerikanischen Kokereianlagen.übernommen zu werden. In vielen Fällen wird dasDie Überlegenheit der neuzeitlichen amerikanischenKokereianlagen gegenüber den deutschen liegtgar nicht möglich sein, weil mit den jeweils vorliegendenVerhältnissen zu rechnen ist. So müssen diein der großen Leistungsfähigkeit der einzelnen Ver-Kammerbreite, die für die gewünschte Stückgröße des1 Glüclauf 1926, S. 69.* Neuerdings auch in Deutschland zum Patent angemeldet, Z. angew. Koks maßgebend ist, die Kammerhöhe, bei deren Festsetzungman das Verhalten der Kokskohle beim CHem. 1926, S- 56.Ver­

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