Kontakte 2012 (PDF) - LFS – Liebfrauenschule Geldern
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<strong>2012</strong> Klasse, was Klassen machen<br />
Der Mensch ist kein Kran!<br />
Technik, die begeistert! Wie pflegende Personen ressourcenorientiert,<br />
das heißt gesunderhaltend arbeiten, verdeutlichte Kinästhetik-Trainer<br />
Sascha Vermöhlen in der HEP/U mit vielen Erklärungen und Übungen.<br />
Auf Einladung von Herrn Mäteling hat uns am 23.01.<strong>2012</strong> der Kinästhetik-Trainer Herr Vermöhlen<br />
besucht und uns im Fach Pflege/Gesundheit das Kinästhetik-Konzept vorgestellt. Es<br />
handelt sich um ein sehr komplexes Konzept, das hier nur in Auszügen vorgestellt werden<br />
kann. Kinaesthetic ist ein Denkmodell, welches Bewegung und Aktivität aus verschiedenen<br />
Blickwinkeln betrachtet und miteinander verbindet, die entsprechenden Vorteile zu nutzen.<br />
Funktionale Anatomie<br />
Interaktion<br />
Umgebung Aktivität Menschliche Funktion<br />
Anstrengung Menschliche Bewegung<br />
Die Grafik zeigt, wie Kinaesthetic den Bereich der Aktivität ausschöpft. Es werden alle relevanten<br />
Punkte beachtet und aufeinander abgestimmt, so dass man sich als Pflegekraft, z.B.<br />
beim Mobilisieren von Bewohnern aus dem Bett in den Rollstuhl, nicht überanstrengt und vor<br />
allem nicht den Rücken schädigt. Man soll nicht als Kran fungieren! <strong>–</strong> Dieser Appell von<br />
Herrn Vermöhlen ist uns besonders im Ohr geblieben. Hinzu kommt, dass man als Pfleger<br />
unbedingt ressourcenorientiert mit der zu betreuenden Person zusammenarbeiten sollte.<br />
Dieses Modell, von dem hier nur ein kleiner Ausschnitt beschrieben wird, hat uns Herr Vermöhlen<br />
vor allem im Bereich der funktionalen Anatomie mit unterschiedlichen Übungen und<br />
Erklärungen näher gebracht.<br />
Zuerst haben wir über Muskeln und Knochen gesprochen. Dabei haben wir dann schnell<br />
festgestellt, dass die Knochen sehr steif sind und eine Stützfunktion haben. Die Muskeln geben<br />
uns in erster Linie Kraft und in krummen Körperhaltungen auch Stabilität. Dabei bleiben<br />
sie aber <strong>–</strong> im Gegensatz zu den Knochen - beweglich.<br />
Zur ersten Verdeutlichung sollten wir uns mit geschlossen Augen aufrecht und frei hinstellen,<br />
um mal zu spüren, dass wir selbst dann noch in Bewegung sind. Ursächlich hierfür ist die<br />
Schwerkraft, denn wir müssen uns immer neu ausrichten, um überhaupt stehen zu bleiben<br />
und nicht aus dem Gleichgewicht zu geraten. Danach sollten wir uns mit vorgebeugten<br />
Oberkörpern hinstellen und haben dabei festgestellt, dass man Gewicht durch Muskelanspannung<br />
bemerkt. Unsere Oberkörper kamen uns viel schwerer vor und wir hatten im Stand<br />
selber weniger Stabilität.<br />
Danach musste sich eine Klassenkameradin aufrecht und mit den Beinen im rechten Winkel<br />
auf einen Stuhl setzen. Herr Vermöhlen stellte sich sogleich auf ihre Oberschenkel (siehe<br />
Foto auf der folgenden Seite). Wenngleich er mindestens 15kg schwerer war als sie selbst,<br />
konnte die Mitstudierende diese Belastung aber problemlos aushalten. Diese Demonstration<br />
sollte uns zeigen, dass man unbedingt die Knochen der zu betreuenden Person nutzen soll-<br />
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