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Kontakte 2012 (PDF) - LFS – Liebfrauenschule Geldern

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<strong>2012</strong> Klasse, was Klassen machen<br />

Fähigkeit, gedankliche und zeitliche Veränderungen<br />

zu akzeptieren.<br />

Die Arbeit von Herrn Boermann und die<br />

seiner Mitarbeiter richtet sich, wie wir erfuhren,<br />

immer nach dem jeweiligen Menschen<br />

und seiner Situation sowie nach<br />

dem Grad der geistigen Behinderung. Oft<br />

gehören zu dieser Arbeit Gespräche über<br />

den Umgang mit der Sucht und darüber,<br />

wie der Alltag bewältigt und die Freizeit<br />

gestaltet werden kann. Von großer Bedeutung<br />

ist auch die Reflektion der jeweils<br />

abgelaufenen Woche. Herr Boermann<br />

verschwieg auch nicht, dass es durchaus<br />

Rückfälle bei Klienten gibt. Zwangseinweisungen<br />

aber sind der letzte Weg und mit<br />

hohen Hürden verbunden, ergänzte Herr<br />

Boermann.<br />

Auf die Frage nach den häufigsten Gründen<br />

für die Entstehung einer Suchterkrankung<br />

bei den Klienten antwortete Herr Boermann,<br />

dass viele Betroffene, die alkoholabhängig<br />

sind, vor der Sucht schon<br />

sehr oft schlechte Bedingungen und<br />

Stress in ihrem Leben erfahren haben. Oft<br />

gab es bereits frühkindliche Traumata.<br />

Nicht selten seien die Suchtkranken auch<br />

Kinder von suchtkranken Eltern.<br />

Interessant war auch, wie alt die Menschen<br />

durchschnittlich sind, die im Ambulant<br />

Betreuten Wohnen betreut werden.<br />

Herr Boermann erzählte, dass die meisten<br />

Menschen zwischen 46 und 60 Jahren alt<br />

sind, dass aber allgemein jedes Alter vertreten<br />

ist.<br />

Eine der letzten Fragen war, wie lange<br />

eine Entgiftung dauert. Wir erfuhren dazu,<br />

dass eine rein körperliche Entgiftung drei<br />

bis vier Tage dauert, die gesamte Behandlung<br />

aber inklusive psychotherapeutischer<br />

Therapie usw. einen weitaus größeren<br />

Zeitraum umfasst und beim Konsum von<br />

illegalen Drogen und Medikamenten besonders<br />

zeitintensiv ist. Auch bei der Therapiedauer<br />

gilt, dass diese individuell sehr<br />

unterschiedlich ist und je nach Situation<br />

des Betroffenen sehr stark variiert.<br />

Nach einer informativen Doppelstunde<br />

bedankten und verabschiedeten wir uns<br />

von Herrn Boermann, dessen Schilderung<br />

seiner umfangreichen praktischen Erfahrungen<br />

in der Arbeit mit Suchtkranken eine<br />

gelungene Vertiefung zu dem im Unterricht<br />

bereits Besprochenen darstellte.<br />

Text: Cornelia Frost (HEP/O)<br />

Fotos: Andreas Mäteling, Ewald Hülk<br />

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