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Kontakte 2012 (PDF) - LFS – Liebfrauenschule Geldern

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<strong>2012</strong> Klasse, was Klassen machen<br />

�<br />

urteil eingewiesen werden.<br />

Aber auch Patienten, die<br />

aufgrund einer<br />

Suchterkrankung sowie<br />

einer mentalen<br />

Beeinträchtigung straffällig<br />

geworden sind, sind<br />

Patienten dieser<br />

Einrichtung.<br />

Im Neubau angekommen<br />

wurden wir von Herrn<br />

Stoffelen herzlich begrüßt.<br />

Gemeinsam mit Dr. Kreutz<br />

und Herrn Stoffelen<br />

betraten wir, nachdem wir<br />

unsere Handys (sowie<br />

Waffen und Drogen�)<br />

abgegeben hatten und<br />

durch einen Metalldetektor<br />

gehen mussten, durch den<br />

Besuchereingang den Neubau der forensischen Psychiatrie.<br />

Dieser Neubau umfasst 110 Behandlungsräume sowie Musik-, Kunst- und Werkräume, eine<br />

Turnhalle und einen Multifunktionsraum für Gottesdienste und Feiern. Wie wir erfuhren, spielt<br />

Religion hier eine große Rolle, nicht aber in Abgrenzung der Religionen. „Man glaubt gemeinsam.“,<br />

so Dr. Kreutz. Christen, Russisch-Orthodoxe oder Muslime feiern hier häufig gemeinsam<br />

ihren Glauben an Gott. Den Patienten ist es laut Dr. Kreutz egal, welche Religion<br />

jemand hat, man erfreut sich einfach an einer gemeinsamen religiösen Feier.<br />

Außerdem beinhaltet der Neubau vier verschiedene forensische Abteilungen. In diesen werden<br />

die Patienten krankheits- sowie deliktspezifisch behandelt. Darüber hinaus sollte erwähnt<br />

werden, dass die Behandlungen der Patienten immer individuell angepasst werden<br />

und keinem Patienten eine Behandlung aufgezwungen werden kann. Falls ein Patient mit<br />

einer Behandlung nicht einverstanden ist, muss er diese auch nicht ausführen, jedoch wird<br />

darauf geachtet, dass der Patient nicht das Umfeld gefährdet.<br />

„Die Hauptwaffe des Pflegers ist die Kommunikation!“<br />

Eine wichtige Frage, die gestellt wurde, war die, wie sich die Pflegenden gegen die Patienten<br />

wehren können, wenn diese gewalttätig werden. Zur Einordnung der Größenordung, über die<br />

wir hier sprechen, brachte Dr. Kreutz folgenden Vergleich: „Pro Jahr stirbt in Deutschland ein<br />

Pfleger in einer Psychiatrie, pro Tag stirbt ein Bauarbeiter auf einer Baustelle. Dieser große<br />

Unterschied entsteht daraus, dass psychiatrische Einrichtungen auf Sicherheit ausgerichtet<br />

sind und das Vorurteil, dass die Forensik gefährlich sein soll, ist so nicht richtig.“<br />

„Die Hauptwaffe des Pflegers ist die Kommunikation“, so die gemeinsame Antwort von Dr.<br />

Kreutz und Herrn Stoffelen. Diese Kommunikation ist sein Schutz, doch für den Fall, dass<br />

diese keine Wirkung zeigt, haben die Pflegenden im Rahmen von Fortbildungen Techniken<br />

der Selbstverteidigung erlernt, die im Notfall angewendet werden sollten. Ansonsten wird die<br />

Polizei gerufen.<br />

Nicht verschwiegen wurde aber auch, dass Pflegende selber ein erhöhtes Risiko haben, im<br />

Rahmen der schweren pflegerischen Arbeit in einer Forensik zu erkranken. Sie leiden dann<br />

an psychosomatischen Krankheiten oder Suchtkrankheiten. Doch dagegen hilft, so Herr<br />

Stoffelen, unter anderem die gute Teamstabilität, die unter den Arbeitskollegen herrsche und<br />

die daraus erwachsende Kraft für alle Beteiligten. Zusätzlich ist immer ein Psychologe vor<br />

Ort, mit dem sie Zeit finden, über das Geschehene zu reden. Doch man kann nicht sagen,<br />

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