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Kontakte 2012 (PDF) - LFS – Liebfrauenschule Geldern

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<strong>2012</strong> Klasse, was Klassen machen<br />

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Aber wie sieht eigentlich der Tagesablauf in der Forensik aus?<br />

Wie in jeder psychiatrischen Einrichtung gibt es auch in der Forensik bestimmte Tagesabläufe,<br />

die den Alltag der Patienten und auch der Mitarbeiter regeln.<br />

Hier ein Beispiel für einen typischen Tagesablauf:<br />

Aufstehen: 6.30 Uhr<br />

Küchenbenutzung: bis 20.00 Uhr<br />

Einschließung: 21.00 Uhr (ab dann ist nur noch eine Pflegekraft anwesend)<br />

Über die Festlegung von Zeiten hinaus gibt es klare Regeln für die Benutzung des Fernsehraumes,<br />

des Gemeinschaftsraumes, des Gemeinschaftsbades, des Raucherraumes, des<br />

Gemeinschaftscomputers u.a. Durch diese Regeln bekommen die Patienten einen strukturierten<br />

Alltag. Aber auch Besuche der Familie und Freunde der Patienten sind erlaubt (bis zu<br />

zwei- bis dreimal pro Woche).<br />

Natürlich sind die regelmäßigen Therapiemaßnahmen im Alltag fest integriert. Zum Behandlungsangebot<br />

zählen psychopharmakologische Behandlungsverfahren, Psychotherapie, Soziotherapie,<br />

Milieutherapie, Kreativtherapie, Ergotherapie (in die Therapieräume durften wir<br />

auch „hineinschnuppern“), Psychoedukation, lebenspraktisches Training und schulische Förderungen.<br />

Damit dieses Behandlungsangebot auch durchgeführt werden kann, arbeiten Ergotherapeuten,<br />

Lehrer, Psychotherapeuten, Krankenpfleger und Ärzte in der Forensik. Darüber hinaus<br />

hat die Einrichtung Kontakt zu Hochschulen, wo man u.a. den so genannten Bachelor of<br />

Nursing erwerben kann. Engagierte Auszubildende sind gerne gesehen <strong>–</strong> diese Botschaft<br />

nahmen wir natürlich gerne auf!<br />

Abschließend können wir sagen, dass die Forensische Psychiatrie der LVR-Klinik Bedburg-<br />

Hau einen guten Eindruck bei uns hinterlassen hat. Der angenehme, menschliche und respektvolle<br />

Umgang der Patienten und Mitarbeiter <strong>–</strong> wie er uns geschildert wurde <strong>–</strong> ist in<br />

solch einer therapeutischen Einrichtung bestimmt schöner als der Umgang in einem Gefängnis.<br />

Viele der Patienten, die uns an diesem Tag begegnet sind, hätten in unseren Augen<br />

auch Mitarbeiter sein können, da sie, wie Dr. Kreutz bereits am Anfang unserer Exkursion<br />

sagte, „bis auf ihre Erkrankung Menschen wie du und ich sind“.<br />

Das einzige, was uns dann doch einmal verdeutlicht hat, dass es sich hier um eine Forensische<br />

Psychiatrie handelt, waren die kleinen Zimmer der Patienten und die dazugehörigen<br />

dicken, massiv gesicherten und dadurch erschreckend wirkenden Türen der Patientenzimmer.<br />

Bei der Zimmereinrichtung war sonst<br />

nur auffällig, dass alle großen, schweren<br />

Möbelstücke festgeschraubt sind, damit die<br />

Türen nicht eingeschlagen werden können,<br />

was einmal beinahe der Fall gewesen wäre.<br />

Nach diesem tollen und vor allem<br />

interessanten Besuch der Forensik sind wir<br />

um einige Informationen und Eindrücke<br />

reicher. Dies gilt sowohl bezogen auf das<br />

Thema Forensik als Spezialgebiet der<br />

Psychiatrie, als auch bezogen auf die vielen<br />

verschiedenen Berufsgruppen, die in der<br />

Forensik tätig sind, und von deren<br />

Aufgabenfeld und Zugangsvoraussetzung<br />

wir ganz nebenbei eine Menge erfuhren.<br />

Vielleicht hat dieser Besuch sogar für die<br />

Berufswahl der einen oder anderen<br />

Mitschülerin von uns Folgen.<br />

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Text: Pia Hermann und Kristina Crom (jetzt AH/12S2) ----- Fotos: Andreas Mäteling<br />

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