Standards und Religionsunterricht - Erzbischöfliches Ordinariat ...

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Adelheid Schleyer
Unterricht konkret
Bildungsstandards und Religionsunterricht
an der Grundschule
In der Kommission „Bildungsstandards Katholische Religionslehre Grundschulen“ haben
Meinrad Dusba, Reutlingen, Dr. Jutta Nowak, Freiburg, und Adelheid Schleyer (Vorsitz),
Sigmaringen, gearbeitet.
Ein Zugang zum Bildungsplan
auf andere Weise ...
Die neuen Bildungspläne werden in Fortbildungsveranstaltungen
häufig mit Hilfe von neuen Medien eingeführt.
Da ich in der Grundschule gerne mit Legematerial arbeite,
kam mir der Gedanke, dieses Material auch für die
Vorstellung des neuen Bildungsplans Grundschule zu verwenden.
Im Religionsunterricht wollen wir wie in den anderen
Fächern auch, den Boden bereiten, Grundlagen schaffen.
Wenn wir daran denken, dass es das Proprium, das
Eigentliche des Religionsunterrichts ist, die Frage nach
Gott zu stellen, dann bedeutet dies für die Praxis, zunächst
den Boden so zu bereiten, dass etwas wachsen und
Frucht bringen kann (vgl. Bildungsplan Grundschule,
Leitgedanken I.1 und I.5).
Zeichen dafür ist das braune Tuch in der Mitte. Die brennende
Kerze, die dazu gestellt wird, macht deutlich, dass
Gott immer bei uns ist.
Noch deutlicher wird der Bezug zu Gott, wenn wir die Bibel
in die Mitte legen. Aus diesem Buch hören wir Geschichten,
lesen von Begegnungen und Erfahrungen der Menschen
mit Gott, mit Jesus, der sich immer wieder den
Kindern zuwendet.
„Er stellte ein Kind in ihre Mitte …“ (Mt 18,2)
Jedes Kind in der Klasse kommt mit seiner je eigenen
Geschichte in die Schule und in den Religionsunterricht,
mit vielen oder wenigen Erfahrungen, mit großem oder
kleinem Vorwissen.
Aber jedes Kind bringt etwas mit und mit dem
neuen Bildungsplan stellen wir noch bewusster
dieses Kind mit all seinen
Fragen und Gedanken, mit seinen
Sorgen, Freuden und Ängsten
in die Mitte. Deshalb
steht die Figur eines Kindes
mit „Gepäck“ bei
der Kerze auf unserem
Tuch.
Im Religionsunterricht
soll das Kind, wie in anderen
Fächern auch,
Kompetenzen erwerben
oder auch ausbauen und
Zeichnungen:
Gisela Glucker, Tübingen
festigen: Personale Kompetenz, Soziale Kompetenz,
Fachkompetenz und Methodenkompetenz. Diese vier
Kompetenzen werden mit Hilfe von vier verschieden farbigen
Tüchern dargestellt, die strahlenförmig um die Figur
in der Mitte, das Kind, gelegt werden. Es bleibt jedoch
noch Platz für eine weitere Kompetenz, die im Fach
Katholische Religionslehre hinzukommt: Religiöse
Kompetenz.
Sieben Dimensionen strukturieren den Bildungsplan. Sie
dienen als didaktische Hilfe und durchziehen den gesamten
Unterricht. In unserem Mittebild sind diese sieben
Dimensionen mit sieben verschiedenfarbigen Chiffontüchern
dargestellt. Chiffontücher signalisieren durch ihre
Transparenz, dass Dimensionen keine Unterrichtseinheiten
sind, sondern bei der Vorbereitung mitgedacht
und mit berücksichtigt werden müssen. So kann es sein,
dass wir manchmal zwei, manchmal mehr Dimensionen
berühren.
Im zweiten Teil des Bildungsplans – Kompetenzen und Inhalte
– geht es darum, was das Kind am Ende von Klasse 2
bzw. Klasse 4 in seinem Bündel mitnehmen, was es also
wissen und können soll und somit auch überprüfbar ist.
Dafür liegen in dem Mittebild verschiedene Perlen,
Stäbchen, Ringe, Kugeln, Halbedelsteine . . . – Legematerial
in seiner ganzen Fülle, das zu kleinen Bildern oder
Zeichen zusammengefügt werden kann. Das bedeutet für
den Unterricht, dass zwar vorgegeben ist, was
die Kinder mitnehmen sollen, dass die Lehrerin/
der Lehrer aber selbst entscheiden kann, welche
Materialien oder Bausteine sie/er verwenden
möchte. Die Lehrkraft muss für sich entscheiden
und auswählen, mit welchen
Elementen sie ihren Unterricht gestaltet.
So wird dieses Bild bei jeder Lehrerin und jedem
Lehrer auf ganz eigene Weise entstehen
und sehr bunt und vielfältig aussehen – so wie
Unterricht im Alltag ist: personenbezogen und
schülerorientiert.
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