Standards und Religionsunterricht - Erzbischöfliches Ordinariat ...

Unterrichtsvorschlag 1
zum Themenfeld „Gott suchen – Gott erfahren“ (Kl. 5/6)
Dr. Horst Gorbauch
Ich unterrichte am Uhland-Gymnasium in Tübingen. Mein
Vorschlag für eine Unterrichtseinheit zum Themenfeld
„Gott suchen – Gott erfahren“ wird im Folgenden beschrieben.
Der Unterrichtsvorschlag versucht, alle Standardformulierungen
der Dimension: „Die Frage nach Gott“ zu bedienen:
– „das Bekenntnis zum Schöpfergott als Antwort auf die
Frage, woher alles kommt und wohin alles geht“
(1. Spiegelstrich), soll in der 5.–9. Stunde erarbeitet
werden;
– der zweite Spiegelstrich („dass Religionen in Bildern
und Symbolen sprechen“, „ein biblisches Bild für Gott
erläutern“) in der 10. und 11. Stunde;
– der dritte Spiegelstrich („Lebensgeschichten von Menschen
kennen, die mit Gott ihren Weg gegangen sind“)
ist über Elija (10./11. Stunde) „bedient“, evtl. auch durch
die 3. bis 8. (wenn man das Schicksal der Israeliten im
babylonischen Exil personalisiert, wie dies z. B. der immer
noch äußerst empfehlenswerte Unterrichtsvorschlag
„Miriam” tut, s. Literaturhinweise).
Auch das Themenfeld „Gott suchen – Gott erfahren“ ist
vollständig abgedeckt:
– „Gott – gibt es den überhaupt?“ spielt mindestens in der
9. Stunde eine Rolle,wohl auch in der 1. und 2. und 5.–8.;
– „in Sprachbildern von Gott reden“ sicher in der 10./11.
(Elija), vielleicht auch in der 7./8. Stunde;
– „Gotteserfahrungen der Bibel“ werden häufig angesprochen
(4.–8., 10./11. Stunde);
– „zu Gott beten“ kommt in der Schlussstunde zu seinem
Recht.
1. Stunde:
Wie ist die Welt entstanden?
Eine Annäherung an die Frage, wie die Welt entstanden
ist, kann über unterschiedliche Medien erreicht werden.
Empfehlenswert sind die Folienmappe „Zehn-Hoch. 43
Farbfolien mit Erklärungen” (Preis 16,40 Euro, zzgl.
Versandkosten, Bestelladresse: Bischöfliches Ordinariat,
Abteilung Zentrale Verwaltung, Postfach 9, 72101 Rottenburg,
Telefax 0 74 72/1 69-6 14) und der schon etwas
ältere, aber als Zeichentrickfilm zeitlose Film „cosmic
zoom”. Beide Medien nehmen die Schülerinnen und
Schüler mit auf eine Reise durch den Makro- und
Mikrokosmos und sind dazu geeignet, die Vorkenntnisse
der Schülerinnen und Schüler aufzunehmen und zu
ordnen sowie sie zum Staunen über die Vielfalt der Welt
anzuregen.
Standardbezug:
Die Schülerinnen und Schüler können die Freude an der
Schöpfung . . . exemplarisch aufzeigen (Dimension: „Welt
und Verantwortung“).
2. Stunde:
Wie ist die Welt entstanden?
Was erzählen andere Religionen über die Entstehung der
Welt? Auswertung einer Schülerrecherche in Jugendlexika,
„Was ist was – Büchern” u. Ä.
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Standardbezug:
(Möglicherweise:) Die Schülerinnen und Schüler wissen,
dass Religionen von Gott in Bildern und Symbolen
sprechen (Gott). Dieser Standard muss nicht unbedingt
bedient werden; die Aktivierung der Schülerinnen und
Schüler, die hier ihren Lernprozess ein wenig selbst
organisieren können, steht im Vordergrund.
3. Stunde:
Leben und Religion im alten Babylon
Der Mythos von der Weltentstehung am Ort des Exils der
Juden
Standardbezug:
Die Schülerinnen und Schüler kennen Stationen der
Geschichte Israels (Dimension: „Hermeneutik – Bibel und
Tradition“).
4. Stunde:
Israeliten in Babylon: Faszination und Fragen
Standardbezug:
Die Schülerinnen und Schüler kennen Stationen der
Geschichte Israels (Dimension: „Hermeneutik – Bibel und
Tradition“).
5.–6. Stunde:
Das Schöpfungslied Gen 1 als Antwort auf den
babylonischen Weltentstehungsmythos
Standardbezug:
Die Schülerinnen und Schüler
– wissen, dass das Bekenntnis zum Schöpfergott eine
Antwort auf die Frage ist, woher alles kommt und wohin
alles geht (Dimension: „Die Frage nach Gott“),
– kennen ausgewählte biblische Texte (Dimension: „Hermeneutik
– Bibel und Tradition“).
7.– 8. Stunde:
Gottesbild und Menschenbild im babylonischen Epos
und in Gen 1 – Aufgabe des Menschen in der Welt
Standardbezug:
Die Schülerinnen und Schüler
– wissen, dass Religionen von Gott in Bildern und
Symbolen sprechen, und können ein biblisches Bild für
Gott erläutern (Dimension: „Die Frage nach Gott“),
– wissen, dass der Mensch von Gott geschaffen, angesprochen,
Mitgestalter der Schöpfung ist (Dimension:
„Mensch sein – Mensch werden“),
– lernen zum Erhalt der Schöpfung beizutragen (Dimension:
„Welt und Verantwortung“).
9. Stunde:
Antwort auf die naturwissenschaftlichen Theorien
von der Weltentstehung heute: Gott als „Auslöser“
des Urknalls und Gott als Erhalter der Welt, Grund
ihrer Gesetzlichkeit
Standardbezug:
Die Schülerinnen und Schüler wissen, dass das Bekenntnis
zum Schöpfergott eine Antwort auf die Frage ist,
woher alles kommt und wohin alles geht (Dimension: „Die
Frage nach Gott“).