Standards und Religionsunterricht - Erzbischöfliches Ordinariat ...
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Vertrauen heißt der<br />
Leitgedanke in Klasse<br />
1/2: „. . . Vertrauen anzubahnen<br />
<strong>und</strong> zu stärken.<br />
Als Gr<strong>und</strong>kraft<br />
wird Vertrauen auf unterschiedlichenEbenen<br />
gefördert: Vertrauen<br />
zu sich selbst, zu<br />
anderen Kindern <strong>und</strong><br />
Erwachsenen <strong>und</strong><br />
letztlichzuGottalsdem<br />
tragenden Gr<strong>und</strong>.“<br />
In der Geschichte von Abraham wird uns dies gezeigt. Bei<br />
Abraham geht es um einen Menschen, der Gottes Wort<br />
<strong>und</strong> seinen Verheißungen vertraut, der aufbricht <strong>und</strong> neue<br />
Wege geht.<br />
Frau K. überlegt: Wie entsteht ein solches Vertrauen <strong>und</strong><br />
wie kann ein Kind Vertrauen in einer Gottesbeziehung aufbauen<br />
<strong>und</strong> entwickeln – Vertrauen in einen Gott, der unser<br />
Leben <strong>und</strong> unsere Wege begleitet? Abraham vertraut<br />
auf die Zusage Gottes, auf seine Verheißung. Gott traut<br />
ihm zu, neue, unbekannte Wege zu gehen, ohne Sicherheiten,<br />
ohne Orientierungshilfen <strong>und</strong> auch ohne Rückversicherung<br />
der Familie. Auch Kinder kennen bereits ähnliche<br />
Situationen, auf die sie keinen Einfluss haben, wie<br />
z. B. einen Umzug, Schulwechsel, Fre<strong>und</strong>schaften. Wo immer<br />
die Haltung des Vertrauens im Kind gestärkt wird,<br />
wächst auch die Voraussetzung für den Glauben an Gott.<br />
Immer wieder begegnet uns in der Abrahamsgeschichte<br />
die Feststellung „<strong>und</strong> Abraham glaubte dem Herrn“.<br />
Vertrauen <strong>und</strong> Glauben – das lässt sich in dieser Geschichte<br />
nicht trennen. So muss es im Unterricht immer<br />
wieder darum gehen, Erfahrungen von Vertrauen nachzuspüren<br />
<strong>und</strong> sie dann in einem zweiten Schritt auf die<br />
Beziehung des Menschen zu Gott anzuwenden. So kann<br />
die Abrahamserzählung für uns heute zu einer zentralen<br />
Geschichte werden. Lieder, Bilder, Erfahrungsübungen<br />
können u.a. helfen, dieses Vertrauen zu stärken.<br />
Beschreibung der Kompetenzen<br />
Im ersten Teil des Bildungsplanes werden die Kompetenzen<br />
beschrieben, die die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler im<br />
Laufe ihrer Schulzeit erwerben. Diese fünf Kompetenzen<br />
müssen jedoch immer in einem Miteinander <strong>und</strong> in ihren<br />
Wechselwirkungen gesehen werden. In vielfältiger Weise<br />
werden diese Kompetenzen eingeübt <strong>und</strong> gefördert.<br />
Frau K. richtet ihren<br />
Blick nun folgerichtig<br />
auf die Beschreibung<br />
der Kompetenzen, die<br />
sich in den Leitgedanken<br />
(I.3) finden:<br />
Personale Kompetenz:<br />
Schülerinnen <strong>und</strong><br />
Schüler, die Abraham<br />
kennen(-lernen), werden<br />
„darin begleitet,<br />
sich in ihrer Lebenswirklichkeit,<br />
mit ihren eigenen Begabungen <strong>und</strong> Grenzen<br />
anzunehmen <strong>und</strong> Vertrauen (s.o.) in ihr eigenes Leben zu<br />
gewinnen. . . Sie werden darin begleitet, sich <strong>und</strong> ihr Leben<br />
als von Gott angenommen <strong>und</strong> getragen verstehen zu lernen.“<br />
Soziale Kompetenz: In verschiedenen Formen des<br />
Unterrichts, z. B. im Rollenspiel, lernen Schülerinnen <strong>und</strong><br />
Schüler mit Hilfe der Abrahamsgeschichte, Probleme des<br />
menschlichen Miteinanders zu erkennen (Abraham –<br />
Sara), sich Lösungswege vorzustellen <strong>und</strong> sich in andere<br />
hineinzufühlen.<br />
Methodenkompetenz: Die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler. . .<br />
„werden angeleitet, den Sinngehalt von Äußerungen<br />
früherer Generationen <strong>und</strong> heutiger Menschen zu erfassen<br />
. . .“; „erkennen die Eigenart religiöser Sprache, ihre<br />
Bilder, Symbole <strong>und</strong> Begriffe <strong>und</strong> lernen, in ganzheitlicher<br />
Weise angemessen mit ihr umzugehen.“<br />
Fachkompetenz: In Bezug auf die Abrahamsgeschichte<br />
ist das Kennen der biblischen Erzählung ein zentrales<br />
Anliegen. Die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler werden darin<br />
„unterstützt, biblische Sätze <strong>und</strong> Geschichten auf eigene<br />
Erfahrungen zu beziehen.“<br />
Religiöse Kompetenz: Die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler<br />
. . .„werden motiviert <strong>und</strong> angeleitet, sich auf Texte, Bilder,<br />
Musik <strong>und</strong> Symbole des <strong>Religionsunterricht</strong>s einzulassen<br />
. . .“; „elementare religiöse Sprachformen (Lieder, Gebete)<br />
sowie religiöse Ausdrucksformen (Stille, Meditation,<br />
Segen…) zu verstehen, zu achten <strong>und</strong> mit zu gestalten.“<br />
Sie „werden ermutigt <strong>und</strong> begleitet, eine persönliche, vertrauensvolle<br />
Gottesbeziehung . . . zu entfalten.“<br />
Frau K. überlegt, dass sie mit Hilfe verschiedener<br />
Methoden diese fünf Kompetenzbereiche einüben <strong>und</strong><br />
fördern kann <strong>und</strong> dies für sich selbst auch überprüfen wird.<br />
Inhalte<br />
Ohne Inhalte wird Frau<br />
K. nach wie vor nicht<br />
unterrichten. Sie findet<br />
die Inhalte zusammengefasst<br />
im Anschluss<br />
an die Kompetenzen in<br />
Teil II: „Mit Gott auf<br />
dem Weg“ – Im Vertrauen<br />
auf Gott seinen<br />
Weg gehen – Abraham.<br />
Auch andere verbindliche<br />
Inhalte können mit<br />
aufgenommen werden: „Gemeinschaft <strong>und</strong> Glauben erfahren“:<br />
Jeder von uns ist einmalig, von Gott geliebt <strong>und</strong><br />
angenommen; oder: „Mein Leben zur Sprache bringen“:<br />
Teilen, was wir im Leben erfahren . . .<br />
Für die Umsetzung dieser Inhalte gibt es eine Fülle von<br />
Materialien, „Bausteinen“, die Frau K. privat, an der Schule<br />
oder einer Medienstelle zur Verfügung stehen.<br />
Sie wählt eine Kinderbibel, mit deren Hilfe sie erzählen<br />
oder vorlesen kann, sucht passende Bilder, Ideen für<br />
Freiarbeit oder Lernzirkel <strong>und</strong> . . .<br />
Schulcurriculum<br />
Frau K. ist mitten in ihren Vorüberlegungen. Bevor sie ins<br />
Detail geht, liest sie nach im Plan Evangelische<br />
Religionslehre <strong>und</strong> stellt fest, dass auch dort in Klasse 2<br />
im Themenfeld „Wagnis <strong>und</strong> Vertrauen, 1 Mose 12–21“<br />
Abraham vorgesehen ist. Sie nimmt sich vor, ihre evangelische<br />
Kollegin daraufhin anzusprechen <strong>und</strong> mit ihr zu<br />
überlegen, welche Bausteine sie gemeinsam erarbeiten.<br />
Eine weitere Möglichkeit<br />
der Kooperation<br />
bietet sich mit anderen<br />
Fächern <strong>und</strong> Fächerverbünden<br />
an. Besonders<br />
in dem Fächerverb<strong>und</strong><br />
Mensch, Natur<br />
<strong>und</strong> Kultur findet<br />
Frau K. Anknüpfungspunkte<br />
in Kompetenzfeld<br />
1 „Wer bin ich, was<br />
kann ich...“(z.B.Wahr-<br />
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