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Standards und Religionsunterricht - Erzbischöfliches Ordinariat ...

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B Von einer Kompetenz ausgehend<br />

1. Schritt: Eine konkrete Kompetenz, die unter einer der sieben Dimensionen geordnet ist, auswählen<br />

2. Schritt: Zu der gewählten Kompetenz ergänzende <strong>und</strong>/oder erweiternde Kompetenzen aus den anderen 6 Dimensionen<br />

zuordnen<br />

3. Schritt: Dem Kompetenzen-Netz Inhalte aus II. Kompetenzen <strong>und</strong> weitere Inhalte aus der Lebens- <strong>und</strong> Erfahrungswelt<br />

der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler zuordnen<br />

4. Schritt: Auswahl von Unterrichtsmaterialien <strong>und</strong> Methoden<br />

1. Schritt:<br />

Eine konkrete Kompetenz auswählen<br />

Z.B.: Die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler wissen um die Würde<br />

aller Lebewesen, um ihr gegenseitiges Angewiesensein<br />

<strong>und</strong> um ihr gemeinsames Lebensrecht als Geschöpfe<br />

Gottes (1. Kompetenz aus Dimension 2. Welt <strong>und</strong> Verantwortung).<br />

2. Schritt:<br />

Zu der gewählten Kompetenz ergänzende <strong>und</strong>/oder<br />

erweiternde Kompetenzen aus den anderen 6 Dimensionen<br />

zuordnen<br />

An diesem Schritt wird deutlich, dass nicht jede der unter<br />

den sieben Dimensionen angeführten Kompetenzen separiert<br />

erarbeitet werden muss, sondern dass jede einzelne<br />

Kompetenz Anknüpfungspunkte zur Vernetzung mit<br />

anderen bietet <strong>und</strong> so größere Lernarrangements möglich<br />

sind. An dem hier ausgewählten Beispiel zeigt sich auch<br />

die inhaltliche Nähe zweier Kompetenzen ein <strong>und</strong> der selben<br />

Dimension.<br />

3. Schritt:<br />

Dem Kompetenzen-Netz Inhalte aus II. Kompetenzen<br />

<strong>und</strong> weitere Inhalte aus der Lebens- <strong>und</strong><br />

Erfahrungswelt der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler zuordnen<br />

In diesem Schritt kommt es darauf an, mit Blick auf die<br />

angestrebten Kompetenzen Inhalte auszuwählen, an denen<br />

<strong>und</strong> durch die die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler möglichst<br />

lebensnah ihre Lernerfahrungen auf der Ebene aller fünf<br />

Kompetenzen trainieren <strong>und</strong> ausbauen können.<br />

Über die einzelnen Schritte dieses Modells erfolgt die<br />

Annäherung an die Problemstellung auf die Schülerinnen<br />

<strong>und</strong> Schüler hin. Die Vernetzung der „Leit“-Kompetenz mit<br />

weiteren angezielten Kompetenzen <strong>und</strong> diesen zugeordnete<br />

mögliche (Unterrichts)Inhalte lassen erkennen, inwieweit<br />

sich eine offene Problemstellung ergibt, an der die<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler möglichst breit ihre Kompetenzen<br />

trainieren, ausbauen <strong>und</strong> festigen können.<br />

32<br />

Aus dem oben ausgeführten Modell lässt sich z. B. folgende<br />

offene Problemstellung auf die Unterrichtspraxis<br />

hin ableiten: Die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler bearbeiten<br />

zwei Fotos <strong>und</strong> zwei Stellungnahmen, die sich mit unterschiedlichen<br />

Formen der Tierhaltung befassen, stellen einen<br />

Bezug zu Gen 1,1–2,4 <strong>und</strong> ihrem eigenen Verhalten<br />

her – dokumentieren <strong>und</strong>/oder präsentieren ihre Position.<br />

Diese Problemstellung ist dann darauf hin zu befragen,<br />

was sie für einen Zugewinn hinsichtlich der übergeordneten<br />

Kompetenzen zu leisten vermag – ein Antwortversuch:<br />

Religiöse Kompetenz: Die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler werden<br />

sensibilisiert, „hinter die Dinge“ zu schauen, um zu<br />

erkennen, dass es zwar die reale Abstufung Mensch Tier<br />

in der Alltagswelt gibt – bis hin dazu, dass Menschen Tiere<br />

töten, um sich zu ernähren – aber dass diese Realität immer<br />

auch durch den Gedanken „das Tier als Mitgeschöpf“<br />

gestaltet werden <strong>und</strong> geprägt sein muss – als genuin<br />

christlicher Schöpfungsauftrag.<br />

Fachkompetenz: Die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler lernen<br />

große Texte der Tradition – Teile der biblischen Schöpfungstexte<br />

– kennen, für das eigene Leben zu hinterfragen<br />

<strong>und</strong> die ihnen daraus ganz konkret - als Christin <strong>und</strong><br />

als Christ - erwachsene Verantwortung wahrzunehmen.<br />

Personale Kompetenz: Die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler werden<br />

durch die Auseinandersetzung mit den Positionen der<br />

Tierhaltung in ihrer Persönlichkeitsbildung dahingehend<br />

begleitet, dass sie als Person zu einer eigenständig begründeten<br />

Position zu den einzelnen Sachverhalten angeregt<br />

werden.<br />

Soziale Kompetenz: Die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler erkennen<br />

die Verantwortung, die dem Menschen aus dem<br />

Umgang mit dem Mitgeschöpf Tier <strong>und</strong> der Mitwelt im<br />

Ganzen erwächst, <strong>und</strong> werden aufgr<strong>und</strong> ethischer Gr<strong>und</strong>sätze<br />

aus dem biblisch-christlichen Horizont mit den<br />

Leitlinien ihres eigenen Handelns <strong>und</strong> dessen Folgen konfrontiert.<br />

Methodische Kompetenz: Die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler<br />

lernen, sich unterschiedliche Sachverhalte zu erschließen<br />

<strong>und</strong> die wichtigsten Gr<strong>und</strong>aussagen der jeweiligen<br />

Position herauszuarbeiten. Sie lernen, durch das Beschaffen<br />

von Sachwissen <strong>und</strong> weiteren Informationen die<br />

Positionen zu bewerten <strong>und</strong> die daraus erwachsene eigene<br />

Stellungnahme anderen gestalterisch mitzuteilen<br />

<strong>und</strong> argumentativ zu vertreten.

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