Standards und Religionsunterricht - Erzbischöfliches Ordinariat ...
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des Lesers kommen könnten, waren auch Fragen von uns<br />
Mitgliedern der Lehrplankommission Katholische Religionslehre<br />
Gr<strong>und</strong>schule, als wir versuchten eine Visualisierungshilfe<br />
zum Umgang mit dem neuen Bildungsplan<br />
für unseren GS-Beitrag zu entwickeln.<br />
Davon ausgehend, dass es dem Konzept des neuen<br />
Bildungsplans entsprechend unterschiedliche Zugangsmöglichkeiten<br />
zur Unterrichtsplanung geben wird, <strong>und</strong><br />
dass der neue Bildungsplan im Fach Katholische<br />
Religionslehre auf die Situation von staatlichen <strong>und</strong> kirchlichen<br />
Lehrkräften hin bedacht werden muss, haben wir<br />
uns auf das oben aufgeführte Schema verständigt. Die<br />
Legende erläutert präzise die im Schema verwendeten<br />
Kürzel.<br />
Das Vertrautwerden <strong>und</strong> Umgehen mit dem neuen Plan<br />
bedeutet zunächst einen eigenen Lernprozess zu durchlaufen,<br />
der die einzelnen Elemente des Bildungsplans<br />
nicht isoliert, sondern in ihrem Zusammenhang zu sehen<br />
verhilft. Es soll dadurch leichter fallen, sich im Umgang mit<br />
dem neuen Bildungsplan immer wieder zu vergewissern,<br />
was gerade der Fokus der eigenen Arbeit ist <strong>und</strong> welche<br />
anderen Elemente des Bildungsplans mit zu sehen sind,<br />
mitbedacht werden sollten.<br />
Die Elemente des Schemas geben nicht exakt die Struktur<br />
der Überschriften des Bildungsplans wieder. Einzelne<br />
Teilüberschriften, z.B. I.1, I.2 <strong>und</strong> I.5 wurden im Element<br />
L des Schemas zusammengefasst, andere Teilüberschriften,<br />
z. B. I.3 ( b K), I.4 (D) werden als eigenes Element<br />
genannt. Dieses Vorgehen war notwendig, um eine darstellbare<br />
Visualisierung möglicher Denkprozesse im<br />
Umgang mit dem neuen Bildungsplan zu erreichen. Weiter<br />
ist wichtig, dass die einzelnen Elemente nicht gleichrangig<br />
sind. Die Darstellung des Schemas kann suggerieren,<br />
dass z. B. das Element D neben den anderen Elementen<br />
eine gleichberechtigte Position hat. Das ist nicht der Fall.<br />
Neben der Beschreibung der Kompetenzen (I.3 im<br />
Bildungsplan) <strong>und</strong> der Formulierung überprüfbarer Kompetenzen<br />
(II im Bildungsplan) sollen die Dimensionen nicht<br />
als weiteres eigenständiges Element eingeführt werden.<br />
Bei der Frage der unterrichtlichen Umsetzung der überprüfbaren<br />
Kompetenzen können die Aussagen zu den<br />
Vom verbindlichen Inhalt zum Unterricht<br />
Frau G. ist Gemeindereferentin <strong>und</strong> gibt <strong>Religionsunterricht</strong><br />
in den Klassen 3 <strong>und</strong> 4.<br />
In den Leitgedanken des neuen Bildungsplanes liest Frau<br />
G., dass der <strong>Religionsunterricht</strong> die Gemeindekatechese<br />
„in geeigneter Weise ergänzen <strong>und</strong> unterstützen“ soll, <strong>und</strong><br />
dass eine „Kooperation mit den Kirchengemeinden . . .<br />
erstrebenswert“ ist (I.5). Für ihr religionspädagogisches<br />
Arbeiten in den Klassen 3 <strong>und</strong> 4 ist als Leitgedanke (I.5)<br />
vorgegeben: Die religiöse Identität der Kinder stärken, d.h.<br />
ihnen helfen, die christliche Hoffnung in ihrem Leben wahrzunehmen<br />
<strong>und</strong> zu erproben. Dies ist aufbauend gedacht<br />
auf dem, was in den ersten beiden Schuljahren als<br />
Leitgedanke bestimmend war: Vertrauen als Gr<strong>und</strong>kraft<br />
auf unterschiedlichen Ebenen zu fördern.<br />
Da Frau G. in der Pfarrei u. a. für die Erstkommunionvorbereitung<br />
zuständig ist, möchte sie in ihrem <strong>Religionsunterricht</strong><br />
den thematischen Schwerpunkt auf Person <strong>und</strong><br />
Wirken Jesu legen.<br />
Dimensionen, wie sie in den Leitgedanken unter Punkt I.4<br />
zu finden sind, wichtige theologische, religionspädagogische<br />
<strong>und</strong> didaktische Orientierungen geben.<br />
Die Pfeile zeigen die Möglichkeiten einer Vernetzung auf.<br />
Die gestrichelten Kreise deuten an, dass sich nicht alle<br />
Elemente als Zugang eignen:<br />
Die Leitgedanken sind besonders in der Beschreibung von<br />
Zielen <strong>und</strong> Aufgaben, sowie der Nennung der rechtlichen<br />
Gr<strong>und</strong>lagen für den <strong>Religionsunterricht</strong> zu dicht <strong>und</strong> zu<br />
abstrakt, um daraus Orientierungen für die konkrete<br />
unterrichtliche Arbeit gewinnen zu können. Trotzdem sind<br />
diese Ausführungen wichtig, weil sie die kirchliche<br />
Verankerung des <strong>Religionsunterricht</strong>s verdeutlichen.<br />
Die Dimensionen sind als didaktische <strong>und</strong> hermeneutische<br />
Hilfe gedacht. Sie eignen sich nicht als ein erster<br />
Schritt im Umgang mit dem Bildungsplan, doch werden<br />
sie im weiteren Weg eine wichtige Rolle spielen.<br />
Das Schulcurriculum kann sicherlich einmal als Ausgangspunkt<br />
für die Planung von <strong>Religionsunterricht</strong> eine<br />
Rolle spielen. In der Einführungsphase des Bildungsplanes<br />
kommt es als erster Schritt eher noch nicht in<br />
Frage.<br />
Nicht zuletzt verdeutlicht das Schema, dass im Mittelpunkt<br />
aller Überlegungen die Kinder stehen, die wir durch<br />
unsere religionspädagogische Arbeit auf ihrem Glaubensweg<br />
begleiten.<br />
Im Folgenden werden drei Zugangsmöglichkeiten zum<br />
Unterricht beschrieben, die anhand des Schemas mitverfolgt<br />
werden können:<br />
(1) vom verbindlichen Inhalt zum Unterricht (Bsp. Reich-<br />
Gottes-Botschaft Jesu/Gleichnisse),<br />
(2) von der überprüfbaren Kompetenz zum Unterricht (Bsp.<br />
Abraham),<br />
(3) von den beschriebenen Kompetenzen zum Unterricht.<br />
Am Ende eines jeden Beitrags wird auf hilfreiches Material<br />
verwiesen.<br />
Ein möglicher Weg am Beispiel „Reich-Gottes-Botschaft Jesu/Gleichnisse“<br />
Dr. Jutta Nowak<br />
Inhalte<br />
Im Blick auf ihre Unterrichtsvorbereitung geht Frau G. nun<br />
folgende Schritte: sie schaut die verbindlichen Inhalte der<br />
Klassen 3 <strong>und</strong> 4 auf den von ihr gewünschten thematischen<br />
Schwerpunkt durch, <strong>und</strong> trifft auf das Themenfeld<br />
„Für wen haltet ihr mich? – Jesus von Nazaret“. Zu diesem<br />
Themenfeld sind<br />
drei weitere Themen<br />
angegeben: „Jesus<br />
ruft Menschen – Menschen<br />
folgen Jesus<br />
nach“, „Jesus bringt<br />
die Botschaft vom<br />
Reich Gottes“ <strong>und</strong><br />
„Jesus Christus im<br />
Wort <strong>und</strong> im Mahl begegnen“.<br />
Frau G. wählt<br />
die Reich-Gottes-The-<br />
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