Standards und Religionsunterricht - Erzbischöfliches Ordinariat ...
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matik aus <strong>und</strong> beschließt, die beiden anderen Themen zu<br />
einem späteren Zeitpunkt zu behandeln.<br />
Unter den verbindlichen Inhalten für die Klassen 1 <strong>und</strong> 2<br />
hatte Frau G. das Themenfeld „Menschen spüren: Jesus<br />
schenkt Gottes Liebe“ <strong>und</strong> darunter „Jesus heilt – Heilung<br />
des Blinden, Heilung des Gelähmten“ gelesen. Jesus hat<br />
den Menschen die Botschaft vom Reich Gottes in Wort<br />
<strong>und</strong> Tat verkündet. Die Reich-Gottes-Thematik wird in<br />
Klasse 2 noch nicht ausdrücklich genannt, erfährt aber<br />
durch den Aspekt „Jesus heilt“ (Kl. 2) bereits eine Gr<strong>und</strong>legung.<br />
Der nächste Schritt in der Planung ihrer Unterrichtseinheit<br />
besteht für Frau G. darin, die in sieben Dimensionen<br />
formulierten Kompetenzen daraufhin durchzulesen,<br />
welche dem Inhalt „Reich Gottes“ entsprechen bzw. über<br />
ihn erreicht werden können.<br />
Überprüfbare Kompetenzen<br />
Indem Frau G. einen<br />
verbindlichen Inhalt<br />
bearbeitet, unterstützt<br />
sie die Schülerinnen<br />
<strong>und</strong> Schüler darin, die<br />
entsprechenden, festgeschriebenenKompetenzen<br />
zu erreichen.<br />
Frau G. schaut mit<br />
dem gewählten Inhalt<br />
„Reich Gottes“ die<br />
sieben Dimensionen<br />
durch: was bedeutet<br />
„Reich Gottes“ für das „Mensch sein – Mensch werden“<br />
der Kinder (Dimension 1), für „Welt <strong>und</strong> Verantwortung“<br />
(Dimension 2), wo findet sich etwas darüber in „Bibel <strong>und</strong><br />
Tradition“ (Dimension 3), was sagt es mir im Blick auf<br />
„Gott“ (Dimension 4) <strong>und</strong> „Jesus Christus“ (Dimension 5),<br />
was bedeutet es für „Kirche“ (Dimension 6) <strong>und</strong> „Religionen“<br />
(Dimension 7).<br />
Es zeigt sich, dass der Inhalt „Reich Gottes“ zu folgenden<br />
Kompetenzformulierungen passt:<br />
Die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler<br />
– können die Erfahrung, dass Gott in seiner Güte den<br />
Menschen nahe ist, in Bildern, Liedern <strong>und</strong> Gebeten zum<br />
Ausdruck bringen (Dimension 1);<br />
– kennen aus dem Neuen Testament die Botschaft Jesu<br />
vom Reich Gottes (Gleichnisse) . . . (Dimension 3);<br />
– können anhand . . . eines Gleichnisses die Reich-Gottes-<br />
Botschaft Jesu erläutern <strong>und</strong> kreativ gestalten (Dimension<br />
5).<br />
Frau G. erfährt, dass in den gef<strong>und</strong>enen Kompetenzen der<br />
Inhalt „Reich Gottes“ mit Gleichnissen verb<strong>und</strong>en ist.<br />
Die Heilungserzählungen (Klasse 2) finden in der Behandlung<br />
der Gleichnisse eine Fortführung. Die Botschaft Jesu<br />
vom Reich Gottes in Tat (Heilungen) <strong>und</strong> Wort (Gleichnisse)<br />
wird so gewissermaßen abger<strong>und</strong>et, vervollständigt.<br />
Frau G. lernt die überprüfbaren Kompetenzen als Lernzielformulierungen<br />
zu verstehen, <strong>und</strong> dies auf verschiedenen<br />
Ebenen: als St<strong>und</strong>enziele, Teilziele, übergeordnete<br />
Lernziele.<br />
Der erste Schritt ihrer Unterrichtsplanung ergab sich für<br />
Frau G. aus dem Zuordnen eines Inhaltes zu der/den in<br />
den Dimensionen formulierten Kompetenz(en).<br />
Dimensionen<br />
Die bisher geleistete Vernetzungsarbeit zeigt Frau G., dass<br />
die Arbeit mit einem verbindlichen Inhalt weder alle<br />
12<br />
Dimensionen abdecken muss, noch dass immer alle<br />
Kompetenzen einer Dimension bedient werden müssen.<br />
Für die Planung ihrer Unterrichtseinheit war es wichtig zu<br />
verstehen, dass Dimensionen keine Themenfelder sind.<br />
Das heißt, die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler sollen nicht<br />
Dimensionen beherrschen, sondern die in ihnen formulierten<br />
Kompetenzen erreichen. Die Dimensionen verhelfen<br />
Frau G. dazu, der von ihr zu planenden Unterrichtseinheit<br />
eine Sachstruktur zu geben. Außerdem gibt ihr die<br />
gr<strong>und</strong>legende inhaltliche Bedeutung der Dimensionen,<br />
wie sie in den „Leitgedanken zum Kompetenzerwerb“ (I.4)<br />
beschrieben ist, eine didaktische Orientierung. So erfährt<br />
Frau G. zum Beispiel im Blick auf Jesus Christus (Dimension<br />
4), dass die Kinder Hilfe zu einem persönlichen<br />
Glauben an Jesus Christus bekommen <strong>und</strong> sich zur<br />
Nachfolge eingeladen wissen sollen.<br />
Nach Durchsicht der Kompetenzen weiß Frau G. nun, was<br />
ihre Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler an Fähigkeiten beherrschen<br />
<strong>und</strong> über welches Wissen sie verfügen sollen.<br />
Beschreibung der Kompetenzen<br />
In den „Leitgedanken zum Kompetenzerwerb“ (I.3) sind<br />
fünf Kompetenzen benannt <strong>und</strong> näher beschrieben:<br />
religiöse Kompetenz,<br />
Fachkompetenz, personale<br />
Kompetenz,<br />
soziale Kompetenz,<br />
Methodenkompetenz.<br />
Frau G. erfährt aus den<br />
Leitgedanken, dass<br />
diese fünf Kompetenzen<br />
immer in ihrem<br />
Zusammenhang gesehen<br />
werden müssen,<br />
<strong>und</strong> dass sie die Schülerin/den<br />
Schüler als<br />
ganzheitliche Person im Blick haben. Der nächste Schritt<br />
ihrer konkreten Unterrichtsplanung besteht für Frau G.<br />
darin, die überprüfbaren Kompetenzen daraufhin durchzuschauen,<br />
welche der beschriebenen Kompetenzen (I.3)<br />
in ihnen angesprochen sind, gefördert <strong>und</strong> gefordert werden<br />
sollen. Dies gilt es zunächst zu trainieren.<br />
Die Methoden <strong>und</strong> Materialien, die Frau G. nun konkret<br />
auszuwählen hat, sollen den Kindern helfen, die geforderte<br />
überprüfbare Kompetenz zu erreichen. Die nicht direkt<br />
angesprochenen bzw. geforderten Kompetenzen können<br />
<strong>und</strong> sollen dann – je nach Zeit – auch noch durch<br />
entsprechende Gestaltung <strong>und</strong> Vorbereitung des<br />
Unterrichts mittrainiert werden.<br />
Die Konzeption des neuen Bildungsplanes geht von einem<br />
Lernbegriff aus, der „Lernen“ als Einüben <strong>und</strong> Fördern von<br />
Kompetenzen versteht. Dies geht jedoch nur über Inhalte.<br />
Deswegen war der erste Schritt der, einem Inhalt eine<br />
überprüfbare Kompetenz (II.) zuzuordnen, die über diesen<br />
Inhalt erreicht werden soll.<br />
Auf ihr Thema bezogen entschließt sich Frau G., die<br />
Gleichnisse als Erzählung, als Metapher, als Spiel aufzubereiten.<br />
Dies bietet den Kindern die Möglichkeit, dem<br />
Gleichnis nicht distanziert gegenüber zu bleiben (als<br />
Aneignung theoretischen Wissens), sondern in ihm selbst<br />
vorzukommen. Primär geht es Frau G. um eine Vertiefung<br />
<strong>und</strong> Belebung des Glaubens der Kinder (= religiöse<br />
Kompetenz).<br />
Auswahl von Materialien <strong>und</strong> Methoden<br />
Die konkrete Auswahl von Materialien <strong>und</strong> Methoden steht<br />
also immer unter dem Vorzeichen „zum Kompetenzerwerb“.<br />
Das heißt, es müssen Lernarrangements ent-