Gender Controlling - Bundesministerium für Wissenschaft und ...
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<strong>Gender</strong> im <strong>Controlling</strong><br />
Projekt <strong>Gender</strong> <strong>Controlling</strong><br />
gefördert vom bm:bwk<br />
<strong>Gender</strong> wird als Handlungsfeld in das <strong>Controlling</strong> systematisch integriert. Das bestehende<br />
<strong>Controlling</strong> wird „gegendert“.<br />
<strong>Controlling</strong> des <strong>Gender</strong> Mainstreaming<br />
Die Umsetzung des <strong>Gender</strong> Mainstreaming ist ein Prozess, der begleitet wird. Ausgangsfragen<br />
dabei sind etwa: Wie kann die Implementierung des <strong>Gender</strong> Mainstreaming gemessen<br />
<strong>und</strong> bewertet werden? Welche Informationen sind nötig, um <strong>Gender</strong> Mainstreaming beurteilen<br />
<strong>und</strong> steuern zu können.<br />
3 R-Methode<br />
Die 3 R-Methode ist ein analytisches Instrument, das ursprünglich in Schweden <strong>für</strong> die kommunale<br />
Planung entwickelt wurde <strong>und</strong> der systematischen Erfassung von Informationen zur<br />
Umsetzung von <strong>Gender</strong> Mainstreaming in einem Bereich dient.<br />
Die drei R’s stehen <strong>für</strong>:<br />
Repräsentation<br />
Wie verteilen sich Männer <strong>und</strong> Frauen als Akteure/innen <strong>und</strong> Zielgruppen im betreffenden<br />
Bereich, differenziert nach Stellung <strong>und</strong> Funktionen?<br />
Ressourcen<br />
Wie gestaltet sich die Verteilung von Ressourcen (Geld, Zeit <strong>und</strong> Raum) unter Männern <strong>und</strong><br />
Frauen?<br />
Realisierung<br />
Auf welche Ursachen sind die festgestellten Verteilungen von Ressourcen zwischen Männern<br />
<strong>und</strong> Frauen zurück zu führen? Was wird gemacht <strong>und</strong> warum wird auf diese Art <strong>und</strong> Weise<br />
gehandelt. Werden die Interessen von Männern <strong>und</strong> Frauen gleichermaßen berücksichtigt?<br />
Welche Rollenbilder, Normen <strong>und</strong> Werte liegen den Entscheidungen <strong>und</strong> den Handlungen<br />
zugr<strong>und</strong>e?<br />
Während die ersten beiden R’s (Repräsentation <strong>und</strong> Ressourcen) quantitative Variablen sind,<br />
enthält das dritte R eine qualitative Dimension. Hier geht es um das Sichtbarmachen von Ursachen<br />
<strong>für</strong> ungleiche Verteilungen, das Hinterfragen von Rollenbildern, von Normen <strong>und</strong><br />
Werten, die <strong>für</strong> die Diskussion im Prozess des <strong>Gender</strong> Mainstreaming von Bedeutung sind. Zu<br />
den analytischen Instrumenten gehört auch die Erhebung geschlechtsspezifisch aufgeschlüsselter<br />
Daten. Zur Erhebung können vorhandene Statistiken ausgewertet oder neue Daten erhoben<br />
werden. Es kann auch mit dem Instrument der Checklisten gearbeitet werden, indem<br />
Bestandsaufnahmen gemacht, Ziele vereinbart sowie Maßnahmen entwickelt <strong>und</strong> evaluiert<br />
werden. Die Ergebnisse solcher Untersuchungen zeigen Handlungsbedarfe auf <strong>und</strong> sind oft<br />
Gr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong> weitere Planungen. 11<br />
11 Regine Bendl/Edeltraud Hanappi-Egger/Roswitha Hofmann: Spezielle Methoden der Organisationsstudien,<br />
in: Regine Bendl/Edeltraud Hanappi-Egger/Roswitha Hofmann (Hg.): Interdisziplinäres <strong>Gender</strong>- <strong>und</strong> Diversitätsmanagement.<br />
Einführung in Theorie <strong>und</strong> Praxis . Bielefeld 2002, 91 ff.<br />
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