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Projekt Gender Controlling gefördert vom bm:bwk Eine GBA ist Bestandteil von Gender-Mainstreaming, geschlechtsspezifische Überlegungen können sich also nicht bloß auf Gleichstellungspolitik und Frauenförderungsprojekte beschränken, sondern müssen auch in der Verteilung der Ressourcen präsent sein. Durch geschlechtsspezifische Budgetanalysen kann die Frauenpolitik zudem von den „Rändern der Sozialpolitik, wo sie sich traditionellerweise bewegt, wegkommen“ 6 . GPA hatte ihren Anfang als Forderung an die öffentliche Verwaltung, an Regierungen und Parlamente. Geschlechtsspezifische Kriterien finden zunehmend aber auch Eingang in NPM-Methoden und findet sich mittlerweile überall dort, wo es um die Verteilung (knapper werdender) Ressourcen geht. Zusammengefasst lässt sich als Kern der Zielsetzungen von GBA festhalten, dass es um Transparenz bezüglich genderspezifischer Wirkungen von Budgetpolitik geht, um die Einflussnahme auf budgetpolitische Weichenstellungen und um die Sensibilisierung der Öffentlichkeit. Der Zugang zu und die Verteilung von öffentlichen Ressourcen sollen so gestaltet werden, dass sich die sozio-ökonomische Position von Frauen verbessert und letztlich mehr Gendergerechtigkeit herrscht. Fragt man nach den geschlechterspezifischen bzw. geschlechtergerechten Auswirkungen eines Budgets, stellt sich sofort die Frage nach der Bewertung und Messbarkeit dieser Auswirkungen. Denn mit der Identifikation konkreter Gender-Indikatoren steht und fällt die Beurteilung der GBA. Je nach Einsatzgebiet (Bund, Land, Kommune, NGO, Hochschule etc.) und Fragestellung finden sich hier eine Vielzahl von verschiedenen Kriterien und Fragestellungen, die EINE richtige Gender-Indikatorenliste kann es nicht geben, GBA ist ein äußerst komplexes Unterfangen. Erfahrungen etwa aus Australien haben übrigens gezeigt, dass die Entwicklung genderspezifischer Indikatoren generell die Datenerhebung verbessert hat 7 . Durch Gender Budgeting erfolgt die Umsetzung von Gender Mainstreaming auf finanzpolitischer Ebene. Gender Budgeting bzw. geschlechtergerechte Budgetpolitik ist in jüngster Zeit ein zunehmend mehr beachtetes Instrumentarium zur Erreichung von Geschlechtergerechtigkeit geworden. Mit „Gender Budgeting“ kann die Einnahmen-Ausgaben-Struktur einer Organisation geschlechtergerecht und ausgewogen gestaltet und durch die Planung und den Einsatz des Budgets Gleichstellung gefördert werden. Bestehende Ungleichheiten können somit abgebaut werden Dabei geht es nicht nur um spezielle Budgetposten für gleichstellungspolitische Belange („Frauentopf“), sondern vor allem um eine generelle Analyse des Gesamtbudgets einer Organisation mit allen geschlechtsspezifischen Facetten. Gender Budgets bewerten in der Regel nicht, ob die gleichen Summen für Frauen und Männer ausgegeben wurden, sondern ob die Budgets den unterschiedlichen Bedürfnissen der Geschlechter entsprechen. GB kann daher auch als Instrument oder Kernstück des Gender Monitoring betrachtet werden. 8 6 Ebda, 26. 7 Elisabeth Klatzer, Einfluss nehmen auf die Budgetpolitik – Internationale Initiativen und Erfahrungen mit Engendering Budgets, in: Luise Gubitzer/Birgit Trukeschitz (Hg.), Frauen und Budget. Frankfurt am Main 2004, 45-70, (53). 8 http://www.fforte.at/topthemen.php?woher=top-themen&eidi=63. 8
Gender Impact Assessment (GIA) Projekt Gender Controlling gefördert vom bm:bwk GIA ist eine Methode für die Bewertung geschlechtsspezifischer Auswirkungen. Es werden alle (geplanten) Maßnahmen auf ihre unterschiedlichen Folgen für Frauen und Männer hin überprüft und bewertet, um ihre geschlechtsspezifischen Wirkungen abschätzen zu können. Das Verfahren des GIA wurde in den Niederlanden entwickelt und besteht aus fünf Arbeitsschritten: 1. Ist-Situation: Beschreibung der gegenwärtigen Geschlechterverhältnisse 2. Trend: Prognose der Entwicklung ohne Intervention („Null-Variante“) 3. Plan: Analyse des geplanten Vorhabens 4. Wirkung: Abschätzung der potentiellen Effekte auf das Geschlechterverhältnis 5. Bewertung: Abwägung der positiven und negativen Effekte Der Gleichstellungsprüfung wird ein theoretischer Rahmen zugrunde gelegt, mit dem strukturelle Ungleichheiten identifiziert und das Funktionieren von Diskriminierungsmechanismen verstanden werden können, sowie Kriterien, anhand derer Maßnahmen bewertet werden: − Strukturen: Wie gestaltet sich das Geschlechterverhältnis? Was sind bestimmende Faktoren? Die Analyse kann sich z. B. auf das geschlechtsspezifische Arbeitsverhältnis oder die Organisation der Privatsphäre beziehen. − Prozesse: Wie wird das Geschlechterverhältnis festgeschrieben und reproduziert? Wie gestalten sich die Verteilung und der Zugang zu Ressourcen (Geld, Informationen, Definitionen, Normen und Werte)? − Kriterien: Anhand welcher Kriterien sollen erwartete Effekte bewertet werden? Mögliche Kriterien sind Gleichstellung, Autonomie etc. Auf Basis der festgelegten Kriterien wird über Annahme, Änderung oder Verwerfung einer Maßnahme oder Intervention entschieden. 9 Gender Controlling Gender Controlling ist ein Konzept zur Planung, Organisation, Umsetzung und Kontrolle einer verbindlichen Gleichstellungspolitik in Organisationen. Gender Controlling stellt dabei kein isoliertes Bereichscontrolling dar, sondern sollte Bestandteil eines Gesamt-Controlling- Systems sein und keinen eigenen Controlling Bereich bilden. Bereits aus dem Anspruch von Gender Mainstreaming als Querschnittsaufgabe folgt, dass die Gender-Perspektive in alle bestehenden Steuerungselemente einzuflechten ist. 10 Controlling wird somit als Instrument des Gender Mainstreaming eingesetzt. 9 http://www.dnr.de/dnr/projekte/userdata/13/13_Glossar.pdf. 10 http://www.hwp -hamburg.de/fach/fg_vwl/DozentInnen/heise/Materials/WP_StaatsWiss/10- Gender_Controlling.pdf. 9
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