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Gender Controlling - Bundesministerium für Wissenschaft und ...

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Projekt <strong>Gender</strong> <strong>Controlling</strong><br />

gefördert vom bm:bwk<br />

Da es das Ziel der Universität ist, möglichst viele Gelder zu erhalten, scheint es den Universitäten<br />

möglicherweise sinnvoller sich auf die Verbesserung in jenen Bereichen zu konzentrieren,<br />

die im Formelgeb<strong>und</strong>enen Budget stärker gewichtet sind.<br />

Hier zeigt ein mögliches Problem der Frauenförderung durch Mittelvergabe:<br />

Einerseits erscheint Frauenförderung durch Mittelvergabe <strong>für</strong> erfolgreiche Gleichstellungspolitik<br />

unerlässlich, denn<br />

- sie schafft ein wirksames Anreizsystem zur Unterstützung von Vereinbarungen<br />

- garantiert ein objektives, regelgeb<strong>und</strong>enes Verfahren der Frauenförderung<br />

- verankert Gleichstellungsziele in der Anreizstruktur; dadurch ist der Erfolg der<br />

Gleichstellungspolitik systematisch in die Alltagsentscheidungen in Forschung <strong>und</strong><br />

Lehre einbezogen<br />

- finanzielle Anreize ermöglichen stärkere Schwerpunktsetzungen im Bereich Gleichstellung<br />

- die Steuerung über Indikatoren sorgt <strong>für</strong> hohe Transparenz<br />

- Formelsysteme erfüllen den Anspruch der ex post-Grobsteuerung<br />

Andererseits macht die Einbeziehungen verschiedener Zielsetzungen das Formelmodell<br />

zwangsläufig komplex. Es wird dann leicht <strong>und</strong>urchsichtig <strong>und</strong> kann auch keine wirksamen<br />

Anreizwirkungen mehr entfalten, denn bei einer großen Anzahl von Indikatoren werden bei<br />

Änderungen von Indikatorwerten nur noch sehr kleine Geldbeträge bewegt, die keine echten<br />

Anreize mehr vermitteln. Zudem führen viele Ziele <strong>und</strong> Indikatoren zumeist zu wechselseitigen<br />

Kompensationswirkungen. 31<br />

Zielvereinbarungen<br />

Zielvereinbarungen sind Verträge, die zwischen dem Rektorat <strong>und</strong> den einzelnen Organisationseinheiten<br />

verpflichtend abgeschlossen werden müssen. Es werden konkrete Ziele definiert,<br />

die im Einklang mit den Zielen der Universität stehen müssen. Im Unterschied zu Wissensbilanz<br />

<strong>und</strong> Formelgeb<strong>und</strong>enem Budget, gibt es hier einen breiten Handlungsspielraum zur Festlegung<br />

von Zielen <strong>und</strong> Indikatoren bzw. Messgrößen.<br />

An der Universität Salzburg wurden als Indikatoren, die das Teilziel „Förderung der Chancengleichheit<br />

aller Angehörigen der Universität, insbesondere im Hinblick auf die Erhöhung<br />

des Frauenanteils, der Integration von Behinderten <strong>und</strong> der Betreuung von Ausländern <strong>und</strong><br />

Ausländerinnen” sichtbar machen sollen u.a. formuliert:<br />

- Anzahl der Teilnahmen an Lehrveranstaltungen im Bereich <strong>Gender</strong> Studies<br />

- Anzahl der Lehrveranstaltungen im Bereich <strong>Gender</strong> Studies<br />

- Frauenanteil bei Nachbesetzungen<br />

- Motivierung Doktorandinnen zur Bewerbung um ein Promotionsstipendium<br />

- Motivierung weiblicher Studierender zur Bewerbung um Preise <strong>und</strong> Stipendien<br />

- Anzahl privat finanzierter Doktoratsstipendien <strong>für</strong> Ausländerinnen<br />

- Einreichung von international dimensionierten Forschungsprojekten zur Situation von<br />

Frauen<br />

- Teilnahme an Projekten im Bereich „Frauen in die Technik (FIT)“<br />

- Evaluierung bestimmter Maßnahmen <strong>und</strong> Ziele im Hinblick auf ihre <strong>Gender</strong>-Relevanz<br />

31 Frank Ziegele: Neue Modelle der Mittelvergabe als Chance <strong>für</strong> wirksame Gleichstellungspolitik, in: A.<br />

Löther/L. Plöger (Hg.), Mittelvergabe & Gleichstellungspolitik an Hochschulen. Bie lefeld 2000, 27-42.<br />

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