Juli 2012 - Anwalt aktuell

ENtGELtFORtZAHLuNGSGESEtZ
Zuschuss bei Entgeltfortzahlung
Finanzielle Unterstützung der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt
bei Krankheit oder Unfall von Dienstnehmern
Egal zu welcher Jahreszeit, Sport
jeder Art ist gesund und macht
Spaß! Dabei gibt es aber oft ein
hohes Verletzungsrisiko und dies
führt leider manchmal zu Unfällen und
in weiterer Folge zu Mitarbeiterausfällen
in Unternehmen. Gerade auf Klein- und
Mittelbetriebe hat der krankheitsbedingte
Ausfall ihrer Dienstnehmer drastische
Auswirkungen – deshalb können sie zur
finanziellen Entlastung bei der Allgemeinen
Unfallversicherungsanstalt (AUVA)
Vergütungen anfordern.
Die AUVA entlastet kleinere Betriebe
mit maximal 50 Beschäftigten durch Zuschüsse
für Entgeltfortzahlungen bei
Arbeits- und Freizeitunfällen.
Jeder Mitarbeiter hat einen arbeitsrechtlichen
Anspruch auf Entgeltfortzahlung
(ausgenommen geringfügig Beschäftigte,
welche nur in der Unfallversicherung
versichert sind). Sei es aufgrund von
Krankheit, Unfall oder Berufskrankheit.
Dieser Anspruch ist abhängig von der
Anzahl der Dienstjahre sowie davon, ob
eine Ersterkrankung oder Wiedererkrankung
vorliegt (siehe Tabelle unten). Die
gesetzlichen Regelungen hierzu finden
sich im EntgeltfortzahlungsG für Arbeiter,
AngestelltenG für Angestellte und im
BerufsausbildungsG für Lehrlinge.
Wichtig bei der Korrespondenz mit der
AUVA ist, dass die Unfallmeldung und
der Antrag auf Zuschuss separat erfolgen
müssen! Ist einem Angestellten, Arbeiter,
Lehrling oder Teilzeitbeschäftigten eines
Betriebes etwas zugestoßen, sollte der
Unfall möglichst rasch gemeldet werden.
Im Falle eines Arbeitsunfalls muss die
Meldung innerhalb von fünf Tagen erfolgen,
bei einem Freizeitunfall so schnell
wie möglich. (Tipp: Idealerweise mit einer
unterschriebenen Bestätigung des betroffenen
Dienstnehmers.)
Der Anspruch auf Zuschuss beträgt 50%
zuzüglich eines Zuschlages für die Sonderzahlungen
in Höhe von 8,34% des jeweils
tatsächlich fortgezahlten Entgelts
(mit Ausnahme der Sonderzahlungen).
Krankheitsbedingte
Ausfälle von Dienstnehmern
haben drastische
Auswirkungen!
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AnwAltAktuell 05/12
Bei Freizeit- und Arbeitsunfällen steht
der Zuschuss schon ab dem ersten Tag
der Arbeitsverhinderung zu, wenn die
Arbeitsverhinderung länger als drei Tage
dauert, im Falle einer Krankheit ab dem
elften Tag der Abwesenheit. Insgesamt
besteht der Anspruch auf Zuschuss bis
zum 42. Tag einer ununterbrochenen Entgeltfortzahlung.
Der Antrag an die AUVA kann ent-
weder mittels Formular (erhältlich unter
www.auva.at) oder seit Jänner 2007 auch
elektronisch mittels des ELDA- Services
gestellt werden. Wird ein Unternehmen
steuerlich betreut, übernimmt dies die
Lohnverrechnung. Tipp: Der Antrag kann
auch nachträglich innerhalb von drei
Jahren nach Beginn des Anspruches gestellt
werden!
Ansprüche der Angestellten
im Krankheitsfall
n liegt ein Arbeitsunfall oder eine Berufskrankheit
vor, so verlängert sich bis
zum fünften Dienstjahr die Anspruchsdauer
von sechs auf höchstens acht Wochen:
Ansprüche der Arbeiter
n im Krankheitsfall gleich dem Grundanspruch
der Angestellten, aber OHNE
Folgeanspruch!
Für Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten
(separater Topf):
Mag. Rudolf Siart,
Wirtschaftsprüfer und
Steuerberater in Wien,
Siart + Team Treuhand,
1160 Wien, Enenkelstraße 26,
Tel.: (01) 49 31 399,
siart@siart.at www.siart.at