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Juli 2012 - Anwalt aktuell

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ei man sich wirklich gut überlegen<br />

muss, welche Form für wen auch wirklich<br />

notwendig ist. Gerade bei internationalen<br />

Beziehungen, wenn es beispielsweise<br />

um zwei Partner aus verschiedenen<br />

nicht-österreichischen Ländern geht, sind<br />

Eheverträge zunehmend gefragt, wobei<br />

die Klärung der teilweise komplexen<br />

rechtlichen Situationen unter Umständen<br />

sehr schwierig ist. Ich meine jedoch, dass<br />

man hier gut daran tut, in eine Art „rechtlichen<br />

Regenschirm“ zu investieren als<br />

danach im Regen zu stehen.<br />

AA: Arbeiten Sie auch für<br />

ausländische Ehepartner,<br />

die sich in Österreich<br />

verheiraten wollen?<br />

Dr. Kriegler: Sowohl in Österreich wie<br />

auch in einem eventuell dritten Land, aus<br />

dem keiner der beiden Ehepartner<br />

kommt. Immer wieder stellt sich – sowohl<br />

beim Ehevertrag wie auch bei der<br />

Scheidung – die Frage, welches Recht zur<br />

Anwendung kommt. Gerade bei diesen<br />

internationalen Scheidungsfällen ist oft<br />

auch die Möglichkeit einer Rechtswahl<br />

gegeben.<br />

Speziell in der Europäischen Union gibt<br />

es, aufgrund der Abkommen, oft mehrere<br />

mögliche Gerichtsstände mit vollkommen<br />

verschiedenen Endergebnissen. Gerade<br />

deshalb ist ein Spezialist wichtig,<br />

der die verschiedenen Optionen erkennt<br />

und beurteilt.<br />

Dafür braucht man allerdings ein entsprechendes<br />

internationales Netzwerk,<br />

damit man so einen Rat in kompetenter<br />

Weise erteilen kann.<br />

AA: wie sehen Sie ihre gesellschaftliche<br />

Funktion als Scheidungsanwalt?<br />

Dr. Kriegler: Liebe und Triebe wird es<br />

geben, so lange es Menschen gibt. Bei<br />

Scheidungen menschelt es. Genauso wie<br />

die Böswilligkeiten, die aufkommen<br />

können gibt es auch sehr große Verletzungen.<br />

Meine Aufgabe ist es, den<br />

Klienten zu stützen und ihm zu helfen,<br />

eine vernünftige Entscheidung zu<br />

treffen, die er auch später gut findet. Das<br />

ist oft schwer, aber das ist mein Job.<br />

AA: Über ihren eigentlichen Job<br />

hinaus hat Sie soeben eine große<br />

internationale Berufung ereilt:<br />

Sie wurden, für zwei Jahre,<br />

präsident des European Chapter<br />

der international Academy of<br />

Matrimonial Lawyers. wie kam<br />

es zur ehrenvollen Aufgabe?<br />

Dr. Kriegler: Die IAML ist eine Vereinigung<br />

der internationalen Top-Scheidungsanwälte,<br />

der man nicht beitreten<br />

kann, sondern zu der man eingeladen<br />

wird. Ich bin dort mehr als ein Jahrzehnt<br />

Mitglied, habe mich in Diskussionen und<br />

mit Vorträgen dort eingebracht und vor<br />

fünf Jahren einen Kongress hier in Wien<br />

organisiert. Meine Tätigkeit in dieser Organisation<br />

wurde durch Vertrauen belohnt<br />

und deshalb habe ich jetzt diese<br />

Aufgabe übernommen.<br />

Ich sehe darin eine Anerkennung nicht<br />

nur für meine Tätigkeit, sondern auch für<br />

Österreich, mein Heimatland.<br />

AA: ist es richtig, dass Sie für 2013<br />

wieder einen internationalen<br />

Kongress der iAML in Österreich<br />

planen?<br />

Dr. Kriegler: Im nächsten Jahr wird es<br />

den Europakongress in Salzburg geben.<br />

Ich hoffe, dass wir bei dieser Gelegenheit<br />

Dekan Shuhei<br />

Ninomiya (2.v.r.)<br />

und professor<br />

Fujiko Sakakibara<br />

(3.v.l.) mit der<br />

japanischen<br />

Hochschul-<br />

delegation bei<br />

Dr. Kriegler<br />

Japanische Hochschuldelegation bei Dr. Kriegler<br />

Am 05.03. besuchte eine hochrangige Delegation an Universitätsprofessoren von vier japanischen<br />

Hochschulen den Familienrechtsexperten Dr. Alfred Kriegler zur offiziellen Beratung in seiner<br />

Wiener Kanzlei. Konkreter Anlass ist der <strong>aktuell</strong>e Beitritt Japans zum „Haager Kindesentführungsabkommen”.<br />

titEL StORY<br />

Neuer und alter präsident der iAML:<br />

Dr. Alfred Kriegler und william Longrigg<br />

Dr. Kriegler zum Europa-präsident<br />

der iAML gekürt!<br />

Die diesjährige Tagung des Europaen Chapters<br />

der International Association of Matrimonial<br />

Lawyers (IAML), also der Weltverband der Familienrechtsanwälte,<br />

fand heuer in Kreta statt.<br />

Anlässlich dieser Tagung wurde dem Österreichischen<br />

Familienrecht-Experten RA Dr. Alfred<br />

Kriegler die Präsidentschaft dieser Organisation<br />

für die nächsten zwei Jahre über-<br />

tragen!<br />

nicht nur einiges in Sachen Kontaktintensivierung<br />

und Weiterbildung, sondern<br />

auch für Österreich und Salzburg tun<br />

können. Ich bin überzeugt, dass diese Zusammenkunft<br />

ein großer Erfolg werden<br />

wird, weil ich immer wieder höre, dass<br />

Österreich bei unseren Mitgliedern hohe<br />

Wertschätzung genießt.<br />

Nicht zuletzt ist das österreichische Familienrecht<br />

international vorbildlich.<br />

So hatte ich die Ehre, eine russische<br />

Regierungsdelegation sowie eine japanische<br />

Universitätsdelegation hier in meiner<br />

Kanzlei zu begrüßen.<br />

Schwerpunkt des Interesses meiner Besucher<br />

war die Einführung des Haager Kindesentführungsabkommens<br />

in Russland<br />

und in Japan. Dabei wollten diese Experten<br />

von einem Praktiker Erfahrungen aus<br />

dem Alltag hören, wofür sie sehr dankbar<br />

waren.<br />

AA: Auch wir danken für das<br />

Gespräch, Herr Dr. Kriegler.<br />

Dr. Alfred Kriegler<br />

Rechtsanwalt<br />

Hoher Markt 1, 1010 Wien<br />

Tel: +43 (0)1 533 42 65<br />

Fax: +43 (0)1 533 42 65-4<br />

www.divorce.at<br />

AnwAltAktuell 05/12<br />

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