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Über die Arsenikvergiftung ihre Hülfe und ... - Kathrin von Basse

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§. 68., 69. mit Schwefel in Substanz, eine Schimäre; Auflöslichkeit des Schwefels in<br />

Wasser.<br />

Georg Logan giebt in seinem Versuche über <strong>die</strong> Gifte 18 den Schwefel als das beste Gegenmittel des<br />

Arseniks an. Mit welchem Rechte weis ich nicht. Ich fand zwar durch wiederholte Versuche (wider<br />

Kirmans 19 <strong>und</strong> andrer Leugner seiner Auflöslichkeit) daß Schwefel zwei St<strong>und</strong>en in destillirtem Wasser<br />

gekocht sich in enem Verhältnisse wie 1:3120 auflösete, eine Auflösung, <strong>die</strong> wasserhell blieb <strong>und</strong> nach<br />

zehn Tagen etwas Schefel fallen lies. Sie schlug den Silbersalpeter 20 schwarzbraun nieder in geringer<br />

Menge. Aus dem Bleizucker <strong>und</strong> Quecksilbersalpeter schied sie nach einiger zeit ein geringes weisses<br />

Präzipitat ab. Aus Kupfersalmiak sonderte sie einen bläulichgrünen Niederschlag ab. Andere<br />

Metalauflösungen schien sie nicht zu fällen. Besonders färbte <strong>und</strong> trübte sie einen starke Asenikauflösung<br />

(1:34) in geringsten nicht. 21<br />

§. 69.<br />

Hieraus sieht man deutlich, wenigstens in so fern <strong>die</strong> Scheidekunst Licht geben kan, daß der Schwefel<br />

wenig oder keine Heilkräfte gegen <strong>Arsenikvergiftung</strong> besizze. Vielleicht schmeicheln uns dereinst wiederholte<br />

Erfahrungen mit dem Gegentheile bei den Nachwehen <strong>die</strong>ses in <strong>die</strong> zweiten Wege übergegangenen Giftes<br />

oder bei der schleichenden Vergiftung; dagegen ist indes so viel gewis, <strong>und</strong> wie überhaupt aus der<br />

Schwerauflöslichkeit des Schwefels, so besonders aus angegebnem Mangel an Verwandschaft mit Arsenik<br />

zu schliessen, daß er gegen schnell tödliche <strong>Arsenikvergiftung</strong>en durchaus ohne Nuzzen sei, <strong>und</strong> durch auf<br />

sich gezognes Zutrauen bessere Mittel verdrängen <strong>und</strong> so <strong>die</strong> edle Zeit versplittern können.<br />

18 Petersburg 1783 8vo S. 21. Er gab den Schwefel in Milch (oder wie er sagt in Milch aufgelöst, wie er <strong>die</strong>s<br />

gemacht, sagt er nicht, vermuthlich Schwefelblumen unter Milch gerührt) <strong>und</strong> rettete durch häufiges Trinken <strong>die</strong>ses<br />

Mittels einen Menschen, der 2 Quentchen weißen Arseniks verschluckt hatte. Sahe er nicht, das eine grose Menge<br />

blose Milch <strong>die</strong>s oft gethan hat?<br />

19<br />

Mineralogie S. 249.<br />

20<br />

Vermuthlich weil Silber selbst in saurer Auflösung Brenbares genug zur Vererzung (bei erster Berührung des<br />

selbst nakten Schwefels) behält.<br />

21<br />

Die stärkste Auflösung des Arsenikkönigs blieb mit Schwefelauflösung hell <strong>und</strong> ungefärbt, vermuthlich entweder,<br />

weil das kochende Wasser den regulinischen Arsenik nur als Salz auflöst, indem es sein Brenbares in der Siedehizze<br />

zerstreuet, oder weil das Aneignungsmedium (welches in der Schwefelleberluft vielleicht noch unerkant verborgen ist)<br />

im blosen im Wasser aufgelösten Schwefel nicht liegt, <strong>und</strong> also beide Substanzen Schwefel <strong>und</strong> Arsenikkönig sich<br />

nicht zum Erz verbinden können. Ich bin der erstern Meinung zugethan, seitdem ich fand, daß abgedampfte Arsenikkönigauflösung<br />

im Wasser zu einer weißen Rinde sich rings um <strong>die</strong> Abdampfschale ansezte (bis keine Flüssigkeit<br />

mehr übrig war,) in der ich durch das Vergrößerungsglas <strong>die</strong> feinste Krystalgestalt wie <strong>die</strong> des weißen krystallisirten<br />

Arseniks erblickte.<br />

21

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