Festschrift [pdf] - Calenberge
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50<br />
<strong>Calenberge</strong>r Schule um 1912, Aufnahme<br />
vor dem ehemaligen Pfarrhaus (Bild E.S.)<br />
überliefert sind. 1786 ließ der Ortspfarrer<br />
das Einkommen aus einem Wiesenstück für<br />
den Lehrer abzweigen, um dessen finanzielle<br />
Situation etwas zu verbessern. Die<br />
vielerorts beklagten Umstände änderten<br />
sich erst im Verlauf des 19.Jahrhunderts<br />
und mit Einführung der allgemeinen Schulpflicht<br />
1919.<br />
Seit wann es in <strong>Calenberge</strong> ein eigenes<br />
Schulhaus gab, ist nicht überliefert.<br />
Der früheste Hinweis ist an ein trauriges<br />
Ereignis geknüpft, denn 1702 ertrank der<br />
sechsjährige Sohn des Schulmeisters Conrad<br />
Mertz im Graben hinter dem Schulgarten.<br />
1872 wurde das alte, sehr beengte<br />
Mit Lehrer Gustav Seeger, 1929 (Bild D.P.)<br />
und baufällige Schulhaus abgerissen und<br />
auf Kosten der Kirchenkasse ein Neubau<br />
errichtet. Das inzwischen überbaute und<br />
dadurch stark veränderten Gebäude dient<br />
heute als Gemeindehaus.<br />
Schülerzahlen lassen sich erst ab der<br />
zweiten Hälfte des 19.Jahrhunderts belegen.<br />
1856 besuchten 50 Kinder die Schule<br />
(bei etwa 155 Einwohnern insgesamt), 1866<br />
waren es 38. Dann sank die Schülerzahl auf<br />
20 Kinder 1889, 1895 waren es 24 (Einwohnerzahl<br />
160), 1899 29 (Einwohnerzahl<br />
171). 1927 nutzten nur noch 12 Kinder die<br />
<strong>Calenberge</strong>r Dorfschule (155 Einwohner),<br />
wobei man davon ausgehen muss, dass<br />
Auf dem Schulweg nach Randau (Bild F.H.)<br />
inzwischen das ein oder andere Kind eine<br />
Schule in den Städten der Umgebung besuchte.<br />
Richard Perlberg berichtet, dass in<br />
den 1930er Jahren die Schülerzahl wieder<br />
auf 18 bis 20 Kinder gestiegen war und die<br />
Dorfschule aus 8 Klassen bestand, die gemeinsam<br />
in einem Raum ihrem Unterricht<br />
folgten. 28 Der letzte <strong>Calenberge</strong>r Lehrer<br />
Wilhelm Rinne unterrichtete bis 1939, bis<br />
die Wehrmacht ihn einzog, anschließend<br />
wurde die Schule geschlossen. Die Kinder<br />
gingen jetzt in die Randauer Dorfschule. Ab<br />
den 1970er Jahren mussten die Schulkinder<br />
nach Elbenau fahren, da auch das Randauer<br />
Schulhaus aufgegeben worden war.<br />
26 Hennige, Max, Randau, Gut und Dorf in Vorzeit und Gegenwart, München 1913, S.49. 27 <strong>Festschrift</strong> zur 1000 Jahrfeier der Gemeinde Pechau, Magdeburg 1948, S.13. 28 Perlberg,<br />
Richard, Zeitzeugenbefragung 2002, in: Stadtarchiv Magdeburg Rep.47 S2 s.p.